HHStAW Bestand 170 I Nr. U 1017

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Beschreibung: Urkunde

Identifikation (Urkunde)

Datierung 

Limburg, 1420-07-02

Originaldatierung 

D. Lympurgh 1420 uff unser lieben frauwen tag genant zo latine visitatio Marie virginis gloriosissime

Vermerke (Urkunde)

(Voll-) Regest 

Graf Engelbert [I.] von Nassau[-Dillenburg], Herr zu der Leek und zu Breda, und Herr Gottfried [VII.] von Eppstein und seine Gemahlin Jutta von Diez bekunden, durch Erzbischof Otto von Trier und die unten genannten Schiedsleute wegen der Grafschaft Diez vertragen worden zu sein, die der neulich verstorbene Graf Adolf von Nassau[-Dillenburg]-Diez, Juttas Vater, dem Grafen Engelbert, seinem Bruder, samt Burg und Stadt Kirberg verpfändet und worauf Eppstein nach Ansicht Engelberts in der Eheberedung verzichtet hatte, was Gottfried und Jutta v. Eppstein nicht zugestehen wollten. Nassau-Dillenburg und Eppstein erhalten je zur Hälfte die Grafschaft Diez und die Herrschaft Altweilnau mit gegenseitigem Vorkaufs- und Vorpfändrecht. Hat der Vertragspartner an einem Verkauf oder einer Verpfändung innerhalb einem halben Jahr kein Interesse, kann jede Partei nach Belieben, doch nicht an Fürsten, außer an das Erzstift Trier, mit Beachtung des verbrieften Burgfriedensgelöbnisses veräußert, binnen Jahresfrist aber vom Vertragspartner zurückerworben werden. Brüder und Söhne, die jeder Vertragspartner in Gemeinschaft aufnehmen kann, sollen im Alter von 12 Jahren den Burgfrieden beschwören. Mannen und Burgmannen, die beiden Parteien huldigen, werden gleichmäßig verteilt, evtl. verlost, doch soll man sich, wenn nötig, gegenseitig mit Mannschaft aushelfen. Verpfändete Teile der Grafschaft Diez und der Herrschaft Altweilnau, die eingelöst werden, müssen zu gleichen Teilen geteilt werden. Beteiligt sich eine Partei an der Lösung nicht, kann die andere die ganze Einlösung vornehmen, doch bleibt der anderen das Anrecht auf eine Hälfte erhalten. Die Schulden Graf Adolfs tragen die Parteien je zur Hälfte. Die auf Grafschaft und Herrschaft bezüglichen Urkunden sollen beisammen bleiben. Gattinen können mit Burgfriedensgelöbnis auf die einzelnen Teile bewittumt werden. Gottfried von Eppstein kann die von Graf Adolf an Graf Engelbert verpfändete Hälfte von Burg und Stadt Kirberg für 2000 Rhein. Gulden halb einlösen, wozu Graf Philipp [I.] von Nassau-Saarbrücken als Inhaber der anderen Hälfte seine Zustimmung geben soll. Willigt Graf Philipp nicht ein, so soll Eppstein für die 2000 Gulden der halbe Dillenburger Anteil an Kamberg, das ist außer der Eppsteiner Hälfte ein weiteres Viertel, verschrieben werden. Die Pfandbriefe über die Grafschaft Diez und Herrschaft Altweilnau, die Verzichtleistung Gottfrieds und die Eheberedung Gottfrieds und Juttas bezüglich der Grafschaft und der Herrschaft sollen von Erzbischof Otto von Trier vernichtet werden.

Siegler 

Es siegeln Graf Engelbert [I.] von Nassau[-Dillenburg], Herr Gottfried [VII.] von Eppstein, dessen Gemahlin Jutta und von allen gebeten: Erzbischof Otto von Trier

von Engelbert gebeten: Graf Ruprecht IV. von Virneburg, Johann von Breidenbach, Herr Friedrich vom Stein Ritter, Johann vom Stein

von Gottfried und Jutta gebeten: Herr Johann von Stockheim Ritter, Georg Brendel vom Homburg, Wigand von Büches und Friedrich von Sachsenhausen.

Formalbeschreibung 

Ausfertigung, Rückvermerk 1. (15. Jh): Dietz cc, Rückvermerk 2. (16. Jh): D 1420, Rückvermerk 3. (16. Jh): Nr. 17 Alttenweilnawe Dietz, 1. Siegel beschädigt, vgl. 1420 Juli 19 Nr. 1, 2. Siegel c. 3,2 cm Durchmesser beschädigt, im berankten Siegelfeld langgestreckter Vierpaß darin gelehnter Schild mit den 3 eppst. Sparren, Stechhelm mit Federbusch, Legende: S. [Godefridi.d] (omi)ni. de.epp [e (n)s] t (ei)n, 3. Siegel 3,5 cm Durchmesser beschädigt, im Siegelfeld Dreipaß, darin quadrierter Schild mit den 3 eppst. Sparren (1 und 4), den Diezer (2) und dem nass. (3) Löwen, Legende: [S. Ju] tte.do[mine].... ensteyn, 4. Siegel beschädigt, vgl. EWALD Rhein. Siegel II, Tafel 11 Abb. 2, 5. Siegel Bruchstück, 6. Siegel ab, 7. Siegel 2,5 cm Durchmesser beschädigt, im blütenbestreuten Siegelfeld gelehnter Schild mit fünfblättriger Rose, Stechhelm mit Eselskopf, Legende: S.[frederich].va(n).stein.ritter; vgl. 170, 874 Nr. 3, 8. Siegel 2,6 cm Durchmesser, im berankten Siegelfeld gelehnter Schild mit fünfblättriger Rose, Stechhelm und Eselskopf, Legende; sigilu(m).iohan.va[n.dem.sten]; vgl. 170,874 Nr. 4, 9. Siegel Bruchstück, Schild mit durch 3 Spitzen abgeteiltem Schildhaupt, 10. Siegel Bruchstück, auf gegittertem Schild ein Zackenbalken, 11. Siegel 2,3 cm Durchmesser, im Siegelfeld Schild mit 2 kreuzweis gelegten Wolfsangeln (Maueranker), Legende: +S.wygands.von.buches, 12. Siegel Bruchstück; Stiffel mit Namen der Siegelführer bezeichnet

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Abschriften des 16 Jhs.: Kopiar 10 fol. 369, Kopiar 11 fol. 731, Kopiar 12 fol. 1061 und 1191

Repräsentationen

Aktion Typ Bezeichnung Zugang Info
Detailseite Original Urkunde