HHStAW Bestand 40 Nr. U 940

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Beschreibung: Urkunde

Identifikation (Urkunde)

Kurzregest 

Der Stellvertreter des Offizials der Koblenzer Kurie, Trierer Diözese, an die Landdekane in Dietkirchen, Haiger und Kirberg und ihre Kämmerer, auch den Archipresbyter zu Wetzlar und die Priester der Pfarrkirchen, Kleriker und Notare ('notariis et tabellionibus publicis') sowie alle im Sprengel des Offizialats, die um die Ausführung dieses Mandats ersucht werden: Dekan und Kapitel des St. Georgenstifts hätten ihm klagend vorgebracht, daß, obgleich nach den Gesetzen der heiligen Väter und den Trierer Provinzialstatuten kirchliche Personen mit ihren Gütern dem besonderen geistlichen Gericht unterworfen seien und die weltliche Gewalt darüber kein Erkenntnisrecht habe, auch Dekan und Kapitel seit unvordenklichen Zeiten in ruhigem Besitz der Zehnten im Gebiet des Burgorts ('suburbii') Camberg und der Dörfer Würges ('Widdergiiß') und Erbach ('Erle-') seien, dennoch ein gewisser Karst im Auftrag des Schultheißen Friedrich Isenburg namens jener Gemeinde die Zehnten beschlagnahmte und vor deren weltliches Gericht, als Kläger und Richter zugleich, gezogen hätte, wodurch dem Stift ein nicht unbeträchtlicher Schaden entstanden sei. Dies Vorbringen habe er nicht abweisen können, damit die dem geistlichen und weltlichen Gericht des Erzbischofs von Trier Unterworfenen nicht Grund zur Klage über verweigerte Rechtshilfe hätten. Er befiehlt den Angeredeten deshalb, den Schultheißen Friedrich Isenburg und die Schöffen jenes weltlichen Gerichts, auch den Büttel ('preconem') Karst und ihre Helfer, die durch den Überbringer dieses genannten Personen im besonderen und die übrigen allgemein, unter Strafe der Exkommunikation und von 3000 rheinischen Gulden an den Fiskus des Erzbischofs von Trier zu ermahnen, daß sie spätestens innerhalb von 6 Tagen nach Bekanntgabe dieses die weltlichen Urteile mit allen Folgen aufheben und das bereits Entzogene im Wert von 400 Gulden unter Vorbehalt einer genauen Nachrechnung und den Schaden erstatten und darüber Rechenschaft legen, es sei denn, daß jene hiergegen etwas zur Sache vorbringen wollen. Dies habe dann am Tag nach den 6 Tagen, wenn dies ein Gerichtstag sei, und sonst am nächsten Gerichtstag frühmorgens zur Primzeit ('hora primarum') zu erfolgen. Könne dieser Befehl nicht persönlich bei den vorgenannten Personen ausgeführt werden, so soll es vor den ('in facie') oder an den Toren der Kirchen, zu denen sicherer Zutritt offen stehe, geschehen, wie in Ober- und Niederbrechen, Walsdorf oder Eisenbach ('Isen-'), Kirberg, Idstein oder in Oberselters.

Datierung 

1482 Februar 16

Originaldatierung 

D. die sabbati post Valentini 1481 iuxta stilum Treverensem

Vermerke (Urkunde)

Formalbeschreibung 

Ausfertigung, Pergament mit Spur des abhängenden Siegels. Aufgedrücktes Oblatensiegel links oben ab. Unterschrift des Notars Heinrich von Wesel ('de Wesalia'). - Vollziehungsvermerke vom 24. Februar: 1.: 'Executum est presens mandatum iuxta suum tenorem in generale ut in forma et in speciale contra et adversus Dedericum Waln, Claß Wyß, Bussere Héyncz, Emmel Lolbiß, Hanß Scheman, junge Hen apecialiter michi nominatos dominica invocavit per me Wygand, plebanum in inferiori Brechen, quod adtestor manu mea propria presentibus appositis, anno ut supra, 2.: Executum est presens mandatum iuxta sui continenciam et tenorem in generale et in speciale contra michi singulariter nominatos videlicet Karst, Hans von Oberndorff, Claß Wyß, Busßer Henntz, Emmel Lolwyß, junge Henn et Henn Hain publice de ambone et per affixionem copie valvis ecclesie Lympurgensis per me Johann Lupi, capellanum in Lympurg dominice invocavit, quod attestor manu mea propria'

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Struck, Chorherrenstift St. Georg Limburg, Nr. 1207

Repräsentationen

Aktion Typ Bezeichnung Zugang Info
Detailseite Original Urkunde