HStAD Bestand C 1 A Nr. 156

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Beschreibung: Sachakte

Identifikation

Titel 

WORMS, DOMSTIFT: Privilegienbuch des Domstift Worms (= Liber privilegiorum ecclesie Wormatiensis) mit 512 Urkundenabschriften (13.-14. Jahrhundert) und 109 Kaiser- und Königsurkunden (7.-15 Jahrhundert) angelegt um 1420, fortgeführt bis 1483, mit späteren Nachträgen,
auch Privilegien der Päpste, der Bischöfe von Worms, der Pfalzgrafen und anderer, der Zeit ab 627: Ordnungen, Statuten, Vergleichs- und Schiedsbriefe, insbesondere betreffend Stiftsgüter in Affolterbach bei der (der) Wildenburg, Bobenheim, Battenberg, Bissersheim, Blödesheim, Biebesheim, Colgenstein, Kriegsheim, Kirrweiler, Dossenheim, Duttenberg, Edingen, Eppelsheim, Feudenheim, (Ober-)Flörsheim, Flomborn, Freinsheim, Freimersheim, Guntersblum, Hangen-Weisheim, Heidelberg, Hahn (in Rheinhessen),Handschuhsheim, Heppenheim a. d. Wiese, Herrnsheim, Schweinheimer Wald bei Hausen, Keuchelheim, Immesheim, Kaderloch (zu Worms),Kirschgarten, Käfertal, Kriegsheim, Liedersheim, Laumersheim, Leiselheim, Ladenburg, Odenwald, Strahlenburg, Mörscherau, Nanchersrode, Neckarau, Niedesheim, Nonnenmünster u.a.

Laufzeit 

(627, 764-) [um 1420] -1483, [16. Jh.]

Alte Archivsignatur 

C 1 Nr. 148

Provenienz

(Vor-) Provenienzen 

Domstift, Worms

Vermerke

Enthält  u.a.

alphabethisches Sach- und Ortsregister mit Kurzregesten (Bl. 2r-22r)

Privileg König Dagobert von 627 (Bl. 324v-325r):
- Mainz, 627 September 21 (Bl. 324v-325r) - König Dagobert schenkt der Wormser Kirche St. Peter und Paul alle seine Rechte im Lobdengau.

Privileg König Karl der Große von 798 (Bl. 325rv):
- Valenzia, 798 Juli (Bl. 325rv) - Karl der Große bestätigt der Wormser Kirche die durch seine Vorgänger verliehenen Besitzungen und Rechte im Odenwald und im Lobdengau.

Privilegien von Ludwig dem Frommen von 814[?] (Bl. 94v-95r), auch gemeinsam mit Lothar I. von 829 (Bl. 51rv):
- Aachen, 814[?] (Bl. 94v-95r) - Ludwig der Fromme bestätigt der Wormser Kirche die Immunität, den Königsschutz, sowie die Exemtion der Leute bei der Heerfahrt.
- Worms, 829 September 11 (Bl. 51rv) - König Ludwig der Fromme und König Lothar I. bestätigen der Kirche von Worms den Zoll von den nach Worms kommenden Kaufleuten, Handwerkern und Friesen.

3 Privilegen König Ludwig der Deutsche von 856 (Bl. 53v-54r); 896 (Bl. 303rv) [?] Bl. 326v-327r):
- Frankfurt, 856 Januar 20 (Bl. 53v-54r) - König Ludwig der Deutsche schenkt der Kirche zu Worms die königliche Münze, das Königsmaß sowie alle Einkünfte der Stadt Worms.
- Frankfurt, 865 (Bl. 303rv) - König Ludwig der Deutsche an den Wormser Bischof Samuel bezüglich Wimpfen.
- [?] (Bl. 326v-327r) - König Ludwig der Deutsche an den Wormser Bischof Samuel bezüglich des Odenwalds.

