HStAM Bestand Urk. BPS Fulda Nr. 140

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Beschreibung: Urkunde

Identifikation (Urkunde)

Kurzregest 

Gütertauschvertrag zwischen den Fuldaer Jesuiten und St. Severi in Fulda

Datierung 

1601 März 14, Fulda

Originaldatierung 

Geschehen Fuldt Mitwochens nach Inuocavit den 14. Martij im 1601. Jahr.

Vermerke (Urkunde)

(Voll-) Regest 

P. Georg Bergheber (Bergkhäber), Rektor des Jesuitenkollegs St. Peter in Fulda, einerseits und Bonifatius Schmeling (Schmehling), Vikar der Neuen Kirche in Fulda [Severikirche], sowie David (Davidt) Mangolt und Valentin (Velten) Kemmerzell, Vorsteher der Wollweberzunft und Patrone der Neuen Kirche in Fulda, vertreten durch Dr. Balthasar Wiegand, andererseits einigen sich über folgenden Tausch: Der Vikar überläßt dem Jesuitenkolleg von dem Garten hinter dem Haus, das zur Vikarie gehört, ein Stück, und zwar so breit, als der Garten des Jesuitenkollegs daran stößt, nämlich von der Zwergmauer, die am Hinterhof von Adolar Schwerdt entlang auf die Mauer zugeht, die die Anwesen der Vikarie und Bartholomäus (Barthel) Staubs trennt, bis zum Stall derer von Trümbach (Trubenbach), zum Häuschen und Garten der Vikarie St. Maria Magdalena, deren derzeitiger Inhaber Dr. Johann Kolhus (Koluß) ist, und wieder bis zur unteren Zwergmauer. Dieses Stück wird durch das Jesuitenkolleg mit einer Mauer umgeben, ohne daß dem Vikar der Neuen Kirche irgendwelche Kosten entstehen. Der Vikar erhält dafür vom Jesuitenkolleg ein Häuschen und Garten unter dem Frauenberg, die früher im Besitz des Hans (Hanß) Ellinger und dann des Fürstlich-fuldischen Sekretärs und Vogtes auf dem Petersberg, Andreas Förster, waren und durch Vermächtnis an das Jesuitenkolleg gelangten. Nachdem das Haus der Vikarie St. Maria Magdalena so baufellig undt verwustet ist, daß ein Priester seinem standt gemeß darin nicht wohnen kann, hat der genannte Dr. Johann Kolhus (Kolussen) es dem Jesuitenkolleg für 80 Gulden verkauft und die Summe für seine Vikarie auf andere Weise angelegt.

Siegler 

Kolleg, Johann Kolhus, Balthasar Wiegand.

Formalbeschreibung 

Ausfertigung; Pergament. Abmessungen: 41,5 : 26,6 cm, Umbug 2,8 cm. Siegel: 1) Rest, rot, oval, Symbolsiegel, Christus-Monogramm (Jesuiten). 2) beschädigt, braun, oval, 1,6 x 1,3 cm, Wappen: drei Kugeln (?). 3) beschädigt, braun, rund, ca. 2,7 cm, Wappen: Schwert durchstößt Fuß. U.: BALTHASARVS // WIGANDT.

Druckangaben 

Josef Leinweber, Regina Pütz (Bearb.), Regesten der Urkunden in der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars Fulda (1231-1898), Frankfurt a.M. u.a. 2004, Nr. 140.

Literatur 

Vgl. JÄGER, Balthasar Wiegand, 188; HELLER, Pfarreien, 77, zu Bonifatius Schmeling. LEINWEBER, Hochstift, 252. Die 1437/38 erbaute Neue Kirche, der Muttergottes geweiht und von den Wollwebern betreut, wurde im Volksmund nach dem Patron der Wollweber, dem Hl. Severus, Severikirche genannt. Zum Symbolsiegel vgl. Vgl. DIEDERICH, Prolegomena, 226. Siegel vgl. Abb. des Grabmals: PRALLE, Dom, 1978, 62 [Reste vor Eingang des Dommuseums]

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Die Urkunde liegt im Bischöflichen Priesterseminar Fulda unter der Signatur Urk. 1598.

Repräsentationen

Zu dieser Verzeichnung sind keine Repräsentationen eingetragen.