HStAM Bestand Urk. StadtA Fulda Nr. 85

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Beschreibung: Urkunde

Identifikation (Urkunde)

Kurzregest 

Erteilung eines 40tägigen Ablasses für jeden Almosengeber des Hospitals St. Leonhard in Fulda

Datierung 

1483 April 4

Originaldatierung 

Datum anno domini millesimo Quadringentesimo Octuagesimo Tercio ipso die beati Ambrosii

Vermerke (Urkunde)

(Voll-) Regest 

Johann [I. von Henneberg], Abt von Fulda, Reinhard Schenk von Stedtlingen, Archidiakon, sowie die Bürgermeister und Vormünder der Kapelle und des Hospitals St. Leonhard in Fulda bekunden allen christlichen Menschen, ob weltliche oder geistliche, dass das Hospital St. Leonhard und seine Insassen große Not leiden. Es wurde daher von den Vormündern ein Bote ausgesandt, der mittels dieses Briefes um Almosen für das Hospital bitten soll. Der Bote soll mit seinem Anliegen gut aufgenommen werden und jeder, der ihm etwas zum Bau der Kapelle oder für die Armen, Kranken und Siechen im Hospital gebe, solle einen 40tägigen Ablass erhalten. Wöchentlich soll den Spendern in vier Messen sonntags, montags, mittwochs und freitags in der Hospitalkapelle gedacht werden. Das Hospital ist auch Herberge für arme, elende Pilger, ob geistliche oder weltliche, die drei Tage im Hospital verweilen dürfen. Zudem werden Menschen, die die Krankheiten der heiligen Valentin1 und Antonius2 befallen hat, aufgenommen. Sollte ein Pilger im Hospital krank werden, dürfe dieser solange dort bleiben, bis er wieder gesund ist, oder bis zu seinem Tod. Jeder Spender soll sich vergegenwärtigen, dass er mit diesem Ablass für dieses gute Werk nach diesem Leben die Freuden des ewigen Lebens verdienen werde.

Siegler 

Abt Johann, Reinhard von Stedtlingen, die Stadt mit dem Stadtsiegel, die Vormünder mit dem Hospitalssiegel

Formalbeschreibung 

Ausfertigung, Pergament, Deutsch, Siegel 1, 2 und 4 ab und verloren, Siegel 3 stark beschädigt anhängend

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Vgl. die Aussendung eines Boten: Urk. 91 - Anm. 1: Die Krankheit des hl. Valentin ist Epilepsie und wurde meist als Veltenskrankheit oder Veitstanz bezeichnet. Anm. 2: Die Krankheit des hl. Antonius ist Ergotismus und wurde häufig auch als Antoniusfeuer bezeichnet.

Die Urkunde liegt im Stadtarchiv Fulda.

Repräsentationen

Zu dieser Verzeichnung sind keine Repräsentationen eingetragen.