4 Privilegien von Kaiser Arnolf von 896 (Bl. 218v-219r Bl. 304rv), 897 (Bl. 219rv) und 898 (Bl. 53rv):
- Frankfurt, 896 (Bl. 218v-219r) - Kaiser Arnolf schenkt auf Bitten des Bischof Deothloch von Worms, der Wormser Kirche die königlichen Güter in Oppenheim, Horchheim und Weinsheim, die der Kleriker Willolfus vorher inne hatte.
- Frankfurt, 896 (Bl. 304rv) - Kaiser Arnolf bestätigt Bischof Diethloch von Worms die Urkunde von Ludwig dem Deutschen bezüglich Wimpfen.
- Worms, 897 (Bl. 219rv) - Kaiser Arnolf bezieht sich auf die Urkunde von 896.
- Regensburg, 898 Oktober 14 (Bl. 53rv) - Kaiser Arnolf bestätigt dem Bischof Ditheloch von Worms die dortige Münze, den Zoll, das Königsmaß, sowie die dort anfallenden königlichen Abgaben.

Privileg König Konrad von 918 (Bl. 96rv):
- Trebur, 918 September 12 (Bl. 95rv) [fälschlicherweise datiert auf 923] - König Konrad bestätigt Bischof Richgowo von Worms, was dessen Kirche von Arnolf und Ludwig geschenkt oder bestätigt bekommen hatte.

4 Privilegien König Otto I. von 947 (Bl. 52v-53r), 952 (Bl. 325v-326r); 965 (Bl. 304r-305v) und 970 (Bl. 327rv):
- Frankfurt, 947 Januar 14 (Bl. 52v-53r) - König Otto I. bestätigt Bischof Richgowo von Worms den Bezug des in Worms zu entrichtenden Zolls.
- 952 (Bl. 325v-326r) - König Otto I. an Bischof Anno von Worms wegen der Burg "Thelonei" in Ladenburg.
- Wallhausen, 965 November 27 (Bl. 304r-305v) - Kaiser Otto I. bestätigt der Wormser Kirche von Worms auf Bitte des Bischofs Anno von Worms um seiner, seiner Gemalin und Ottos II. Gesundheit willen, laut den vorgelegten Urkunden seiner Vorgänger Königschutz und Immunität für alle Besitzungen, namentlich auch für die Kirchen zu Ladenburg und Wimpfen und die Befreiung der Kirchenleute von Kriegszügen, ausser dass sie im Falle der Not zusammen mit ihrem Bischof ausrücken sollen.
- Ravenna, 970 April 10 (Bl. 327rv) - Kaiser Otto I. bekundet, dass Bischof Anno von Worms wegen eines Streites mit dem Kloster Lorsch, der jährlich wiederkehrt, klagt, weil der Abt von Lorsch die Rechte der Wormser Kirche im Odenwald im Ladengau gewaltsam bestreitet und für sich beansprucht. Nach der Vorlage von Urkunden seiner Vorgänger über die Schenkung dieses Besitzes, bat er um neuerliche Bestätigung allen Eigentums seiner Kirche, damit der Streit ein Ende finde. So bestätigt Kaiser Otto I. die Rechte der Wormser Kirche und verleiht die ihnen Immunität.

3 Privilegien König Otto III. von 985 (Bl. 51v-52v), 988 (Bl. 305rv) und 993 (Bl. 390v):
- Duisburg, 985 April 29 (Bl. 51v-52v) - König Otto III. bestätigt der Wormser Kirche das von Otto II. geschenkte letzte Drittel an Zoll und Bann.
- Frankfurt, 988 Januar 1 (Bl. 305rv) - König Otto III. verleiht Bilschof Hildebold von Worms den Königsbann über einen Waldbezirk im Umland von Bad Wimpfen und Neckarbischofsheim.
- 993 (Bl. 390v) - König Otto III. schenkt Bischof Hildebold von Worms die villa "Naucherestod".

