HStAM Bestand Urk. 100 Nr. 1990

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Beschreibung: Urkunde

Identifikation (Urkunde)

Kurzregest 

Belehnung Landgraf Hermanns mit Hessen / Schlichtung eines Streits zwischen Thüringen und Hessen / Lossagen der Städte Rotenburg, Melsungen und Niedenstein durch Landgraf Balthasar von Thüringen / Zustimmung Landgraf Friedrichs von Thüringen zu einem Vertrag zwischen Hessen und Köln / Bestätigung der Privilegien Herzog Friedrichs von Sachsen durch König Albrecht / Belehnung Herzog Friedrichs von Sachsen mit dem Kurfürstentum Sachsen

Datierung 

1373 Dezember 06 / 1387 Juli 02 / 1394 September 12 / 1435 Februar 25 / 1438 April 29 / 1442 Juni 24

Originaldatierung 

Anno 1373 an sant Niclas tage, Prag / Anno 1387 an der heyligen Marterer tag Processi und Martiniani, Forchheim / Anno 1394 an Sonnabint nach unser frauen gepurt tag, Herbsleben / Anno 1435 am freitag nach Mathias der heyligen zwelff botten tag, Weimar / Anno 1438 am nesten dinstag vor sanct Philips und Jacoffs der heiligen zwelfbotten

Vermerke (Urkunde)

(Voll-) Regest 

Kaiser Karl IV. belehnt den Landgrafen Hermann zu Hessen mit dem Fürstentum, der Landgrafschaft und Herrschaft Hessen. / Kurfürst Wenzel von Sachsen, Herzog Stephan II. von Bayern und Burggraf Friedrich V. von Nürnberg als gekorene Schiedsrichter erkennen in den Streitigkeiten zwischen Landgraf Balthasar von Thüringen und Landgraf Hermann von Hessen zu Recht, dass aller Zwist beigelegt sei, die alte Erbverbrüderung in Kraft bleiben, die durch Hermann dem Herzog Otto von Braunschweig ausgestellten Verschreibungen aufgehoben sein sollen; Landgraf Hermann soll die aus Kassel vertriebenen Bürger bis auf zwanzig, über die ein weiterer Ausspruch vorbehalten bleibt, wieder aufnehmen; alle Briefe, welche die Parteien sich gegenseitig ausgestellt, sollen gültig sein, weitere Streitigkeiten durch ein Schiedsgericht beigelegt werden, Hermann dem Landgrafen Balthasar huldigen lassen, dieser ihm aber die Schlösser Eschwege, Sontra und Berneburg wieder übergeben. / Landgraf Balthasar von Thüringen sagt die Mannen, Burgmannen und Bürger der Schlösser und Städte Rotenburg, Melsungen und Niedenstein der Huldigung, Eide und Gelübde los, die sie ihm mit dem Erzbischof von Mainz und dem Herzog Otto von Braunschweig geleistet haben. /Friedrich, Landgraf von Thüringen und Markgraf von Meißen, ereilt seine Zustimmung zu dem Vertrag, wonach, auf Grund eines zwischen Hessen und Köln geschlossenen Schutz- und Trutzbündnisses, Hessen dem Kurfürsten von Köln zwei Städte öffnet. / König Albrecht, der sich verpflichtet hat, die ihm bei seiner Wahl geneigt gewesen sind, die ihnen laut der Goldenen Bulle zustehenden Freiheiten und Privilegien zu konfirmieren, sofern sie ihn darum ersuchen, bekundet, dass er dem Herzog Friedrich von Sachsen, Erzmarschall des Reiches, Kurfürst, alle seine Privilegien, Freiheiten, Rechte und Gewohnheiten, wie er sie von den Römischen Kaisern und Königen hergebracht hat, bestätigt. Da der Aussteller noch ein Majestätssiegel hat, verspricht er, sobald es fertiggestellt ist, eine neue, damit besiegelte Urkunde, die mit der vorliegenden wörtlich übereinstimmt, auszufertigen. Er siegelt mit dem Römischen Köiglichen Siegel. / König Friedrich belehnt mit Rat der Fürsten, Grafen, Herren und Getreuen den persönlich erschienen Kurfürsten Herzog Friedrich von Sachsen, seinen Schwager, für sich und seinen Bruder Wilhelm sowie ihre männlichen Erben mit dem Kurfürstentum Sachsen, mit der chure, mit dem Erzmarschallamt samt der Pfalz zu Sachsen, mit Haus und Markt Allstedt daryn gehorende, mit Burggrafschaft und Grafending zu Magdeburg und Halle, mit der Grafschaft Brehna, mit allen Herrschaften, die von alters her zu Sachsen, Thüringen und Meißen und allen anderen ihren Landen gehören sowie mit allen Landen, Leuten, Straßen, Städten, Schlössern, Pfändern usw. alsdann die ire vorfahrn und vetter selligenn herzoge zue Sachssenn landtgraven zu Dhoringen unndt marggraven zu Meissen von Kaiser Sigmund und seinen Vorgängern und von ihm (König Friedrich) hergebracht haben, besonders auch mit der Guldenmünze und nidderlage; bestätigt ihnen auch alle Briefe und Privilegien, die Kaiser Sigmund ihrem Vater über das Herzogtum Sachsen, über die Kurwürde und das Erzmarschallamt gegeben hatte samt der Bruderschaft, Einung und Erbhuldigung zwischen ihnen und Landgraf Ludwig von Hessen und der auf ewig verbrieften Gesamtbelehnung ihrer Häuser.

Formalbeschreibung 

Abschrift, 18. Jahrhundert, 12 Blatt Papier, die letzte Urkunde unvollständig

Weitere Überlieferung 

Urk. 1 Nr. 3860 / Urk. 1 Nr. 2866

Literatur 

Regesta Imperii 8, S. 439, Nr. 5300; Scriba, Regesten Urkunden Hessen 2, S. 131 / Urkundenbuch der Herzöge von Braunschweig 6, S. 195-198, Nr. 181; Urkunden der Markgrafen von Meissen Abt. B 1, S. 167-170, Nr. 221; Eckhardt, Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege 1, S. 100 f., Nr. 106 / Urkunden der Markgrafen von Meißen Abt. B 1, S. 423, Nr. 548 / Demandt, Regesten Kopiare 1, S. 458, Nr. 1174 / Regesten Kaiser Friedrichs III., 3, Nr. 6; Regesten Kaiser Friedrichs III., 10 , S. 62, Nr. 14

Repräsentationen

Aktion Typ Bezeichnung Zugang Info
Detailseite Nutzungsdigitalisat JPG Digitalisat vorhanden
Detailseite Original Urkunde