379

Friedberg, Burg: Burggraf, Baumeister und Regimentsburgmannen der Burg Friedberg bekunden, daß der Obrist Christian Marsilius Wolf von Todenwarth und seine Ehefrau Salome, geb. Tobler v. 'Maßhoff', in der Gemarkung Altenstadt in der Gerichtsbarkeit der Burg Friedberg gelegene Häuser und Güter mit allen Rechten und Gerechtigkeiten gekauft hatten, laut Inhalt der Kaufverträge von 1638 März 15 und 1640 Oktober 24, die von Beden, Steuern, Kriegskontributionen u. a. Diensten befreit wurden, wozu die Käufer u. a. noch das Recht auf Brennholz und das Recht der Schweinemast erhielten. Nach dem Tod des v. Todenwarth verpfändete seine Witwe die Güter größtenteils an Johann Baptist v. 'Höeßwinckel', Postmeister der Stadt Frankfurt, gegen eine Summe Geldes, blieb aber die vereinbarten Zinszahlungen schuldig. Dessen Klage vor dem Burggericht auf Rückzahlung der Hauptsumme von 1200 Reichstaler und Einsetzung in diese Güter wurde nach seinem Tod von seiner in zweiter Ehe mit Johann v. 'Glox', Geheinem Rat des Fürsten Ruprecht v. d. Pfalz, verheirateten Witwe Anna Maria, geb. 'Clarisse', gegen die Kinder der inzwischen ebenfalls verstorbenen Salome Wolff v. Todenwarth weitergeführt, wo sie erfolgreich war [s.: in 379, 1667 Februar 8]. Nachdem die Wolff'schen Erben den Bestimmungen des Urteils nicht nachgekommen waren, befahl man dem Grefen zu Altenstadt, Johann Hartung, unter Zuziehung von Landvermessern (Landscheidern) und ackerbaukundigen Leuten der Frau v. 'Hoeßwinckel' bzw. ihren Erben so viel von den Gütern zuzuführen, wie sie im Wert der Höhe der Hauptsumme und der geschuldeten Zinsen entsprechen, was in einem von beiden Parteien geschlossenen Rezess von 1667 März 27 [s.: in 379] festgelegt wurde. Die Aussteller bekräftigen die zugunsten des Herrn v. 'Glox' und den Erben seiner + Frau Anna Maria v. 'Hoeßwinckel' getroffene Vereinbarung, erklären ihnen die Güter zu freiadligen, von Steuern, Diensten und Fronden befreiten Rittergütern, für die sie sich, wenn nötig, nur in der Burg Friedberg vor Hauptmann, Räten und Ausschuß der Freien Reichsritterschaft rechtlich zu verantworten brauchen.

1667 September 5, Burg Friedberg

Kauf-, Cessions- und Freiheitsbrief für Anna Maria, von Hoesswinkel, bzw. in zweiter Ehe von Gloxin aus einer Forderung von 1200 Thalern nebst Zinsen und Kosten von Salome Wolffin von Todtenwardt geborene Töblerin von Masshof für ein Gut in Altenstadt

Unterschriften nur angekündigt, nicht ausgeführt

die Aussteller

Papierlibell (14 Bl., n. foliiert), beglaubigte gleichz. Abschr. [?, nicht unterschr.], Sg. in offener Holzkapsel in der Mitte durchbrochen, aber gut erh.