StadtA Gedern Bestand G 1

  • Zugeordnete Objekte zeigen
  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Gedern 1, Teilarchiv, Kommunale Akten Kernstadt Gedern

Laufzeit 

1776 um bis 1945
(abschriftlich vereinzelt ältere Dokumente ab 16. Jh.)

Bestandsdaten

Aufsatz 

Zum Findbuch der Neuverzeichnung Archivbestand Gedern 1

In Absprache mit Stadtarchivar Müth (+ 2023), in Umsetzung der Empfehlungen der Archivberatung des HLA Darmstadt, wurde diese älteste Schicht städtischer Dokumente, Kernstadt Gedern von 1776. bis um 1945, hier nun mit einigen Unterbrechungen von Oktober 2022 bis August 2023 und teilweise neu erfasst ins System Arcinsys übertragen. Das Ergebnis wird darüber hinaus im Ausdruck bzw. Daten-PDF als Findmittel vorgehalten.
Das Hessische Landesarchiv Darmstadt war während der Erstellung mit Auflösung vorkommender systemtechnischer und inhaltlicher Fragen regelmäßig und zuverlässig behilflich.

Die bestehende Findbuch-Verzeichnung in der Struktur Dr. Jakobi von 1984-1986, Ausführung: Rainer Schwarz, wurde hier zugrunde gelegt, ergänzt durch einige Neuzugänge und vorgefundenen Nachträgen aus anderen Bereichen des Archivs. Die Kurzbeschreibungen wurden öfter auch mit Details angereichert. Gelegentliche Fehlerkorrekturen waren notwendig geworden und stellenweise sind konservatorische Hinweise formuliert. Eine ganze Reihe gebundener Dokumente und Übersichten sind in den Bindungen gelockert und schadhaft und benötigen Reparatur. S. dort.
Gederns Stadtentwicklung wurde in dem hier überlieferten Zeitraum stark durch das Verhältnis zu den verschiedenen regierenden Zweigen der Herrschaft Stolberg-Wernigerode in Gedern bestimmt, die hier noch heute Besitz und Rechte hält.

Diese bisher vorkommenden Alt-Zeichen (Signaturen) als Quelle zu auf ältere Literaturangaben fußende Recherchen sind immer in den Einträgen vermerkt. Auch reichen die Dokumente, so im inhaltlichen Zusammenhang belassen, vereinzelt über die zeitliche Grenze von 1945 hinaus.
Dass auch hier beinahe alle in der alten Findbuchverzeichnung von 1986 noch erfassten Unterlagen der jüdischen Gemeinde von Unbekannt systematisch entnommen wurden, bleibt ein Rätsel. (!)
Standesamtsbücher - Geburtenbücher 1876-1912, Heiratsbücher 1876-1942 und Sterbebücher, die der Entstehungszeit nach zu Gedern 1 gehören, sind dauerhaft als noch nicht archivisch signierte Dokumente in der Stadtverwaltung (Frau Starke) zu Recherchezwecken verwahrt - s. Schreiben von dort vom 18.01.2023.

Mit den neuen fortlaufenden Signaturen 0001-2127 gekennzeichnet wurde der Bestand von den alten Umschlägen und Aktenschnüren usf. befreit und in konservatorisch geeignete Standard-Archivboxen umgepackt. Er steht nun in Regalen gelagert in Raum 1 im Archivmagazin, städt. Archiv Gedern „Altes Schulhaus“ in Nieder-Seemen und ist der Archivsatzung Gedern gemäß bei berechtigtem Interesse nutzbar und auf Antrag einzusehen. S. dort.
D.h. unter anderem einschränkend, dass daten- und personenschutzrelevante Inhalte nicht ohne weiteres zur Einsicht herausgegeben werden.

Archivpflege - John Stephen Porter, Sept. 2023

-------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------

Stadtarchiv Gedern

Das Gederner Stadtarchiv besteht aus folgenden Teilarchiven (in Klammern Erstellungsjahr):
Ober-Seemen bis 1970 (1984)
Mittel-Seemen bis 1971 (1984)
Nieder-Seemen bis 1971 (1984)
Steinberg bis 1971 (1984)
Wenings bis 1971 (1997)
Gedern I bis 1945 (1986)
Gedern II bis Febr. 1971 (2000, 2021-2022)
Gedern III, Großgemeinde Gedern ab März 1971 (- 2020).

