HStAM Bestand Urk. BPS Fulda Nr. 84

  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Urkunde

Identifikation (Urkunde)

Kurzregest 

Verkauf eines Hauses durch Hartmann Burggraf von Kirchberg an Michael Ebert

Datierung 

15[00] April 3

Originaldatierung 

Geben und gescheen fritag nach Letare Iherusalem.

Vermerke (Urkunde)

(Voll-) Regest 

Johann [von Johannesberg], Abt von Fulda, bekennt, daß Hartmann Burggraf von Kirchberg, [Doktor der] Rechte und Domherr [in Mainz] (lerer der Recht, Thumher des Dhumstift), Inhaber der Vikarie des Sixtusaltars in der Stiftskirche, das Haus in der Gasse hinter dem Barfüßerkloster, welches Eigentum der Vikarie ist (Eyn vicarius Sant Sixts) und an ein neues Haus grenzt, das Michael (Michel) Ebert von Heinrich (Heintz) Kreß gekauft hat, abtritt. Dieses Haus, das Bürgergut ist, verkauft Hartmann an Michael Ebert, da es für die Vikarie vngethlich, für ihn selbst aber unbequem ist (an Im selbst vnbequeme ist), für 40 Rheinische Gulden Frankfurter Währung, wovon er ein bequemes Haus kaufen oder das Geld für die Vikarie als Zinsen anlegen soll. Der alte Kaufbrief, demzufolge der Priester Johann Nebeling (Nebelinck) dieses Haus mit Einwilligung des damaligen Schultheißen [Le-]denther gekauft und dann an die Vikarie abgetreten habe, soll an Michael Ebert übergeben werden. Weiterhin soll Hartmann von Kirchberg auf alle Ansprüche verzichten. Reinhard von der Tann (Reinhart von der Thanne), Propst [von Frauenberg] und Kantor (Sanckmeister), als Patron der Vikarie stimmt dieser Vereinbarung zu. Herting (Hertinck) Schenk [von Stedtlingen], Schultheiß, verleiht Michael Ebert das Haus, nachdem Hartmann von Kirchberg die 40 Gulden von Ebert erhalten hat; dies geschieht nach Bürgergüterrecht (Burgerguter Recht), jedoch unschädlich der fürstlichen Steuer (bete) und der Rechte der Vikarie des Andreasaltars24 in der Stadtpfarrkirche, die einen Anspruch auf 7 Groschen Zins von dem Haus hat.

Siegler 

Abt Johann von Fulda, Propst Reinhard, Herting Schenk [von Stedtlingen], Hartmann von Kirchberg

Formalbeschreibung 

Ausfertigung; Pergamentverlust von 1½ bis 2 cm durch Nagetierfraß, daher in zwei Teile zerfallen. Abmessungen: ca. 40 : 28 cm, Umbug 4,8 cm. Siegel: 1) wie 1505 Januar 31. 2) beschädigt, braun, spitzoval, im Siegelfeld, thronende Muttergottes mit Krone und Nimbus, das Kind auf dem linken Arm haltend (WETH, Studien, 94). 3) ab. 4) braun, rund, ca. 4,7 cm. U.: S(seitenverkehrt). hartmann . borckgraf von kirchbergk.

Druckangaben 

Josef Leinweber, Regina Pütz (Bearb.), Regesten der Urkunden in der Bibliothek des Bischöflichen Priesterseminars Fulda (1231-1898), Frankfurt a.M. u.a. 2004, Nr. 84.

Literatur 

Michael Ebert wird am 13. Oktober 1500 zum Bürgermeister gewählt, die vorliegende Urkunde ist auf Freitag nach Letare datiert. Da Ebert hier noch nicht als Bürgermeister tituliert ist, muß die Urkunde am Freitag vor dem genannten Fest, dem 4. Fastensonntag, und vor dem 13. Oktober 1500 ausgestellt sein, i.e. April 3; vgl. KARTELS, Rats- und Bürgerlisten, 70. Zum Sixtus- und Andreasaltar vgl. LEINWEBER, Hochstift, 102 und 107, gestiftet 1447 von Heinrich Apel, Stiftskantor.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Die Urkunde liegt im Bischöflichen Priesterseminar Fulda unter der Signatur Urk. 1721.

Repräsentationen

Zu dieser Verzeichnung sind keine Repräsentationen eingetragen.