HStAD Bestand H 37 Eberstadt

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Beschreibung: Bestand

Serie

Bezeichnung

Forstämter (heute: Hessen-Forst)

Identifikation (kurz)

Titel 

Forstamt Eberstadt

Laufzeit 

1940 - 1964

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Siehe auch G 38 Eberstadt

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Die Registratur des 1963 aufgelösten Forstamtes Eberstadt wurde im Mai 1969 an das Staatsarchiv Darmstadt abgeliefert. Der Bestand G 38 Eberstadt (vor 1945) umfasst die
Registratur des Reviers, ab 1853 der Oberförsterei und von 1924 bis 1945 des Forstamtes Eberstadt. Für die Akten des Forstamtes nach 1945 bis zu seiner Auflösung 1963
wurde der Bestand H 37 Eberstadt (nach 1945) gebildet. Die Akten reichen von Anfang
des 19. Jahrhunderts bis in die 60iger Jahre des 20. Jahrhunderts. Der Bestand G 38
Eberstadt umfasst 12 lfd. Meter, Abteilung H 37 Eberstadt l lfd. Meter Akten. Sie wurden in einem Findbuch mit gemeinsamen Orts- und Personenindices zusammengefasst.
Da bei der Übernahme der Bestände durch den schlechten Ordnungszustand die Anwendung eines Registraturplanes nicht mehr eindeutig erkennbar war, wurden die Akten nach numerus currens verzeichnet. Die Verzeichnung des Bestandes G 38 Eberstadt
besorgte die ABM-Kraft Frau Hannelore Fiedler unter Anleitung und Aufsicht von Oberinspektorin Eva Haberkorn. Letztere verzeichnete auch die Akten des Forstamtes
nach 1945. Die anschließende Klassifikation der Verzeichnungskarten erfolgte in An-
lehnung an die Forst- und Kameralregistraturpläne des Jahres 1933. Klassifikation,
Vorbemerkung und Redaktion der Bestände wurden von Unterzeichnender vorgenommen. Die Reinschrift fertigte Frau Ute Böhmann. Die vom Forstamt Eberstadt übernommenen Karten wurden der Kartenabteilung eingegliedert. Karten, Plakate, Flugblätter und Amtsdrucksachen, die sich in den Akten befanden, sind unter Anwendung von Verweiskarten der Kartenabteilung, Dienstbibliothek oder den Sammlungen des Staatsarchivs zugewiesen worden. Akten der zuständigen Rentämter wurden ausgegliedert und den entsprechenden Beständen zugeordnet.

