U 57 b

1470 Januar 17

Actum et d. feria quarta post octavas epiphanie domini 1469 juxta et secundum stilum ac modum scribendi in civitate et diocesi Treverensi

Hubert, Bischof von Azotus, Weihbischof ('in pontificalibus vicarius') des Erzbischofs Johann von Trier, und Abt des Klosters Rommersdorf vom Prämonstratenserorden, Trierer Diözese, besonders von Bischof Honofrius von Tricarico beauftragter Kommissar, bekundet, daß er von diesem eine Urkunde mit dessen oblongem Siegel aus rotem, in safranfarbenem Wachs eingedrücktem Wachs an roter Schnur und in unverdächtigem Zustand betreffs der Nonnen Metze von Schönborn und Lise von Sottenbach erhalten hat, die er inseriert. In Ausführung dessen hat er durch Augenschein sich überzeugt, daß sie so alt und hinfällig sind, daß sie die Ordensregel ('regularem observanciam'), die im Kloster Dirstein kürzlich von den Äbten und Oberen des Klosters eingeführt ist, nicht ohne Belästigung der übrigen Nonnen und Schädigung ihres Körpers beobachten können. Er gestattet ihnen daher, in ein anderes Kloster weniger strengen Lebens sich zu begeben oder in den Häusern ihrer Eltern unter Leitung ihrer Oberen, besonders des Abtes des Klosters Bleidenstadt vom Orden des heiligen Benedikt, Mainzer Diözese, den sie sich zum Oberen gewählt haben, zu wohnen.

Unterschrift eines Notars und Siegel des Ausstellers.

Ausfertigung, Pergament, mit versehrtem Siegel: spitzoval, 3,5 cm breit, im Siegelfeld unter einem Baldachin mit Dreiblattbogen ein Bischof stehend mit dem Bischofsstab in der Rechten, Umschrift: 's(igillum) hup(er)ti dei (..) ep(iscop)i azotens(is)'. - Rechts unter der Plika von gleicher Hand: 'Petrus Sartoris de Wetzflaria, notarius publicus subscripsit'. - Zwei Kopien, Papier (18. Jh.) ebenda

Struck, Benediktinerinnenkloster Dierstein, Nr. 654