AdJb Bestand N 10

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Hammer, Walter, bürgerl. Hösterey (1888-1966)

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Der größte Teil des Nachlasses - vor allem zum Thema 'Widerstand' - gelangte durch testamentarische Verfügung in das Institut für Zeitgeschichte in München, während ein kleiner Teil 1966 und 1972 an das Archiv Burg Ludwigstein kam. Dieser befasst sich vorwiegend mit der Person Hammers und dessen Bedeutung für die Jugendbewegung.

Geschichte des Bestandsbildners 

* 24.5.1888 in Wuppertal-Elberfeld, + (1)9.12.1966 in Hamburg; bürgerlich: Hösterey; Journalist, Verleger.
Mitgliedschaft im Alt-Wandervogel, Ortsgruppe Elberfeld (1908), im Wandervogel e.V. (1913) u. in der Vortrupp-Gruppe, Jung-Wandervogel.
Der Widerstandskämpfer Walter Hammer war seit 1906 als Schriftsteller und Verleger tätig. Erste Verbindungen zur Jugendbewegung bestanden seit 1908 im Jungwandervogel und im "Vortrupp", außerdem pflegte Hammer früh Kontakte zu lebensreformerischen Gruppen. Nach der Teilnahme am Freideutschen Jugendtag 1913 orientierte er sich weitgehend am linken Flügel der Freideutschen Jugend, was zur Zusammenarbeit mit Knud Ahlborn und dann zur zunächst gemeinsamen Herausgabe der Zeitschrift 'Junge Menschen' führte (1920-27). In dem von ihm 1922 gegründeten Fackelreiter-Verlag erschien vorwiegend lebensreformerisches und pazifistisches Schrifttum.
Hammers politisches Engagement brachte ihn in scharfen Gegensatz zu den völkisch ausgerichteten Bünden der Weimarer Zeit. 1933 emigrierte er nach Dänemark, wurde aber 1940 beim Einmarsch der deutschen Truppen verhaftet und wegen 'Vorbereitung zum Hochverrat' 1942 bis 1945 im Zuchthaus Brandenburg inhaftiert. Nach der Befreiung durch die 'Rote Armee' errichtete Hammer in Brandenburg eine Forschungsstätte für die Opfer der nationalsozialistischen Gewaltherrschaft, floh jedoch wegen Unterdrückung seiner Arbeit durch die DDR-Behörden 1950 nach Westen, wo er in Hamburg eine neue Forschungsstelle zum Thema Widerstand aufbaute. Er beteiligte sich an Günter Weisenborns 'Der lautlose Aufstand' (1953), verfasste selbst das Werk 'Hohes Haus in Henkers Hand' (1956) und trug umfangreiches Material über im Nationalsozialismus verfolgte und ermordete Personen zusammen.

Literatur 

"Ludwigsteiner Blätter", Nrn. 76/1967 (Nachruf) u. 86/1970

Findmittel 

Online-Datenbank ArcInSys

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

8 Archivkartons

Bearbeiter 

Praktikant*innen mit Elke Hack