HStAM Bestand Urk. BPS Fulda

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Bibliothek des bischöflichen Priesterseminars Fulda

Laufzeit 

(1231) 1232 - 1898

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Urk. 75 Fulda; Reichsabtei; Stift [ehemals Urk. R I a]; Urk. 76 Fulda; Lehenreverse [ehemals Urk. R I b]; Urk. 77 Fulda, Klöster [ehemals Urk. R II]; Urk. 78 Fulda; Kirchen; Hospitäler usw. [ehemals Urk. R III-IV]; Urk. 79 Fulda; Gerichte; Orte usw. [ehemals Urk. R V-VIII]; Urk. 80 Fulda; Adelsarchive [ehemals Urk. R IX]; Best. 90-96; Best. 330 Stadt Fulda.

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Die Urkunden stammen aus dem Archiv der ehemaligen Benediktinerabtei Fulda, dem Franzikanerkloster und der Jesuitenniederlassung in Fulda. Das 1237 im Zentrum der Stadt gegründete Franziskanerkloster ging Mitte des 16. Jahrhunderts mangels Nachwuchs unter. Das Gebäude beziehen 1573 die von Abt Balthasar von Dernbach berufenen Jesuiten, die ein Gymnasium und ein Päpstliches Seminar gründen. Mit Aufhebung des Jesuitenordens 1773 wurde deren Bibliothek zusammen mit denjenigen der Benediktinerabtei und des Päpstlichen Seminars zur Bibliothek der 1734 gegründeten Universität Fulda. Bereits 1778 wurden die Bestände jedoch auf die von Fürstbischof Heinrich von Bibra eingerichtete Öffentliche Bibliothek (später Landesbibliothek) und die Bibliothek des Priesterseminars verteilt.

Geschichte des Bestandsbildners 

Fürstabt Balthasar von Dernbach von Fulda gründete im Jahre 1572 mithilfe der Jesuiten gemäß den auf dem Konzil von Trient beschlossenen Reformen der katholischen Kirche in Fulda ein fürstlich dotiertes Priesterseminar. Erst mit der Erhebung der Fürstabtei Fulda zum Bistum im Jahr 1752 kann das Seminar allerdings als „bischöflich“ bezeichnet werden. Eine Aufwertung erfuhr es im 18. Jahrhundert, zuerst durch die 1734 gegründete Universität zu Fulda, die verbesserte Studienmöglichkeiten bot, dann durch den Zusammenschluss des bischöflichen Seminars mit dem päpstlichen, welches bereits seit 1584 ebenfalls in Fulda existierte. Im Zuge der Säkularisation wurde die Universität zu Fulda mit Ausnahme der Theologischen Fakultät suspendiert. Diese wurde zusammen mit dem verbliebenen Priesterseminar im Konventsbau des aufgehobenen Benediktinerklosters untergebracht und musste sich, nachdem Fulda an Kurhessen gefallen war, gegen die Absichten der Kasseler Regierung wehren, das Seminar an die Universität Marburg zu verlegen. 1874 wurde das Seminar aufgehoben, die verbliebenen Studenten siedelten nach Würzburg über, bis 1886 der Lehrbetrieb wieder aufgenommen werden konnte. Im Jahr 1978 wurde die Hochschule zur Theologischen Fakultät mit dem Recht der Verleihung akademischer Grade erhoben.

Enthält 

Die ältesten Urkunden betreffen das Franziskanerkloster, wobei ein großer Teil von Stiftungen zum Seelenheil der Stifter (buchische Adlige, Fuldaer Bürger oder bäuerliche Untertanen) zeugt. Diese Urkunden dürfen als wertvolle Zeugnisse eingeschätzt werden, da insgesamt wenig Quellenmaterial zu diesem Konvent überliefert ist.
Die Urkunden der Jesuiten dokumentieren vor allem deren zahlreiche Einkünfte aus Darlehen, Zinsverkäufe und den Erwerb von Grundstücken.

Literatur 

Ludwig Pralle, Gregor Richter (Bearb.), Die Fuldaer Stadtpfarrei. 1. Pfarrei und Archidiakonat Fulda im Mittelalter. 2. Urkunden der Fuldaer Stadtpfarrei (Quellen und Abhandlungen zur Geschichte der Abtei und Diözese Fulda 16; Veröffentlichungen des Fuldaer Geschichtsvereins 32), Fulda 1952; Aloys Jestaedt, Zur Geschichte der Lehnerzhöfe bei Fulda, in: Fuldaer Geschichtsblätter 37 (1961), S. 180-198; Josef Leinweber, Die der öffentlichen Bibliothek zu Fulda von ihrer Fertigstellung im Jahre 1778 bis zum Jahre 1802 einverleibten Bände, in: Von der Klosterbibliothek zur Landesbibliothek. Beiträge zum 200jährigen Bestehen der Hessischen Landesbibliothek Fulda, hg. von Artur Brall, Stuttgart 1978, S. 323-337; Josef Leinweber, Das Päpstliche Seminar in Fulda und seine Bedeutung im Zeitalter der Katholischen Erneuerung und des Barock, in: Ecclesia Peregrinans. Josef Lenzenweger zum 70. Geburtstag, hg. von Karl Amon u.a., Wien 1986, S. 185-194; Josef Leinweber, Wo befand sich im Mittelalter die Bibliothek des Klosters Fulda?, in: Mittelalterliche Bücherverzeichnisse des Klosters Fulda und andere Beiträge zur Geschichte der Bibliothek des Klosters Fulda im Mittelalter, hg. von Gangolf Schrimpf in Zusammenarbeit mit Josef Leinweber und Thomas Martin, Frankfurt a.M. 1992, S. 178-180.

Findmittel 

Arcinsys-Datenbank

Josef Leinweber, Regina Pütz (Bearb.), Regesten der Urkunden in der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars Fulda 1231-1898 (Fuldaer Hochschulschriften 45), Frankfurt a.M. 2004.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

248 Urkunden

Benutzung 

Die Urkunden befinden sich im Bischöflichen Priesterseminar Fulda, können also nicht im Staatsarchiv Marburg vorgelegt werden.