HHStAW Bestand 2062

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Verband für Westdeutsche Altertumsforschung

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Der Bestand gelangte Anfang der 1990er Jahre über den Verein für Nassauische Altertumskunde (Museum Wiesbaden) in das Hessische Hauptstaatsarchiv.

Geschichte des Bestandsbildners 

Der Verband für westdeutsche Altertumsforschung (WSVA) entstand im Jahre 1900 als 'Verband west- und süddeutscher Vereine für römisch-germanische Alterthumsforschung'. Die Gründung entstand aus dem Bedürfnis der Geschichtsvereine und Museen in Frankfurt am Main, Wiesbaden, Mainz, Worms, Darmstadt und Metz heraus, die regionalen Forschungen zusammenzufassen und von einer Institution koordinieren und strukturieren zu lassen. Einige Mitglieder des Verbandes konnten bereits auf eine lange Wirkungszeit zurückblicken, so z.B. die 1801 gegründete 'Gesellschaft für nützliche Forschungen' in Trier oder der 1812 gegründete 'Verein für Nassauische Altertumskunde und Geschichtsforschung in Wiesbaden'. Etwa zur selben Zeit (1904) wurde der Nordwestdeutsche Verband für Altertumsforschung gegründet (NWVA). Angestrebt wurde von Anfang an ein engerer Zusammenschluss der in Südwestdeutschland arbeitenden Altertumsvereine. Eine der wichtigsten Aufgaben bestand und besteht darin, jährlich eine Tagung abzuhalten, die den Vertretern des Faches Vor- und Frühgeschichte als Forum für wissenschaftlichen Informationsaustausch und als Möglichkeit der persönlichen Begegnung dient. Die erste Tagung wurde 1901 in Trier ausgerichtet. Während des Ersten Weltkrieges mussten die Verbandstagungen ruhen, erst 1921 fand wieder eine Tagung gemeinsam mit dem NWVA in Gießen statt. Mit den politischen Veränderungen nach 1933 und den damit verbundenen Gleichschaltungsbestrebungen begann sich auch die Situation der Altertumswissenschaften und ihrer Institutionen dramatisch zu verändern. Dem damaligen Vorsitzenden des WSVA, Dr. Ferdinand Kutsch, gelang es erfolgreich, eine Eingliederung des Vereins in den 'Reichsbund für deutsche Vorgeschichte' zu verhindern. Während der nationalsozialistischen Diktatur wurden die Arbeiten des Verbandes immer wieder unterbrochen. Erst 1949 konnten die Aktivitäten wieder fortgesetzt werden. Nach der Wiedervereinigung wurde 1991 der Mittel- und Ostdeutsche Verband für Altertumsforschung gegründet. Seitdem gibt es auch Bestrebungen, alle deutschen Altertumsvereine unter einer Dachorganisation zusammenzuschließen. Hierzu wurde 1993 das 'Präsidium der Deutschen Verbände für Altertumsforschung' gegründet Das Präsidium wird von den drei großen Verbänden für Altertumsforschung gebildet. 1996 ließ sich der Verband als 'West- und Süddeutscher Verband für Altertumsforschung e.V. - gemeinnütziger Verein' eintragen. Der Wirkungskreis des Verbandes geht heute über die Landes- und Bundesgrenzen hinaus. Der WSVA vertritt die Interessen der archäologischen Forschung und unterstützt die Veröffentlichung ihrer Ergebnisse mit Schwerpunkt im Südwestdeutschen Raum. Er unterstützt die Belange der archäologisch tätigen Wissenschaftler und bildet hier eine gemeinsame Plattform für Austausch und Information. Die weiteren Ziele und der Zweck sind in der Satzung festgelegt. Der WSVA vertritt mehrere Tausend Wissenschaftler und Wissenschaftlerinnen aus Universitäten, Denkmalämtern, Mu-seen, anderen Forschungseinrichtungen und lokalen Altertumsvereinen mit insgesamt ca. 35.000 Mitgliedern (Stand 2008). Über 160 Institutionen aus dem In- und Ausland sind Mit-glied im Verband, Museen, Vereine und Institute der Altertumswissenschaften, vorwiegend aus Deutschland, aber auch aus den Niederlanden, Belgien, Frankreich, der Schweiz, Liech-tenstein und Österreich. Ferner vertritt er die Interessen der Archäologen und Altertumsforscher in der Öffentlichkeit und begleitet die Veränderungen in der archäologischen Ausbildung.

Enthält 

Sachakten betr. Gründung und Organisation des Verbands, 1899-1901; Verbandsunterlagen, Satzungen, Geschäftsberichte, Schriftverkehr 1900-1930; Unterlagen betr. Verbandstage und andere Tagungen bis 1930.

Literatur 

Egon Schallmayer und Maria Schmitt, Geschichte des West- und Süddeutschen Verbands für Altertumsforschung e.V., www.wsva.net/download/ob_526_1.pdf.

Bernhard Pinsker, Ferdinand Kutsch und der West- und Süddeutsche Verband für Altertumsforschung (1931-1962), in: Nassauische Annalen 112, 2001. Archäologisches Nachrichtenblatt, herausgegeben von Wilfried Menghin, Bernhard Hänsel, Günter Wetzel.

Findmittel 

Online-Datenbank (Arcinsys)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

1,00 lfm

Benutzung 

Nutzung nach dem Hessischen Archivgesetz