7 Privilegien von König/Kaiser Heinrich II. von 1002 (Bl. 26v; Bl. 355rv), 1006 (Bl. 95av-96r), 1011 (Bl. 326r), 1012 (Bl. 328r-329r), 1014 (Bl. 37v-38v) und 1023 (Bl. 354rv)
- Worms, 1002 Juni 10 (Bl. 355rv) - König Heinrich II. schenkt auf Bitten von Herzog Otto dem Wormser Bischof Burchard den königlichen Wildbann im Forst Forehahi.
- Bruchsal, 1002 Oktober 3 (Bl. 26r) - König Heinrich II. schenkt für das Seelenheil Kaiser Ottos III. der Kirche zu Worms alles, was sein Vetter Herzog Otto [von Kärnten] daselbst besessen und dem König übertragen hat, ausgenommen der drei Ministerialen namens Siggilin, Ebo und Hezelin mit ihren Frauen und Kindern.
- Ladenburg 1006 (Bl. 95av-96r) - König Heinrich II. bestätigt Bischof Burchard von Worms, die von seinen Vorfahren an das Bistum getätigten Schenkungen.
- Bamberg, 1011 Mai 9 (Bl. 326r) - König Heinrich II. verleiht dem Bischof Burckhard von Worms die Grafschaft im Lobdengau mit allem Zubehör.
- Nierstein, 1012 August 18 (328r-329r) - König Heinrich II. bestätigt der bischöflichen Kirche von Worms auf Bitten des Bischofs Burckhard und um den Streit zwischen dem Bistum und der Abtei Lorsch um Nutzungsrechte im Lobdengau beizulegen, die von König Dagobert geschenkte und von dessen Nachfolgern Karl, Ludwig und Otto I. bestätigte Burg Ladenburg mit allem Zubehör sowie mit den Nutzungsrechten im Odenwald und verbrieft die auf seine Anordnung vom Grafen Poppo mit Hilfe des Wormser Vasallen Sigibod, des Lorscher Vasallen Werner und zehn namentlich genannter Schöffen des Lobdengaues durch Inquisition erhobene Grenze zwischen der Ladenburger und der Heppenheimer Mark und setzt eine Pön von 3 Pfund Gold, zahlbar an die königliche Kammer, fest.
- Mörfelden, 1014 Juli 29 (37v-38v) - Kaiser Heinrich II. verleiht der Kirche von Worms einen Schutzbrief gegen die Gewalttätigkeit der Grafen.
- Trebur, 1023 Dezember 2 (Bl. 354rv) - Kaiser Heinrich II. befiehlt die Beendigung der zwischen den Hintersassen der bischöflichen Kirche von Worms und denen der Abtei Lorsch eingerissenen Streitigkeiten und Gewalttaten, die schon zu zahlreichen Totschlägen geführt haben, und verfügt, daß die ungesühnt gebliebenen Rechtsbrüche in Anwesenheit seiner Gesandten von den beiden Vögten zu richten sind, die auch neuerliche Streitigkeiten gemeinsam so rasch als möglich behandeln sollen.

3 Privilegien von König/Kaiser Konrad II. von 1026 (Bl. 27v; Bl. 245rv); 1034 (Bl. 387r):
- Augsburg, 1026 Februar 14 [fälschlicherweise auf 1016 datiert] (Bl. 27v) - König Konrad II. bestätigt dem Wormser Bischof Azecho die Rechte, die König Heinrich II. in früherer Zeit dem Bischof Burchard von Worms für dessen treue Dienste an dem Wildbann, innerhalb genau angeführter Grenzen, über den Forst Forehahi verliehen hat.
- 1026 (Bl. 245rv) - König Konrad II. an Bischof Azecho von Worms bezüglich Flörsheim.
- Worms, 1034 Januar 30 (Bl. 387r ) - Kaiser Konrad II. schenkt der bischöflichen Kirche des hl. Petrus zu Worms zu seinem, seiner Gemahlin Kaiserin Gisela, seines Sohnes König Heinrich und seiner Tochter Beatrix ewigem Gedächtnis sowie zum Seelenheil seiner daselbst bestatteten Verwandten, seines Ahnherrn Herzog Konrad, seiner Großmutter Judith, seines Vaters Heinrich, seines Oheims Herzog Konrad und der Gattin desselben Mathilde, ferner seiner Schwester Judith im Hinblick auf die treuen Dienste Bischof Azechos seinen Besitz zu Affolterbach im Gau Wetterau in der Grafschaft des Grafen Otto samt allem Zubehör zur Stiftung einer täglichen Messe am Altar des hl. Kreuzes und eines Jahrtages für seinen Vater Heinrich.

