HHStAW Bestand 40 Nr. U 878

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Beschreibung: Urkunde

Identifikation (Urkunde)

Kurzregest 

'Craffto' von Cleeberg, Kustos und Kanoniker im St. Georgenstift zu Limburg, verkauft Herrn Philipp Süß von Trebur ('Trieber'), Pfarrer zu Nenderoth, dessen Erben oder dem, der mit dessen Wissen und Willen Inhaber dieser Urkunde ist, für 50 schwere rheinische Gulden der Kurfürsten bei Rhein, die dieser ihm bezahlt hat und er zur Verhütung größeren Schadens verwandt hat, eine Gülte von 2 1/2 Gulden alter Limburger Währung, die er mit Halm und Mund, wie zu Limburg und sonst im Lande in Geltung ist, aufgetragen hat. Er soll die Gülte jährlich ab Weihnachten dieses Jahres ('in den nesten fyer cristhelgen tagen') nach Zeuzheim oder eine Meile Wegs davon liefern und setzt zu Unterpfand: seinen Garten zu Limburg von vorne an bis hinten hinaus im Fladenberg, Gras- und Krautgarten, mit aller Freiheit und allen Rechten ('aller herlichkeyt'), der jährlich 9 Weißpfennig in die Präsenz des Limburger Stifts zinst, sowie seinen Weingarten zu Limburg von 2 Morgen weniger 1 Satel, der Eigen ist und niemandem zinst, am roten Berg 'zuschent myns herren von Tryer fogelsberg unde Elßgins Zauwers wyngarten'. Er hat das Unterpfand mit Wissen des Gerichts zu Limburg, wie üblich, aufgegeben. Bei Zahlungsversäumnis kann der Gläubiger dem Schultheißen zu Limburg 7 Pfennig geben, damit dieser ihm das Unterpfand bis zur Schuldtilgung gerichtlich zuspricht, als ob es 3 Tage und 6 Wochen ausgeklagt sei. Reicht das Unterpfand nicht aus, so kann der Gläubiger auch das übrige Gut des Ausstellers angreifen. Ablösung der Gülte mit der Kaufsumme ist gestattet. - Es siegeln der Aussteller sowie Heyntz Bone, Schultheiß zu Limburg, und Hermann von Alsbach genannt Runkel, Schöffe daselbst, vor denen die Verschreibung und Aufgabe erfolgte, ferner der Bruder des Ausstellers, Johann von Cleeberg, Bürger zu Limburg.

Datierung 

1467 August 1

Originaldatierung 

Geschehen uff sant Peters tag zu latin g(e)nant ad vincula 1467

Vermerke (Urkunde)

Formalbeschreibung 

Ausfertigung, Pergament mit vier Siegeln: 1. versehrt. 2. Durchmesser 2,6 cm, im Siegelfeld ein Schild mit einem Schrägbalken, begleitet oben von einem sechsstrahligem Stern, unten von drei Bohnen, Umschrift: 's(igel) heincz bon zo limp' (...). 3. Durchmesser 2,2 cm, im Siegelfeld ein Schild mit schrägrechtem, gestürztem Schwert, begleitet oben von einer und unten von zwei Rosetten, Umschrift: ('s(igel)) herman va(n) alsbac(h'). 4. Durchmesser 2,4 cm, im Siegelfeld ein Schild mit einem Balken, begleitet oben von zwei und unten von einem dreiblättrigem Kleestengel, Umschrift: (...)'han van cleberch'. - Rückvermerk: 1. (etwa gleichzeitig): 'Littera de 2 1/2 fl. domini Crafftonis de Cleburg. 2.: Uff dießen verpfandteten Brieff hat Henrich Dauberner von Villmar mit Anweißungh zahlt an Abschlagh des Capitalß 40 Gulden unnd hat er, Dauberner, verwießen an das Stifft mit 40 Gulden Johannem Maußen; er, Mauß, aber hergegen Henrichen Fachingern von Eschhoben in die Handreichungk solcher 40 Gulden verwießen, welcher auch solches gern eingewilliget unnd mit gegebener Handgelöbnuss newe Brieff und Underpfandt einzulieffern versprochen, worgegen dan dieße Hauptobligation heraußgegeben werden solle. NB., an inverleibten 50 Gulden ist der Dauberner mehr nit schuldig alß iährlich Pension 1 Gulden 20 alb. und 2 Pf., pleiben also noch den Abelischen Erben jährlich an Pension zu entrichten 15 alb. 6 Pf., nach deren Contentirung dießer Brieff edirt werden Kanoniker Geschehen 1667. 3.: Anno 1704, den 9. Febru(ar) Henrich Fachingers Erben die 40 Gulden Capitall abgelegt sampt aller Pension bis dato undt daß Gelt die Herren Dischmeistere eingenohmen. Actum ut supra anno et die. Jo(hannes) Georg(ius) Schneidt, decanus. Jo(hann)es Everhardus Wolff, magister mensae'. - Dabei Transfix von 1478 Februar 7 (Nr. 1180)

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Struck, Chorherrenstift St. Georg Limburg, Nr. 1132

Repräsentationen

Aktion Typ Bezeichnung Zugang Info
Detailseite Original Urkunde