HStAM Bestand 29 b

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Zivil-Witwen- und Waisenanstalt

Laufzeit 

1748-1895

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Bestände 5 (Geheimer Rat), 16 (Ministerium des Innern), 17g (Landgräfliche Hessische Regierung Kassel: Polizeirepositur), 18 (Kurhessische Regierung Kassel), 29 d (Zivil, Witwen- und Waisenkommission), 29 f (Privat-, Witwen- und Waisenanstalt Marburg), 73 (Hessische Landstände), 165 (Preußische Regierung Kassel: Abteilung des Innern, Präsidialabteilung), 167 k (Regierungskassenrat), 180 Kassel (Landratsamt Kassel)

HStAD, Bestand G 18 Zivildiener-, Witwenkassen-Kommission ( 1808-1901)

HHStAW, Abt. 208 Einrichtungen der Beamtenversorgung im Herzogtum Nassau (1807-1855), in den 1920ern gebildeter Mischbestand

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

In insgesamt acht Ablieferungen gelangten zwischen 1877 und 1940 auf 9,5 lfm 28 Aktenpakte sowie 661 Aktenstücke der Zivil-, Witwen- und Waisenanstalt Kassel in das Staatsarchiv Marburg. Aktenabgebende Behörden waren die Anstalt selbst, ab 1890 die Königliche Regierung Kassel, in deren Dienstgebäude sich ab April 1888 die Unterlagen der Zivil-, Witwen- und Waisenanstalten befanden. Eine Abgabe erfolgte 1938 durch das Geheime Staatsarchiv Berlin-Dahlem. Dort war beim Durchordnen der dortigen Bestände ein Aktenstück der Zivil-, Witwen- und Waisenanstalt aufgefunden worden.

Geschichte des Bestandsbildners 

Mit landesherrlicher Genehmigung war 1750 eine private Witwen- und Waisenkasse für Hof- und Zivilbedienstete eingerichtet worden. Zunächst erstreckte sich die Anstalt nur auf die Kasseler Beamten, seit dem 26. März 1802 bestand sie für die Staatsdiener der althessischen Gebietsteile. Aus der privaten Einrichtung entwickelte sich zunehmend eine öffentliche Versicherungskasse, die 1823 mit dem Erlass neuer Statuten und der Ausdehnung auf das gesamte Kurfürstentum einen rein staatlichen Charakter erhielt.
Einer aus den Mitgliedern und Teilhabern dieser Versorgungseinrichtung aller vier Jahre gewählten ehrenamtlichen Direktion, bestehend aus vier Direktoren, oblag die Verwaltung und Haushaltung der Finanzmittel. Weiterhin war ein Rechnungskommissar bzw. Kassierer, der zugleich Teilhaber der Institution sein und eine entsprechende Kaution hinterlegen musste, für die Führung der Hauptbücher, Tagbücher und Manuale zu den Einnahmen und Ausgaben der Zivil-, Witwen- und Waisenanstalt sowie für die Verwahrung der baren Geldvorräte, Obligationen und angelegten Kapitalien zuständig. Er hatte der Direktion Rechenschaft abzulegen und die Jahresrechnungen zur Prüfung einzureichen. Ab 1823 war der Anstaltsdirektion ein engerer Ausschuss aus drei von den Mitgliedern auf fünf Jahre gewählten Teilhabern mit Wohnsitz in Kassel beigeordnet.
1827 wurde eine Zivil-Witwen- und Waisen-Gesellschaft für die Hinterbliebenen der in den bereits bestehenden Versorgungsanstalten noch nicht aufgenommenen Beamten mit einem Jahreseinkommen von 200 Talern und darüber sowie für öffentlich bestallte Anwälte, Ärzte, Wund- und Tierärzte sowie Lehrer mit geringeren Dienstbezügen eingerichtet.
Mit der Verordnung des preußischen Königs Wilhelm I. vom 15. September 1867 wurde im ehemaligen Kurfürstentum Hessen-Kassel bestehende Zivil-, Witwen- und Waisenanstalt sowie die gleichnamige Gesellschaft dergestalt geschlossen, dass die Aufnahme neuer Mitglieder nicht mehr stattfand. Per Gesetz vom 6. März 1868 ging die Verwaltung und das Vermögen dieser Witwenkassen an den preußischen Staat über. Fortan mussten die in den Versorgungsanstalten noch verbliebenen Mitglieder ihre Beiträge an die Staatskasse entrichten, die Pensionszahlungen erfolgten ebenfalls aus ihr. Die Überführung der Kassengeschäfte dieser ehemals kurhessischen Einrichtungen in die Regierungshauptkasse sowie die Übertragung der Kanzleiarbeiten auf die Regierungskanzlei erfolgten ab April 1888.

Enthält 

Einrichtung der Anstalt, Statuten, Protokolle, Bestellung des Personals, Versicherungs- und Versorgungsakten über die Mitglieder, Kassenjournale, Rechnungen, Darlehensgewährung und Kapitalanlage

Findmittel 

HADIS-Datenbank

masch. Findbuchausdruck, 2008 (für die Nrn. 1-447)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

9,83 MM

Referent 

Murk, 2008