HStAM Bestand Urk. 43

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Johanniterkommende Wiesenfeld - [ehemals: A II]

Laufzeit 

1286-1574

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Urk. 87 [alt: Urk. X II] Kloster Haina; Best. 22 a 1; Rechn. II Lippoldsberg; S 71; S 619-620.

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Ein großer Teil der noch erhaltenen Urkunden des Archivs des Johanniterordenshauses Wiesenfeld befindet sich im Staatsarchiv Marburg, Urkunden 43 [alt: AII] Johanniterkommende Wiesenfeld. Dabei handelt es sich um die aus dem Stiftsarchiv in landgräflichen Besitz übergegangenen Urkunden. Eine weitere größere Zahl von Urkunden gelangte nach der Aufhebung des Ordenshauses 1527 in das Hospitalsarchiv Haina, offenbar weil die Urkunden ehemaligen Besitz des Ordenshauses betrafen, der dem Hospital Haina überwiesen wurde. Sie sind bereits im Verzeichnis des Hainaer Hospitalarchivs von 1578 enthalten . Mit dem Hainaer Archiv gelangten auch diese Urkunden 1897 als Depo-situm in das Staatsarchiv Marburg (Acc. 1879/14). ... Im Staatsarchiv Marburg wurden sie dann wieder dem Bestand Wiesenfeld zugeordnet. Sie sind im vorliegenden Band mitveröffentlicht. Es ist aber sehr wahrscheinlich, daß eine Anzahl ehemals zum Archiv des Ordenshauses Wiesenfeld gehöriger Urkunden sich heute noch im Bestand Depositum Kloster Haina des Staatsarchivs Marburg befindet, ohne daß ihre ehemalige Zugehörigkeit zum Archiv des Ordenshauses ohne weiteres erkennbar wäre. Sie werden in der von der Historischen Kommission von Hessen und Waldeck vorbe-reiteten Veröffentlichung der Hainaer Urkunden aufgenommen werden . Das erste Verzeichnis des Archivs des Ordenshauses Wiesenfeld stammt aus dem Jahre 1509. Dieses unten als Nr. 1195 wiedergegebene Verzeichnis trägt den Titel: Diß ist ein register der bryffe des huseß Wesintfelt, meldende über diisse nachgeschriben güder, sache, werck unde stücke, wie die itzt enthalden sein daselbß in den briffkasten a(nno) d(omini) 1509. Inhalt: Verzeichnet sind lediglich 21 Urkunden aus der Zeit von 1254/59 bis 1503, ohne daß ersichtlich wäre, nach welchen Gesichtspunkten die Auswahl getroffen wurde. Eine Ordnung ist ebenfalls nicht zu erkennen. Neben 16 auch anderweitig überlieferten Urkunden sind verzeichnet 2 Urkunden, die sich heute im Staatsarchiv Marburg an anderer Stelle befinden (Staatsarchiv Marburg, Generalrepertorium Christenberg 1352 Aug. 23 und 1396 Okt. 15) und ursprünglich also in das Archiv des Ordenshauses Wiesenfeld gehörten, und 3 Urkunden, die anderweitig nicht überliefert sind. Papier: 3 Blatt, davon die beiden ersten beschrieben, Format 214 X 164 mm, ohne Ein-band, beschädigt. Erhalten sind außerdem zwei Abschriften des Verzeichnisses: B eingeheftet in das Re-pertorium der Urkunden von Wiesenfeld im Staatsarchiv Marburg und C beglaubigt vom Sekretär David Hartmann 1648 Juni 9, Staatsarchiv Marburg R 185 a. Vor der Aufhebung des Ordenshauses Wiesenfeld 1527 wurden die Urkunden, Einkünfte und Liegenschaften des Ordenshauses ebenso wie die der anderen geistlichen Anstalten Hessens von landgräflichen Beamten verzeichnet . Ebenso wie diese anderen Verzeichnisse ist auch das über das Ordenshaus Wiesenfeld unvollständig.
In den Jahren 2007-2016 wurden die einzelnen Überlieferungen vereinzelt und umverpackt, die Siegel wurden mit Siegeltaschen versehen und die Signaturen wurden auf Numerus Currens umgestellt.