4 Privilegien von König/Kaiser Heinrich III. von 1044 (Bl. 242rv; Bl. 96rv); 1048 (Bl. 305v-306r) und 1056 (Bl. 38v-39v):
- 1044 (Bl. 242rv) - König Heinrich III. bestätigt Bischof Adalgerus von Worms die Rechte zu Bodenbach.
- Bonndorf, 1044 Juni 16 (Bl. 96rv) - König Heinrich III. bestätigt Bischof Adalger von Worms die Güter und Rechte des Wormser Bistums.
- Winterbach, 1048 Dezember 3 (Bl. 305v-306r) - Kaiser Heinrich III. bestätigt der bischöflichen Kirche zu Worms den Königsbann in den Wäldern um Wimpfen und Neckarbischofsheim.
- Worms, 1056 Juli 7 (Bl. 38v-39v) - Kaiser Heinrich III. bestätigt der Kirche von Worms den von Kaiser Heinrich II. verliehenen Schutzbrief gegen die Gewalttätigkeit der Grafen.

2 Privilegien von König Heinrich IV. von 1061 (Bl. 39v-40r); 1062 (Bl. 387v-388r);
- Elten, 1061 August 7 (Bl. 39v-40r) - König Heinrich IV. erneuert das Privileg Heinrichs III. bezüglich des Schutzes der Wormser Kirche und der Wormser Ministerialen.
- Regensburg, 1062 November 26 (Bl. 387v-388r) König Heinrich IV. bestätigt der bischöflichen Kirche zu Worms auf Bitten seiner Mutter, der Kaiserin Agnes, sowie aufgrund der Intervention Erzbischof Annos von Köln in Anbetracht der treuen Dienste Bischof Arnolds zum Seelenheil seiner Vorfahren, insbesondere seines Großvaters, Kaiser Konrads, und seines Vaters, Kaiser Heinrichs, den Besitz eines durch Erbrecht an ihn gekommenen, im südlichen Teile innerhalb der Mauern des Klosters Weilburg im Lahngau in der Grafschaft des Grafen Werner gelegenen Hofes, den seine Mutter in seiner Gegenwart und mit seiner Zustimmung durch ihren Vogt Gerlach dorthin zu Lehen gegeben hatte, nebst allem Zubehör und allen Einkünften mit dem Recht zu freier Verfügung zum Nutzen der Kirche und bestätigt derselben darüber hinaus die von seinen Vorfahren verliehenen Besitzungen und Rechte einschließlich Wäldern, Jagdrechten und Forsten.

2 Privilegien von Kaiser Friedrich I. von 1165 (Bl. 80r-81r) und 1182 (Bl. 40v-41r):
- Worms, 1165 September 26 (Bl. 80r-81r) - Kaiser Friedrich I. entscheidet die Frage, ob ein Geistlicher auf dem Totenbett über seinen Mobiliarnachlass verfügen könne.
- Mainz, 1182 Mai 31 (Bl. 40v-41r) - Kaiser Friedrich I. befreit auf Klagen der bei Hofe erschienenen Domkanoniker von Worms über die Bedrückung ihrer Diener durch die Wormser Bürger – diese treiben von deren Vermögen Abgaben ein, die in der Stadt dem Reich zustehen – auf Grund eines auf dem Mainzer Hoftag in Anwesenheit sowohl der Domkanoniker wie der Bürger von Worms gefällten Spruches des Hofgerichtes die Diener der Wormser Kirche, die keine Kaufleute sind, von allen städtischen Steuern und Abgaben befreien.

2 Privilegien von Kaiser Heinrich VI. von 1195 (Bl. 276r; Bl. 388v-389r):
- 1195 (Bl. 276r) - Kaiser Heinrich VI. urkundet für Heinrich von Wartenberg bezüglich seines Lehensbesitz zu Osthofen das zukünftig Worms innehaben soll.
- Worms, 1195 November 6 (Bl. 388v-389r) - Kaiser Heinrich VI. bekundet, dass der Bischof Heinrich von Worms und der Graf Walram von Nassau in ihrem Streit um die Weilburg auf seinen Befehl hin eine Vereinbarung dahingehend getroffen haben, dass der Graf in dem Hof Weilburg dem Bischof genannte Rechte zuerkennt, ebenso die Abgabe, wie sie die verstorbenen Bischöfe Bucco und Konrad von Sternberg im unteren Amt in Höhe von 50 Maltern Weizen Limburger Maß und im oberen Amt in Höhe von 40 Maltern Winterweizen und 40 Maltern Hafer besessen haben. Zudem sollen alle Gerichtsgefälle im ganzen Gebiet, das zur Weilburg gehört, zwischen dem Bischof und dem Grafen geteilt werden.