Geschichte des Bestandsbildners 

Die Eberstädter Waldungen gehörten um 1800 zum Forst Seeheim. Diesem unterstanden infolge der VO über die Forstorganisation vom 16.1.1811, die das Großherzogtum in Oberforste, Forste und Forstreviere einteilte, die Forstreviere Felsberg, Frankenstein, Bickenbach und Jugenheim. Der Oberförster des Forsts Seeheim hatte seinen Sitz zunächst in Bickenbach, später in Jugenheim. Vorgesetzte Behörde war das Oberforstamt Darmstadt. Zuständig für die Verwaltung der Kameralund Forstrevenuen waren die Rentämter. Durch VO vom 26. Febr. 1821 wurde dem Domanialrentamt Seeheim (1823 Umbenennung und Verlegung des Sitzes nach Zwingenberg) die Verwaltung der Forstrevenuen aus den Forsten Seeheim und Auerbach sowie dem Revier Gernsheim (Forst Jägers-burg) übertragen (Reg.bl. 1821, Nr. 4, S. 30ff). Mit der Neuorganisation der Forstverwaltung aufgrund der VO vom 19. September 1823 (Reg.bl. 1823, Nr. 38, S. 429-439, AusführungsVO Reg.bl. 1824, Nr. 23, S. 215-222) wurde der Forst Jugenheim neu gebildet. Er umfasste außer den Forstrevieren Zwingenberg (mit Auerbach und Jugenheim), Gernsheim und Jägersburg erstmals auch das so bezeichnete Forstrevier Eberstadt. Im Jahre 1835 gehörten zum Eberstädter Forstrevier die Orte:
Eberstadt, Eich, Eschollbrücken, Hahn, Frankenstein, Malchen, Nieder-Beerbach und
Pfungstadt (Hof- und Staatshandbuch für das Großherzogtum Hessen 1835). 1848 wurde das 1040 Morgen Domanial-, 11399 Morgen Kommunal- und 1920 Morgen Privatwald umfassende Forstrevier Eberstadt um die Gemarkung Bickenbach mit Hartenau
erweitert (Hof- und Staatskalender für das Großherzogtum Hessen 1848). Mit der Bekanntmachung vom 3. März 1853 erhielten die Revierförster den Titel "Oberförster" und ihre Dienstbezirke die Bezeichnung "Oberförsterei" (Reg.bl. 1853, Nr. 9, S. 82). Dem seit 1852 so genannten Forstamt Jugenheim unterstand die nun 986 Morgen Domanial-, 10962 Morgen Kommunal- und 1758 Morgen Privatwald umfassende Oberförsterei Eberstadt (Hof- und Staatskalender Großherzogtum Hessen 1854). Nach der Auflösung des Forstamtes Jugenheim aufgrund der VO über die Territorialorganisation der Forste und Oberförstereien (Reg.bl. 1875, Nr. 20, S. 241-243) wurde die Oberförsterei Eberstadt neben 13 anderen Oberförstereien dem Forstamt Darmstadt zugeteilt. Im Zuge der Neuorganisation der Rentereiverwaltung übernahmen die Forstbehörden gleichzeitig auch die Verwaltung der Kameraldomänen (Reg.bl. 1875, Nr. 40, S. 452). 1898 erfolgte die Aufhebung der Forstämter des Großherzogtums aufgrund der VO vom 13. Juli 1898 (Reg.bl. 1898, Nr. 31, S. 479). Danach unterstanden die Oberförstereien nun direkt dem Finanzministerium. Zwei Jahre später wurden auch die Oberförstereien neu organisiert (Reg.bl. 1900, Nr. 46, S. 383ff). Aus dem Kreis Darmstadt wurden der Oberförsterei Eberstadt die Gemarkungen Eberstadt, Eich, Eschollbrücken, Hahn, Malchen, Nieder-Beerbach, Pfungstadt (außer kleiner Teile der Flur 60, die der Oberförsterei Darmstadt unterstanden) zugeteilt. Von der Gemarkung Bickenbach mit Hartenau, Kreis Bensheim, erhielt sie den vorher zur Oberförsterei Jugenheim gehörenden Pfungstädter Gemeindewald. Bei der Neueinteilung des Staatsgebietes in Forstverwaltungsbezirke 1924 wurden die Oberförstereien in Forstämter umbenannt (Reg.bl. 1924, Nr. 23, S. 341ff). Der Bestand des nunmehrigen Forstamtes Eberstadt wurde jedoch erst wieder im Zuge der Umgliederung der Forstamtsbezirke vom 6. Oktober 1932 (Reg.bl. 1932, Nr. 16, S. 127ff) geändert.
Dazu kamen: von Darmstadt der Staatswald - Forstort Burgwald -
(vgl. Forstämter Darmstadt, Kranich-stein und Ober-Ramstadt), Griesheim ausschließlich der Darmstädter Stadtwaldparzellen Flur 6 Nr. 358 1/10 und 375 1/10 (vgl. Forstamt Darmstadt), des Forstortes Harras, des Privatwaldes nördlich der Straße Griesheim -
Darmstadt, der kameralfiskalischen Parzellen Flur 36 Nr. 2 1/10 und 2 4/10 sowie der forstfiskalischen Parzellen Flur 7 Nr. 51, Flur 9 Nr. 114 und 241, Flur 14 Nr. 293 und 296, Flur 15 Nr. 187 5/10 und 235, Flur 18 Nr. 696 3/10, 71/100, 81/100 und 91/100, Flur 19 Nr. 3, Flur 20 Nr. 660, Flur 21 Nr. 831 und Flur 22 Nr. 473 (vgl. Forstamt Dornberg)
1960 umfasste das Forstamt Eberstadt die Revierförstereien Frankenstein, Eberstadt,
Pfungstadt-Nord und Pfungstadt-Süd sowie die Forstwartei Eschollbrücken (Deutsches
Forst-Adressbuch, Bd. l Hessen, 1960, S. 26f). Durch Erlass vom 15. März 1963 mit
Wirkung ab 1. April 1963 (Hess. Staatsanzeiger 1963, Nr. 472, S. 556) wurde das
Forstamt Eberstadt aufgelöst und seine Flächen auf die Forstämter Jugenheim, Ober-
Ramstadt und Darmstadt verteilt. Das Forstamt Jugenheim erhielt die Revierförstereien
Klingsackertanne (außer Staatswald) und Malcher Tanne; das Forstamt Ober-Ramstadt,
die Revierförsterei Frankenstein (Staats- und Privatwald) und die Forstwartei Nieder-
Beerbach (Gemeinde- und Privatwald), die zur Revierförsterei Nieder-Beerbach vereinigt wurden. Die ehemalige Revierförsterei Eberstadt ging zusammen mit dem Staatswald der Revierförsterei Klingsackertanne und dem Darmstädter Stadtwald des Reviers Frankenstein an das Forstamt Darmstadt.


