HHStAW Bestand 40 Nr. U 168

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Beschreibung: Urkunde

Identifikation (Urkunde)

Kurzregest 

Vor Notar und Zeugen, die unten genannt sind, bekundet im Jahre 1336, 'indictione quarta, diebus, horis mensis Maii et locis inferius notatis' Frau Demut, Witwe des Albert genannt Kürschner, Bürgerin zu Limburg, Trierer Diözese, daß sie früher ein von demselben Notar aufgesetztes Testament gemacht hat und darin zwei Vikareien oder Kaplaneien, die eine zu Ehren der glorreichen Gottesmutter, der Jungfrau Maria und St. Johannes des Evangelisten, die andere zu Ehren der heiligen Jungfrauen Barbara und Dorothea zur Bedienung durch zwei geeignete Priester ('sacerdotes') an dem auf ihre Kosten erbauten und zu Ehren jener Heiligen zu weihenden Altar auf der neuen Kapelle, die mit der Stiftskirche zu Limburg auf der linken Seite verbunden ist ('annexam a sinistris ecclesie Lympurgensi collegiate'), begründet und mit Gütern, Einkünften und ständigen Zinsen beschenkt hat, wie dies sowohl in jenem Testament wie auch in einer damit als Transfix verbundenen Urkunde enthalten ist und worüber ein Verzeichnis unten folgt. Zur größeren Sicherheit erneuert sie nunmehr die Schenkung, stattet beide Vikareien nochmals mit jenen Gütern, Einkünften und Zinsen aus, verzichtet auf dieselben in Gegenwart der Beamten ('officiatorum') und Schöffen des weltlichen Gerichts Herrn Gerlachs, Herrn von Limburg, und Junker Gottfrieds, Grafen von Diez, in deren Distrikten und Gerichten die Güter hegen, schenkt sie jenen Vikareien, überträgt sie, nachdem die Schenkung laut dem Urteil der Beamten und Schöffen vollzogen ist, durch einen Halm, den sie von der Erde aufnimmt und überreicht in die Hände des Nikolaus Wolfram, Priesters, und des Johannes genannt von Elz ('Else'), Subdiakons, Kaplänen dieser Vikareien, und setzt sie damit in den körperlichen Besitz ein. Nachdem so ('quibus siquidem protestacione, dotacione, donacione inter vivos, resignacione ac possessionis immissione peractis') die Kapläne nach Recht und Gewohnheit des Landes ('patrie') den Besitz jener Güter, Einkünfte und Zinsen erlangt haben, übertragen sie der Frau Demut, nachdem sie sich eine Zeitlang beraten haben, wieder mit dem Halm den Nießbrauch derselben ('dicebant domine Deymudi antedicte ista vel consimilia verba: Domina Deymudis, ex quo nobis pre ceteris hominibus et nostris vicariis seu cappellaniis tanta bona donastis et nos tanta specialitatis fidelitate prosequimini, unde nolumus vos in vita vestra aliquam sustinere penuriam, vobis usufructum de dictis bonis, redditibus et censibus provenientem concedimus et committimus nostro et cappellaniarum nostrarum predictarum nomine percipiendum, dumtaxat ad tempora vite vestre') gegen 1 Malter Weizengülte Limburger Maß, die den Kaplänen am 24. August ('in festo beati Bartholomei') zum Zeugnis dafür, daß ihnen das Eigentum ('possessio') daran zu vollem Recht zusteht, zu entrichten ist. Es sind folgende Güter, Einkünfte und Zinsen: der Hof ('curtis') in Offheim ('Uf-') mit den zugehörigen Gütern, den Demut von dem Ritter Dietrich von Braunsberg ('Bruonis-') kaufte, 4 Malter Korngülte aus Dehrn ('Dirne'), 8 eigene Morgen Ackerland in der Feldmark des Dorfes Offheim und 1/2 Mark Einkünfte aus einer Wiese ebenda, 4 Malter Korngülte im Dorf (Ober-)Weyer ('Wilre') von der Witwe des Heidenreich von Dehrn, die sämtlich in der Herrschaft ('intra iurisdictionem temporalem seu dominium') des Grafen von Diez liegen und von Demut im Dorf Offheim unter der Linde, die neben der Kapelle daselbst steht, vor Johann von Braubach ('Bruo-'), Kaplan daselbst, dem Edelknecht Gerhard genannt von Offheim, Heinrich von Ahlbach ('Ole-'), Schultheiß, Konrad genannt 'Knei', Heimbürgen ('centurione'), Gerhard genannt 'Husilman', Lutzo genannt 'Swinesfurtere', Cuno genannt 'Kriebes', Ludwig dem Glöckner in Offheim und vielen anderen glaubwürdigen Leuten übertragen wurden. Den Hof ('curtem') im Dorf Bergen, der einst dem Dynglo von Flacht gehörte, der mit allen zugehörigen Gütern und Rechten im weltlichen Gericht des Gerlach, Herrn von Limburg, liegt, übertrug sie mit Halm und Mund den beiden Kaplänen im weltlichen Gericht in der Stadt ('oppido') Limburg vor Gerlach, Schultheiß des Herrn von Limburg zu Bergen, Hertwich von Bergen, Heinrich dortselbst, Lutzo genannt Meister, Petrus, Hofmann ('colono') des Herrn von Limburg, sämtlich von Niederbrechen, Schöffen des vorgenannten weltlichen Gerichts des Herrn von Limburg, sowie Lutzo und Volko. - Heinrich 'Syffridi' von Alsfeld, Mainzer Diözese, verheirateter Kleriker und kaiserlicher Notar, bekundet seine Anwesenheit, Niederschrift und die Beifügung seines Zeichens.

Datierung 

1336 Mai 12-15

Originaldatierung 

Acta sunt hec anno, indictione predictis primo in villa Ufheim die duodecima mensis Maii, que fuit dies dominica post ascensionem domini, hora quasi tercia, deinde vero feria quarta immediate sequenti, hora sexta intra tribunal judicii oppidi Lympurgensis

Vermerke (Urkunde)

Formalbeschreibung 

Ausfertigung, Pergament mit Signet des Notars. - Rückvermerk (15. Jh): 'Instrumenta fundacionis'

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Struck, Chorherrenstift St. Georg Limburg, Nr. 236

Repräsentationen

Aktion Typ Bezeichnung Zugang Info
Detailseite Original Urkunde