Auszug aus den „Gederner Geschichtsblättern“, Band 2, Seite 382ff. (Autor Erhard Müth,+ 2023):
Zunächst seien kurz die Begriffe beschrieben. Die Stadtverwaltung Gedern lagert Akten, die nicht mehr in der laufenden Bearbeitung sind, zunächst in die „Registratur“ aus, die im Obergeschoss des Marstallgebäudes untergebracht ist. Nach Ablauf der Aufbewahrungsfristen sollen und dürfen die Akten nicht vernichtet, sondern müssen archiviert werden. Dabei ist aber bei der Archivierung zu entscheiden, welche Unterlagen archivierungswürdig bzw. zu vernichten sind.
Das Thema begegnete mir erstmals im September 1974, als der Magistrat die Anschaffung weiterer Regale für die Altregistratur auf dem Boden des damaligen Rathauses beschloss. In diesem Zusammenhang wurde erwähnt, „dass sich in den einzelnen Stadtteilen immer noch Akten der früheren Bürgermeistereien befinden, die doch umgehend nach Gedern geholt werden sollen.“
Ernsthaft wurde das Thema aber erst am 20. August 1981 wieder angesprochen von Hans-Velten Heuson aus Büdingen, der über die Zweckwidmung der Burg Moritzstein in Wenings referierte. Dabei verwies er, so vermerkt es das Stadtverordnetenprotokoll, „auf die bis in das 14. Jahrhundert zurückreichende nahezu lückenlose Dokumentensammlung der früher selbständigen Gemeinde Wenings, die, obwohl von unschätzbarem historischem Wert, bislang völlig unzureichend untergebracht sei. Auch die übrigen Stadtteile Gederns verfügten über teilweise recht bedeutsame Archiv-werte, um deren Aufbewahrung es jedoch nicht besser bestellt sei.“ Heuson schlug daher die Einrichtung eines Zentralarchivs im Moritzstein vor. Im Übrigen könne dort ein repräsentativer Ver-sammlungsraum und ein Schauraum für landwirtschaftliches Gerät im Hinblick auf die frühere Existenzgrundlage für den hiesigen Raum geschaffen werden.
In einer Drucksache vom 25. Februar 1982 wurde die Unterbringung des Stadtarchivs der Gesamtgemeinde Gedern und Neuordnung desselben in den oberen Räumen des Moritzsteins vorge-schlagen. Dr. Jakobi, Leiter der Beratungsstelle für Gemeindearchivpflege beim Hessischen Land-kreistag in Darmstadt, stufe die Räume als mustergültig ein. In Zusammenarbeit mit der Beratungsstelle solle die Neuordnung und Einrichtung des Archivs bei geschätzten Gesamtkosten von 85.000 DM erfolgen, sodass zunächst in den nächsten Jahren jeweils 10.000 DM bereitzustellen seien; Beihilfeanträge müssten an Kreis und Land gestellt werden. Die Stadtverordneten beschlossen am 21. Mai, dass mit der Neuordnung der Bestände von Ober-, Mittel- und Nieder-Seemen begonnen werden kann. Im Übrigen sollte die Drucksache zunächst von der bereits 1981 gebildeten Kommis-sion, der auch Hans-Velten Heuson angehörte, behandelt werden.
In dieser Zeit begann Erwin Diehl, der neben seiner beruflichen Tätigkeit schon seit 1956 ehrenamt-lich in den städtischen Gremien aktiv war, sich als ehrenamtlicher Stadtarchivbetreuer zu betätigen.
In der Folgezeit wurden die Bestände der drei Seemen und Steinbergs aus der Zeit vor der Einge-meindung geordnet und archiviert. Danach folgte Gedern bis 1945 und Wenings bis zur Eingemeindung 1971. Am 8. April 1997 berichtete Bürgermeister Zenkert im Magistrat von einem Gespräch mit Herrn Lummitsch, der als Mitarbeiter von Herrn Dr. Jakobi hinzugezogen worden war, in dem er verdeutlicht habe, dass die Stadt in Anbetracht der Haushaltsituation ab 1998 keine weiteren Mittel mehr vorsehen könne. Herr Lummitsch habe daraufhin die Arbeiten zu Band III abgeschlossen; gemeint ist m. E. hier das 3. Findbuch, in dem die Wenings und Wernings betreffenden Bestände aufgeführt sind. Der Magistrat stimmte der Auszahlung einer Schlusszahlung von 5.000 DM zu, da hierfür eine rechtliche Verpflichtung gegeben war.
Zum 1. Juni 1997 wurde Erwin Diehl zum ehrenamtlichen Stadtarchivar bestellt. Soweit ich erkennen kann, erledigte er in den 1990er Jahren die Archivierung der Gederner Unterlagen von 1946 bis zur Bildung der Großgemeinde 1971/72 in 116 Kartons. Ein Findbuch wurde dafür zunächst nicht angelegt; Diehl hatte aber eine Sammlung von Kopien der Faszikel-Deckblätter angelegt, aus der der aktuelle Archivar Erhard Müth ein Findbuch in Form eines Word-Dokuments anlegen ließ.
Ende Februar 2010 beendete Diehl 81-jährig die Tätigkeit aus Alters- und gesundheitlichen Gründen. Zunächst übernahm der städtische Mitarbeiter und Kulturbeauftragte Ilja Schmidt Aufgaben in der Registratur. Anfang 2011 begann der 75-jährige Horst Bartikowski aus Mittel-Seemen, sich in die Tätigkeit als ehrenamtlicher Archivar einzuarbeiten; zum 1. August wurde er zum Stadtarchivar ernannt. Zu dieser Zeit war der Archivbestand der Kernstadt Gedern noch im ehemaligen Marstallgebäude des Schlosses, in einem Raum neben der Registratur, untergebracht.
Ende 2012 bis Anfang 2013 wurden sowohl dieser Bestand als auch die Archivbestände der Stadtteile aus dem Moritzstein in der ehemaligen Lehrerwohnung im Bürgerhaus Nieder-Seemen, der früheren Schule, zusammengeführt.
Anfang 2017 beendete Horst Bartikowski aus Alters- und gesundheitlichen Gründen seine Tätigkeit. Mit Erhard Müth wurde ab 1. März ein Nachfolger gefunden. Er wohnt nur rund 200 Meter vom Archiv entfernt, was die Arbeit erleichtert.
Seit August 2018 arbeitet John Stephen Porter aus Ortenberg, der schon vor 2010 einmal im Gederner Marstall mit Arbeiten an den dortigen Beständen (Archiv und Registratur) beauftragt gewesen war, an der Archivierung der teils im Archiv und teils noch in der Registratur eingelagerten Altakten seit Bildung der Großgemeinde 1971 bis etwa 2010. Eine weitere Aufgabe ist die Digitalisierung der Findbücher für die verschiedenen Bestände.