Liste der leitenden Beamten
a. Forst Seeheim (-1824)
1811-1821
Oberförster Friedrich August Becker, pensioniert am 6. Aug. 1821 (Reg.bl. 1821,S. 582}
1821-1824
unbesetzt, interimistisch verwaltet
b. Forstrevier Eberstadt (1824-1853)
1824-1829
Revierförster Karl Wilhelm Becker zu Fürth
(Reg.bl. 1824, S. 220)
1829-1832
Revierförster Christian Wilhelm Reitz zu Dieburg
(Reg.bl. 1829, S. 495)
1832-1841
Revierförster Jakob Rüti zu Viernheim, + 15. Sept. 1841 Eberstadt
(Reg.bl. 1832, S. 254; Reg.bl. 1841, S. 566)
1843-1853
Revierförster Carl Saurmann zu Bechtheim
(Reg.bl. 1843, S. 164]
c. Oberförsterei Eberstadt (1853-1924), Forstamt Eberstadt (1924-1963)
1853-1895
Oberförster Karl Anton Joseph, 1885 Forstinspektor, 1895
Oberforstmeister, pensioniert, + 9. Jan. 1904 Darmstadt
(Reg.bl. 1853, S. 128; Reg.bl. 1885, S. 183; Reg.bl. 1895,
S. 56; Reg.bl. 1904, S. 192)
1895-1921
Oberforstmeister Karl Joseph, 1908 Geheimer Forstrat,
1921 pensioniert (Reg.bl. 1895, S. 48; Reg.bl. 1908, S. 254; Regl.bl. 1921, S. 168)
1921-1932
Forstmeister Karl August Hoffmann zu König
(Reg.bl. 1921, S. 158)
1932-1946
Forstmeister Karl Desch zu Ulrichstein
(Reg.bl. 1932, S. 46l
1946-1963
Forstmeister Ludwig Heid

Enthält 

Der Bestand umfasst neben den Akten des Reviers, ab 1853 der Oberförsterei und von 1924-1963 des Forstamts Eberstadt.

Findmittel 

Online-Datenbank (Arcinsys)

Maschinenschriftliches Findbuch (mit behördengeschichtlicher Einleitung), von Eva Haberkorn und Hannelore Fiedler (1989)

nach Registraturplan vorgeordnet

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

2,125 m