Geschichte des Bestandsbildners 

Die Johanniterkommende Wiesenfeld wird zuerst 1298 erwähnt und wurde wahrscheinlich von Graf Werner I. von Wittgenstein-Battenberg vor 1231 gegründet. Die um 1260 gebaute Kirche zeigt Verwandschaft zur Marburger Elisabethkirche sowie zur Frankenberger Stadtkirche, die im Jahre 1392 durch Landgraf Hermann an das Johanniterhaus Wiesenfeld übergeben wurde. Zugleich wurde der Sitz der Kommende nach Frankenberg verlegt. 1399 wurde die Pfarrei Christen-berg inkorporiert. Landgraf Philipp der Großmütige hob die Kommende 1527 auf, die Brüder wurden zwischen 1527-1529 abgefunden, das Vermögen teilweise zum Elisabethhospital in Kassel, zum größten Teil zur Hof- und Landesverwaltung verwendet. 1539 wurde sie an Burkard, Franz und Henrich v. Cramm verpfändet, 1546 an Philipp von Dernbach. Noch im Jahre 1629 wurde eine Restitution versucht, dann aber wurden im Jahre 1720 Hugenotten in Wiesenfeld ange-siedelt, denen dann 1765 die dortige Kirche überlassen wurde. Das Johanniterhaus von 1507 ist noch erhalten.

Enthält 

Urkunden Wiesenfeld, Johanniterkommende [OT von Burgwald, Kreis Waldeck-Frankenberg]

Literatur 

Urkunden und Regesten: Wilhelm DERSCH, Hessisches Klosterbuch, Marburg 1940, S. 155 f. Friedrich SCHUNDER, Die oberhessischen Klöster. Regesten und Urkunden 1 (VHKH 9,3) Marburg 1961. Darstellungen und Aufsätze: Erich ANHALT, Der Kreis Frankenber. Geschichte seiner Gerichte, Herrschaften und Ämtert von der Urzeit bis ins 19. Jahrhundert (Schriften des Hessischen Landesamtes für ge-schichtliche Landeskunde 4) Marburg 1928 F. A. SCHMIDT, Die Johanniterkommende Wiesenfeld und ihre Beziehungen zur Pfannstieler Bruderschaft bei Weilburg, in: Hessenland 40, 1928, S. 164- Heinrich v. DEHN-ROTFELSER, Wilhelm LOTZ, Die Baudenkmäler im Regierungsbezirk Cassel, Cassel 1870 Bruno JACOB, Die Johanniterkommende Wiesenfeld, in: Unsere Heimat, Frankenberg 1937 Olaf SCHIRMEISTER, Die Niederlassungen der Johanniter in Breuna, Hidessen und Warburg und ihre Betreuung durch die Kommende Wiesenfeld, in: ZHG 93, 1988, S. 49-54 Karl Hermann VÖLKER, 750 Jahre Johanniter-Kommende Wiesenfeld, Erinnerungen, Vorträge, Fotos; Dokumentation zur 750-Jahr-Feier von Wiesenfeld vom 4. bis 8. August 1988, Burgwald-Wiesenfeld 1988 Karl Hermann VÖLKER, Meiderdorfer Altarbild fuer die Wiesenfelder: 1520 von Johannitern in Auftr. gegeben, in: Unser Frankenberger Land: Beil. zu: Frankenberger Zeitung, (1987) V. 13 (Nr. 1 vom 21.2.1987)

Findmittel 

Arcinsys-Datenbank

Repertorium Johanniterkommenden Wiesenfeld, Grebenau, Wildungen, jeweils in Teilen angelegt in der 2. Hälfte des 18. Jh., Ende des 19. Jh. und nach 1900, handschriftlich, 1 Band (Signatur: R 1408).

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

116 Urkunden

Filmkopien 

Die Urkunden sind als Mikrofiches verfügbar.

Benutzung 

Die Urkunden werden im Original vorgelegt.