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1386 Juli 14

1386, sabato post festum beate Margarete

Friedberg, Burg: Burggraf und Burgmannen der Burg Friedberg bringen Erzbischof Adolf von Mainz, Vormund des Stifts Speyer (Spire), und Pfalzgraf Ruprecht dem Älteren ihre Klagen gegen Rat, Bürger und Stadt Friedberg vor, u.a.: [1] Streitigkeiten, für die ein Urteil des Reichs erforderlich ist, werden von ihnen [Bürgermeister u. Rat] ohne Beteiligung des sechs Burgmannen im Rat [= Sechser] in das Rathaus geholt, wo sie verschleppt werden (laße die sache dan lygen me dan jar und tag), womit gegen geltendes Recht [der Burg Friedberg] verstoßen wird; [2] ohne Wissen und Rat der Sechser haben sie sich dem Rheinischen Städtebund angeschlossen; [3] hinter dem Rücken der Sechser haben sie Strafen, Gebote und Bußen erlassen, die sie heimlich von Bürgern des Reichs erheben, wo doch Verstöße gegen das Reichsrecht vor dem Burggrafen oder seinem Schultheißen geführt werden sollen; [4] ohne Absprache mit den Sechsern und ohne Austrag vor dem Gerichts des Burggrafen haben sie den Sohn des Klaus Mulner gefangen genommen, ihn gemartert und mit 150 Gulden geschatzt; [Folgen weitere Beschwerden betreffend die Umgehung/Mißachtung des Burggrafengerichts] [5] von einem Teil der Burgmannen haben sie Mahl-, Wegegeld und Zoll genommen, obwohl sie doch davon befreit sind; [6] bei der Seerpforte und vor dem Damm, die beide dem Reich gehören, haben sie widerrechtlich pfänden lassen; [7] daß sie eigene Gräben bauen oder Gebäude errichten, die der Burg schädlich sind; [8] daß sie die Seerpforte [der Stadtmauer] abschließen, so daß die Gärtner mit ihren Fuhrwerken nicht rechtzeitig hineinkommen können; [9] daß sie sich das Geleitsrecht anmaßen, das dem Burggrafen kraft Reichsrecht zusteht; [10] daß sie Knechte, die dem Burggrafen und seinem Gericht geschworen haben, nicht als Zeugen haben wollen.

die A

Ausf., Perg., 2 Sg. ab

Druck: Foltz, UB Friedberg, Nr. 663, S. 352-356.

Bestellnummer: A 3, Nr. 111/288