ISG FFM Bestand A.90.01

  • Zugeordnete Objekte zeigen
  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Bergen-Enkheim

Laufzeit 

1511 - 1976

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Zur Erforschung der Ortsgeschichte von Bergen-Enkheim reicht die lokale Überlieferung allein nicht aus. Für die Zeit bis 1944 sind die im Staatsarchiv Marburg verwahrten Unterlagen der hanauischen und kurhessischen Zentral- und Lokalbehörden sowie die der Lokalbehörden des Großherzogtums Frankfurt heranzuziehen, dessen zentrale Überlieferung im Hauptstaatsarchiv Wiesbaden lagert. Die Titel eines Teils der Wiesbadener Archivalien betr. Bergen-Enkheim können anhand der Generalkartei abgefragt werden (Nutzung nur durch Archivmitarbeiter). Das Hauptstaatsarchiv Wiesbaden ist auch zuständiges Staatsarchiv für den Kreis Hanau ab 1944.

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Die Unterlagen der Gemeinde sind in verschiedenen Ablieferungen übernommen worden und zu einem unterschiedlichen Grad erschlossen. Eine erste Ablieferung von 1976 mit Nachgängen bis 1985 besteht vorwiegend aus Akten des Gemeindevorstandes und der Gemeindevertretung bzw. Magistrat und Stadtverordnetenversammlung nach 1945 (1576, 1881-1977). Weitere Ablieferungen konnten auf dem Umweg über die Arbeitsgemeinschaft Heimatmuseum in Bergen-Enkheim, die sich während der Eingemeindung der Unterlagen angenommen hatte, übernommen werden, eine erste Ablieferung im Jahr 1992 mit Schriftgut aus dem Zeitraum von ca. 1764-1964. 1995 erfolgten weitere Ablieferungen, die vorwiegend aus Serienschriftgut der Steuerverwaltung und freiwilligen Gerichtsbarkeit des 19. Jahrhunderts besteht. Einige ältere Archivalien befinden sich im Original im Heimatmuseum in Bergen-Enkheim, als Mikrofilme jedoch auch im Institut für Stadtgeschichte.

Der Bestand gehört zu den größeren Frankfurter Gemeindebeständen. Der Schwerpunkt ruht auf den Quellen zur Wirtschafts-, Sozial- und Finanzgeschichte des 18. und 19. Jahrhunderts. Die größte Gruppe bilden die Bürgermeister- und die Gemeinderechnungen.

Es erfolgten folgende Zugänge:
Ohne Zugangsnummer (Nr. 1-417);
Akz. III/1987-17 (Nr. 418-424);
Akz. III/1992-20 (Nr. 425-934);
Akz. Arbeitsgemeinschaft Heimatmuseum Bergen-Enkheim e.V.: III/1995-27 (Nr. 935-2525);
weitere Abgaben bis 2005 ohne Zugangsnummern (Nr. 2528-2575);
ohne Zugangsnummer (Nr. 2576-2577).

Geschichte des Bestandsbildners 

Die von alters her vereinigten Gemeinden Bergen und Enkheim (Ersterwähnungen: 907 bzw. 1151) gehörten zunächst zur 1736 im Erbgang an Hessen-Kassel (ab 1803: Kurhessen) gelangten, reichsrechtlich aber eigenständigen Grafschaft Hanau-Münzenberg (bis 1806). Nach der 1806 erfolgten Besetzung Kurhessens durch Frankreich stand Bergen und Enkheim, wie die Gemeinde bis 1936 hieß, zunächst unter französischer Verwaltung, ehe sie 1810 dem Großherzogtum Frankfurt zugeschlagen wurde. Nach dessen Auflösung 1813 gelangte sie erneut an Kurhessen. 1821 wurde das kurhessische Staatsgebiet unter Aufhebung der bisherigen Ämterverfassung neu gegliedert; Bergen-Enkheim gehörte nun zum Kreis Hanau und erhielt eine gemeinsame Ortsverwaltung mit einem Bürgermeister an der Spitze. Nach der Annexion Kurhessens durch Preußen 1866 wurde der Kreis Hanau Teil des Regierungsbezirks Kassel in der Provinz Hessen-Nassau. Diese wurde 1944 geteilt und der Kreis Hanau dem Regierungsbezirk Wiesbaden in der Provinz Nassau zugeschlagen. Die preußische Gemeindeordnung von 1897 richtete für größere Gemeinden wie Bergen-Enkheim neben dem Bürgermeister einen den städtischen Magistraten nachempfundenen kollegialen Gemeindevorstand ein. Zudem war Bergen seit kurhessischer Zeit Sitz eines Justizamtes (später: Amtsgerichts) im Obergerichtsbezirk Hanau mit den weiteren Orten Berkersheim, Bischofsheim, Fechenheim, Gronau, Massenheim, Preungesheim und Seckbach.
Ursprünglich v.a. vom Wein- und Obstanbau geprägt, erfuhr die Gemeinde im ausgehenden 19. Jahrhundert eine zunehmende Industrialisierung, die mit einem signifkanten Bevölkerungswachstum einherging (Einwohnerzahlen: 2.310 (1866), 6.000 (1925), 14.741 (1977)). 1968 zur Stadt erhoben, ist Bergen-Enkheim (Name bis 1936: Bergen und Enkheim) seit dem 1. Januar 1977 ein Stadtteil von Frankfurt am Main.

Literatur 

Becker, Horst R.: Bergen-Enkheim in alten und neuen Ansichten. Frankfurt 1988; Hanau. Stadt und Land. Ein Handbuch für Schule und Haus, Hanau 1954.

Krohn, Helga/Ulshöfer, Helmut: Juden in Bergen-Enkheim. Frankfurt 1990; Schäfer, Martin: Bergen-Enkheim und Umgebung, Bergen-Enkheim 1938.

Henschke, Werner: Die Schelme von Bergen in Sage, Geschichte und Dichtung, Frankfurt 1979.

Heinemeyer, Karl-Heinz: Bergen-Enkheim, ein junger Stadtteil mit alter Geschichte, Frankfurt a. M. 2001.

Landau, Georg: Beschreibung des Kurfürstentums Hessen, Kassel 1842.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

2581 Verzeichnungseinheiten (Stand 2022)

Benutzung 

Lagerort: TM (Akten der Arbeitsgemeinschaft Heimatmuseum), BO (Vorortakten, Nr. 1-951), BO (Vorortakten, Nr. 952-2.569, 2578-2581).