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Gründung eines neuen Stifts durch Landgraf Ludwig von Hessen

1470 Februar 16

Acta et facta sunt hec in castro Cassil, anno 1470, ind. 3., die decima sexta februarii, pontific. Pauli pape II. anno 6.

Vor dem Notar erklärt Landgraf Ludwig von Hessen, daß er zu Ehren der h. Dreifaltigkeit ein neues Stift (collegium novum canonicorum) in seiner Burg Kassel (Cassil) gründen und dazu die Pfarrkirche St. Cyriaci in Kassel, die seit alters der Priorin und dem Konvente in Ahnaberg (Anenberghe) gehöre, mit diesem Stifte vereinigen wolle. Als Ersatz solle dem Ahnaberger Konvente dafür die Pfarrkirche in Grebenstein (Grevenstein), deren Patron er sei, inkorporiert werden. Der Landgraf bittet deshalb den anwesenden Pleban der Pfarrkirche in Grebenstein Herrn Conrad Swaneflogel, seine Zustimmung dazu zu erteilen. Dieser gibt sie unter der Bedingung, daß ihm durch päpstliche Verleihung eine jährliche Rente von 40 rheinischen Gulden, 20 zu Ostern, 20 zu Michaelis, die ihm Aussteller: der Kleriker und Notar Peregrinus Spichershusen gen. Pilgis von Kassel.(1)

Herr Giseler von Nörten (Northen), Dr. und Kanoniker zu Hildesheim, Conrad Folghardi, Dechant von St. Martin zu Kassel, Philipp von Hundelshausen (Hunoldeshusen), Knappe (armiger), Johannes Noesz, Kanoniker von St. Martin, Heinrich Helmoldi, Bürgermeister der Stadt Göttingen.

Gleichzeitige Abschrift Papier. - Oben auf dem Rande: Datum pro copia.

Regest Schultze Nr. 460

(1) Von Pilgis muß schon vor 1469 Dez. 24 eine Urkunde hierüber ausgestellt worden sein. Verl. Reg1. Nr. 459 u. 461.