Gedern, 28. März 2022 Erhard Müth, Stadtarchivar

1) Am 28. Februar 1971 wählten die bereits vereinigten Stadtteile Gedern und Ober-Seemen eine neue Stadtverordnetenversammlung. Daher haben wir zu diesem Datum das Teilarchiv Gedern II beendet. Wie im weiteren Text erläutert, erstellte Archivar Diehl kein Findbuch; evtl. liegt der Grund in seiner Demenzerkrankung Anfang der 2000er Jahre. Nach heutigem Informationsstand hat er an diesem Teilarchiv noch mindestens bis 2000, wahrscheinlich etwas länger, gearbeitet.

2) Da ich seit Anfang 2017 ehrenamtlicher Stadtarchivar bin und entsprechenden Einblick in das Archiv habe, konnte ich feststellen, dass es bzgl. Gedern noch einige Unterlagen aus der Zeit bis 1945 gab, die – aus welchen Gründen auch immer – nicht archiviert wurden. Sie wurden von Erwin Diehl dann bei der Archivierung der Unterlagen von 1946 bis zur Bildung der Großgemeinde 1971/72 mit archiviert. Von Wenings und Wernings befinden sich ebenfalls noch zahlreiche, teils sehr alte Unterlagen unsortiert im Archiv. Es ist geplant, nach der zurzeit laufenden Archivierung der Unterlagen ab Bildung der Großgemeinde bis etwa 2010 auch diese noch nach zu archivieren.
3) Die ehemalige Stadt Wenings hatte einschließlich der durch Auswanderung eingegangenen Nachbargemeinde Wernings einen umfangreichen Aktenbestand. Wie in der vorigen Fußnote erwähnt, befinden sich zurzeit zusätzlich zu den archivierten Unterlagen noch zahlreiche unsortierte Unterlagen im Archiv.

Geschichte des Bestandsbildners 

Kommunalarchiv Stadt Gedern (vor den Eingemeindungen 1971 bis um Ende NS-Zeit) in noch ungeklärten Verwaltungsschritten zusammengeführt.

Findmittel 

1986 erstellt, Findbuch Gedern, Stadtteil Gedern, nach Pertinenzprinzip (Jakobi) von Rainer Kaltenbach, Trebur, und Rudolf Lummitsch, Niddatal. Ab 2022 übertragen, verzeichnet in Arcinsys.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

19,5 lfm ~

Bearbeiter 

John St Porter, Archivpflege Stadt Gedern, abgeschlossen bis August 2023

Deskriptoren 

Sachakten, Rechnungsserien, Amtsbücher, Fotografien

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Kontakt: Stadt Gedern, Steffen Brill Fachbereichsleiter FB I, (06045) 6008-17
steffen.brill@gedern.de
Archivpflege j St Porter johnporter@web.de