AdJb Bestand N 58

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Fulda, Friedrich Wilhelm (1885-1945) und Familie

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

* 9.6.1885 in Groß-Lichterfelde, + 7.4.1945 in Marienburg bei Hildesheim.
Pädagoge u. Schriftsteller.
Mitgliedschaft im Wandervogel Frankfurt a.d.O. u. Jena, im Wandervogel Deutscher Bund (1911) u. in der Lehrergilde im Kronacher Bund (1922). Bundesleiter des Wandervogels Deutscher Bund u. Gauwart des Wandervogels in Thüringen. Herausgeber der Wandervogel-Führerzeitung (1912) u. Schriftleiter der Zeitung 'Der Zwiespruch' (1922).
Fulda kam noch in Steglitz auf der Schule in Kontakt mit dem Wandervogel und ging mit Karl Fischer auf Fahrt. In Frankfurt a.d.O., wo Fulda sein Abitur nachholte, bildete sich eine Wandervogelgruppe um ihn. Während des Studiums der Philosophie, neueren Philologie und Pädagogik in Jena vertiefte sich die Wandervogelarbeit: 1911 stellvertretender Bundesleiter des Wandervogels Deutscher Bund, Vorbereitung des Meißner-Treffens 1913 (Fulda soll die Formulierung 'freideutsche Jugend' geprägt haben), Präsentation des Wandervogels durch Lichtbildvorträge und Verfassen von Schriften wie 'Sonnenwende' oder 'Die Beispielspädagogik im Wandervogel'.
Im Ersten Weltkrieg wurde Fulda als Leutnant und Kommandeur einer Funker-Abteilung u.a. an der Somme und in Flandern eingesetzt. Auch dort stellte er Kontakt zu anderen Wandervögeln her.
Nach dem Krieg heiratete er Gertrud Pukowski, Wandervogelführerin aus Danzig, promovierte zum doctor philosophiae und schloss in Jena sein Studium ab. 1919 wurde seine Tochter Rita geboren. Als Lehrer in Berlinchen/Neumark trat Fulda für eine ganzheitliche Pädagogik ein und wurde 1927 Rektor der neu gegründeten Mittelschule in Bockenem a. Harz. In dieser Zeit verfasste er neben anderen die entsprechende Schrift 'Aus der Schule geplaudert'. Weitere Werke, die jedoch aus Fuldas Interesse für das Laienspiel resultierten, sind: 'Der neue Stern', 'Der Geiger', 'Die Glücksritter' u.a.
Im Kronacher Bund leitete er längere Zeit die Lehrergilde. Weiterhin war er von 1922 bis 1927 Hauptschriftleiter der Zeitung 'Der Zwiespruch'.
Trotz Kritik an der Umsetzung war das Programm der NSDAP für Fulda anschlussfähig, sodass er der Partei beitrat. Er wurde mit der Führung eines SA-Nachrichtensturms betraut. Außerdem nahm er seine Forschungen zu Rasse, Sprache, Familienforschung und Vererbungslehre wieder auf.
Im Zweiten Weltkrieg diente er zunächst als Soldat, bis er 1944 altersbedingt entlassen wurde. Als Führer eines Volkssturmbataillons wurde er jedoch wieder rekrutiert und starb während eines amerikanischen Panzerangriffs, nachdem er seine Männer entlassen hatte.

Findmittel 

Online-Datenbank ArcInSys

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

3 Archivkartons

Bearbeiter 

PraktikantInnen mit Elke Hack