206
Complete identifier
HWA, 206
Fonds
Identification (short)
Title
Title
Überlandwerk Groß-Gerau GmbH, Groß-Gerau
Fonds data
Custodial history
Custodial history
Der Bestand umfasst 430 Akten des Überlandwerks Groß-Gerau GmbH (ÜWG) in Groß-Gerau. Neben Unterlagen zum Netz und dem Stromabsatz finden sich auch Akten zu sozialen Projekten bzw. deren Unterstützung in der Region.
Der Bestand wurde 2010 als Depositum an das HWA übergeben. Er umfasst im Kern den Zeitraum 1910 bis 2010, einzelne Akten gehen bis ins Jahr 1891 (d.h. vor Firmengründung) zurück. Die Verzeichnung wurde 2023 abgeschlossen.
Der Bestand wurde 2010 als Depositum an das HWA übergeben. Er umfasst im Kern den Zeitraum 1910 bis 2010, einzelne Akten gehen bis ins Jahr 1891 (d.h. vor Firmengründung) zurück. Die Verzeichnung wurde 2023 abgeschlossen.
History of creator
History of creator
Am 12.12.1910 gründeten die Stadt Mainz und die Rheinische Schuckert-Gesellschaft für elektrische Industrie AG, Mannheim (RSG) die Überlandzentrale Mainz, Nördliches Ried. Aufgabe war die Versorgung der Gemeinden und Industrie im Kreis Groß-Gerau mit Strom. Es handelte sich um einen Interessensvertrag, der die Kooperation beider Unternehmen festschrieb: Mainz lieferte den Strom aus seinem Kraftwerk auf der Ingelheimer Aue, die RSG baute und Betrieb das Stromnetzt und übernahm die Geschäftsführung. Das Netz wurde rasch ausgebaut, 1921 waren alle Gemeinden des Kreises angeschlossen.
Das Mainzer Elektrizitätswerk bot seinen Strom günstig an. Daher konnte erlangte die Überlandzentrale bis in den 1920ern die Monopolstellung im Ried. Kleinere Stromproduzenten wurden zunächst gepachtet und später aufgekauft bzw. abgebrochen, konnten aber alleine nicht konkurrieren. Ebenso konnten die Darmstädter Elektrizitätswerke nicht mit Mainz mithalten. Aufgrund der günstigen Auslastung der Anlagen war das Geschäft dennoch profitabel.
In der NS-Zeit passte sich die Überlandzentrale dem Regime an. Genaueres zu dieser Phase ist nicht überliefert.
Der Zweite Weltkrieg führte zur Zerstörung weiter Teile der Netzinfrastruktur. Nach dem Krieg wurde das Netz rasch wieder aufgebaut und es begann eine Phase des Wachstums. Ab den 1950ern begann die Überlandzentrale zudem damit, Veranstaltungen zu Angebot und Nutzung des Stroms zu veranstalten, um den Absatz zu erhöhen. 1956 wurde dafür das erste Ausstellungs- und Beratungszentrum eröffnet.
1972 firmierten die Überlandzentrale in die Überlandwerke Groß-Gera GmbH um. Mit der Liberalisierung des Strommarktes in den 1990ern gelang es der ÜWG, deutschlandweit aktiv zu werden.
Zur Erfüllung der Vorschriften des Energiewirtschaftsgesetz wurde 2005 Netz und Vertrieb getrennt. Das Netz übernahm die ÜWG Netze GmbH, den Vertrieb die ÜWG Logistik GmbH (später emprimo), beide hundertprozentige Töchter der ÜWG. 2007 wurden dies aufgetrennt: Die RWE (als Nachfolgerin der Schuckert-Gesellschaft 50%ige Eigentümerin der ÜWG) übernahm die eprimo GmbH, die Stadtwerke Mainz die ÜWG mit ihren weiteren Beteiligungen.
Das Mainzer Elektrizitätswerk bot seinen Strom günstig an. Daher konnte erlangte die Überlandzentrale bis in den 1920ern die Monopolstellung im Ried. Kleinere Stromproduzenten wurden zunächst gepachtet und später aufgekauft bzw. abgebrochen, konnten aber alleine nicht konkurrieren. Ebenso konnten die Darmstädter Elektrizitätswerke nicht mit Mainz mithalten. Aufgrund der günstigen Auslastung der Anlagen war das Geschäft dennoch profitabel.
In der NS-Zeit passte sich die Überlandzentrale dem Regime an. Genaueres zu dieser Phase ist nicht überliefert.
Der Zweite Weltkrieg führte zur Zerstörung weiter Teile der Netzinfrastruktur. Nach dem Krieg wurde das Netz rasch wieder aufgebaut und es begann eine Phase des Wachstums. Ab den 1950ern begann die Überlandzentrale zudem damit, Veranstaltungen zu Angebot und Nutzung des Stroms zu veranstalten, um den Absatz zu erhöhen. 1956 wurde dafür das erste Ausstellungs- und Beratungszentrum eröffnet.
1972 firmierten die Überlandzentrale in die Überlandwerke Groß-Gera GmbH um. Mit der Liberalisierung des Strommarktes in den 1990ern gelang es der ÜWG, deutschlandweit aktiv zu werden.
Zur Erfüllung der Vorschriften des Energiewirtschaftsgesetz wurde 2005 Netz und Vertrieb getrennt. Das Netz übernahm die ÜWG Netze GmbH, den Vertrieb die ÜWG Logistik GmbH (später emprimo), beide hundertprozentige Töchter der ÜWG. 2007 wurden dies aufgetrennt: Die RWE (als Nachfolgerin der Schuckert-Gesellschaft 50%ige Eigentümerin der ÜWG) übernahm die eprimo GmbH, die Stadtwerke Mainz die ÜWG mit ihren weiteren Beteiligungen.
Literature
Literature
ÜWG (Hg): 1910-2010: 100 Jahre Energie für eine starke Region. Festschrift anlässlich 100 Jahre Überlandwerk Groß-Gerau. Groß-Gerau 2010.