AdJb Bestand N 107

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Behrendes, Hellmuth (1901-1994)

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Der Nachlass von Hellmuth Behrendes gelangte nach dessen Tod ins Archiv der deutschen Jugendbewegung. Er wurde provisorisch in Archivkartons umverpackt und im Sommer 2023 im Rahmen eines Bundesfreiwilligendienstes technisch bearbeitet und erschlossen.

Der Bestand umfasst neben persönlichen Dokumenten und Korrespondenzen eine umfangreiche Fotosammlung, die den Schwerpunkt des Nachlasses bildet. Hellmuth Behrendes‘ Fotografie dokumentiert viele seiner Reisen, Veranstaltungen des Karl-Fischer-Bunds und der Vereinigung Jugendburg Ludwigstein und liegt vor allem in Diaform vor. Es sind nur wenige Negativfilme erhalten. Viele der Fotoalben stammen aus Nachlässen der Familie, darunter Berta Behrendes, Gertrude Behrendes, Betty Hollweg und Gerta Breselow. Die zahlreichen Fotografien verschiedener Urheber aus der Jugendbewegung wurden thematisch geordnet. Es ist davon auszugehen, dass die zusammenhängenden Filme aus den 1950er und 1960er Jahren von Greta Breselow aufgenommen wurden, die ihrerseits passionierte Fotografin war. Im Bestand enthalten sind außerdem Kalender, Landkarten, besonders aus Tirol und der Umgegend Berlins, sowie Notizen von Arbeitseinsätzen im Jugendheim Walter May in Heiligensee, auf dem Wandervogelhof Reinstorf und auf Burg Ludwigstein.

Geschichte des Bestandsbildners 

Hellmuth Behrendes (1901-1904), Wandervogel und VJL-Mitglied, wurde als jüngstes von vier Kindern des Oberpostschaffners Wilhelm und Ehefrau Berta Behrendes in Berlin geboren. Er war bereits in der Schulzeit in frühen Wandervogel-Gruppen aktiv. Ab 1922 arbeitete er als Telegraphenmechaniker beim Reichspostzentralamt in Berlin-Tempelhof, stieg 1929 zum Telegraphenwerkführer und 1937 schließlich zum Telegraphenwerkmeister auf. In den 1920er Jahren heiratete er Gertrude Behrendes und 1926 kam der gemeinsame Sohn Gerhard zur Welt. Die Jahre des zweiten Weltkriegs waren geprägt von Sorge um seine Angehörigen und die Ehe zur Ehefrau Gertrude wurde geschieden. 1946 geriet Hellmuth Behrendes in russische Kriegsgefangenschaft. Nach seiner Rückkehr nach Berlin hielt er Kontakt zu Gertrude, die in Ostberlin lebte, und dem Sohn Gerhard in Pirmasens. Gertrude zog in den 1950er Jahren zu Gerhard, während Hellmuth sich in Berlin ein neues Leben aufbaute. Er knüpfte an alte Kontakte in der Jugendbewegung an, war im Karl-Fischer-Bund aktiv und begann, seine Reisen fotografisch zu dokumentieren. Mit seiner neuen Lebensgefährtin, Gerta Breselow, teilte er die Verbundenheit zum Wandervogel und die Begeisterung für Wanderungen und Fotografie. Sie nahmen an zahlreichen Veranstaltungen des KFB und Wandervogels in Berlin teil, luden zu Heimabenden in die gemeinsame Wohnung ein und besuchten regelmäßig die Burg Ludwigstein. Hellmuth Behrendes engagierte sich bei Arbeiten im Schullandheim Walter May in Heiligensee, auf dem Wandervogelhof Reinstorf und am Ludwigstein. Nach dem Tod Gerta 1983 und des Sohnes Gerhard 1989 siedelte Hellmuth Behrendes nach Witzenhausen ins Altenheim Sahlem über. Er hielt weiter brieflichen Kontakt mit Freunden der Jugendbewegung und besuchte häufig die Jugendburg. 1994 verstarb er in Witzenhausen.

Enthält 

Korrespondenz (4 AK)
Fotoalben (3 AK)
Dias (12 AK)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

20 Archivkartons und 1 Mappe