HStAD Bestand O 59 Heusohn

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Nachlass Heusohn

Laufzeit 

1910-1915

Bestandsdaten

Aufsatz 

Eva Haberkorn, Lost Generation. Der angehende Maler Hans Ernst Heusohn (1897-1915), in: "Archivnachrichten aus Hessen" Nr. 21/2 2021, S. 59-61

Bestandsgeschichte 

Der Nachlass des jungen Malers und Grafikers Hans Ernst Heusohn (1897-1915) wurde nach einer ersten Kontaktaufnahme im Jahr 2017 im September 2020 von Frau Ilse Stimming in Butzbach an das Hessische Staatsarchiv Darmstadt als Schenkung abgegeben (AZB 155/2020).

Geschichte des Bestandsbildners 

Am 16. September 1897 wurde Hans Ernst Heuson als Sohn von Heinrich Heusohn (1859-1929), Prokurist in einer lithographischen Kunstanstalt in Hanau, und seiner zweiten Ehefrau Ottilie Endler (1871-1928) geboren. Unter den Vorfahren der Mutter waren seit Generationen Musterzeichner und Ziseleure gewesen. Schon frühzeitig wurde die künstlerische Begabung des kleinen Hans Ernst sichtbar und offenbarte sich in seinen zahlreichen Frühwerken. Während eines Ferienaufenthaltes auf dem Bauernhof der Großeltern in Wenings entstanden im Juli 1912 vierzehn Bleistiftzeichnungen und drei Aquarelle, auch zwei Ölbilder, von Wenings und Umgebung. Bereits ein Jahr später beschäftigte sich Hans Ernst Heusohn als 15jähriger mit Werbegrafik und plakativen grafischen Arbeiten (30 Zeichnungen Tusche/Wasserfarben), die - vom Jugendstil beeinflusst - bereits in Richtung Neue Sachlichkeit bis hin zum Art Déco tendieren. Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkrieges besuchte Hans Ernst Heuson das Königliche Gymnasium in Hanau. Wie viele junge Männer und drei seiner älteren Brüder stürzte er sich in den patriotischen Taumel des aufziehenden Krieges und meldet sich am 6. August 1914 freiwillig zu den Thüringischen Ulanen in Hanau, wechselte dann zur Infanterie. Zunächst Gefreiter an der Front in Frankreich, beförderte man ihn nach der Abiturverleihung am 1. Juli 1915 zum Leutnant der Reserve und schickte ihn nach Polen ins Feld. Auch im Krieg zeichnete er fast täglich - nun seine Kameraden und die fremde Landschaft. Nicht einmal achtzehnjährig fiel Hans Ernst Heusohn am 25. Juli 1915 an der Front von Szpycolosy in Russisch-Polen, zuvor waren bereits zwei seiner Brüder dem Krieg zum Opfer gefallen. Sein Maltalent konnte der junge Heusohn durch seinen frühen Tod nicht entfalten. Auch sein hinterlassenes Werk ist nur noch fragmentarisch überliefert, da der Großteil seiner Zeichnungen, Aquarelle und Ölbilder im Zweiten Weltkrieg im Haus seiner Schwester in Hanau durch Bomben vernichtet wurden.

Enthält  u.a.

Bleistiftzeichnungen, Federzeichnungen und Aquarelle von Hans Ernst Heusohn, darunter Familienporträts, Skizzen zum Ersten Weltkrieg, Ortsansichten von Wenings, Werbegraphik, Mode etc., Ausstellungskatalog und Ahnenbuch Heusohn/Heuson

Findmittel 

Online-Datenbank Arcinsys

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

verzeichnet 0,125 m (Stand Juli 2023)

Referent 

Haberkorn

Bearbeiter 

Eva Haberkorn