Privileg von König Philipp von 1202 (Bl. 260rv)
- 1202 Juni 6 (Bl. 260rv) - König Philipp von Schwaben genehmigt die Überlassung der geistlichen Jurisdiction zu Eppelsheim seitens des erwählten Erzbischofs Luitpolt von Mainz und des Bischofs von Worms.

10 Privilegien von König/ Kaiser Friedrich II. von 1212 (Bl. 27v-28r); 1232 (Bl. 29r-30r; Bl. 41r-42r; Bl. 42-43r; Bl. 45r-45v; 75v; Bl. 365rv); 1238 (Bl. 55v; Bl. 55v-56r)); 1243 (Bl. 55rv)
davon eine nähere Erläuterung zu sieben Urkunden:
- Hagenau, 1212 Oktober 5 (Bl. 27v-28r) - König Friedrich II. verzichtet wegen der treuen Dienste, die ihm der Wormser Bischof Lupold geleistet hat, auf alle seine Rechte am Kloster Lorsch. Zudem verspricht er ihm, nur durch ihn bei den Bürgern und Juden von Worms eine Bede einzubringen.
- 1232 (Bl. 75v) - Kaiser Friedrich II. beauftragt den Bischof Heinrich von Worms, das Stadthaus zu Worms gänzlich abreißen zu lassen und schenkt den Platz der Wormer Kirche.
- Pordenone, 1232 Mai (Bl. 365rv) - Kaiser Friedrich II. beurkundet den auf Klage des Bischof Heinrich von Worms vor ihm ergangenen Rechtsspruch, wonach er demselben die ihm vom Herzog von Bayern und Pfalzgraf bei Rhein widerrechtlich entrissene Villa Neckarau restituirt und dem Schultheiss von Lautern befiehlt, ihn in den Besitz wieder einzusetzen.
- Ravenna, 1232 Februar (Bl. 41r-42r) - Kaiser Friedrich II. bekundet, das der Herrscher der Gerechtigkeit zu dienen hat, wie sie die Rechtsordnung verlangt und der Billigkeit des römischen Princeps zukommt. Er steht an höchster Stelle und ist gehalten, allerorten unterschiedslos die Interessen aller zu wahren. Insofern fördert er mit Gericht und Gerechtigkeit die Rechte seiner Fürsten, beseitigt er, was grundlos gegen diese und vornehmlich zum Schaden des Reichsrechts geschieht, und setzt er fest, dass nach Recht und Vernunft getroffene Entscheidungen beachtet werden.
- Cremona 1238 (Bl. 55v) - Kaiser Friedrich II. beauftragt Bischof Landolf von Worms jedes Jahr aufs neue vier Dienstmänner und acht Bürger zu bestellen, die neben ihm oder seinem Stellvertreter die Verwaltung führen sollen.
- Cremona 1238 (Bl. 55v-56r) - Kaiser Friedrich II. ruft auf Bitten von Bischof Landolf von Worms alles in den Besitz der Kirche zurück, was an Zöllen, Münze, Schultheißenamt und weltlichem Gericht von dessen Vorgängern ohne kaiserliche Erlaubnis veräußert worden war.
- Ariani, 1243 (Bl. 55rv) - Kaiser Friedrich II. richtet zu Worms eine jährliche Messe ein.

9 Privilegien von König Heinrich (VII.) von 1224 (Bl. 55r), 1227 (Bl. 307r), 1231 (Bl. 50v-51r), 1233 (Bl. 45v-46r; Bl. 366r), 1234 ( Bl. 366v; Bl. 331v-332r) und o.D. (Bl. 51r; Bl. 54rv)
davon eine nähere Erläuterung zu sieben Urkunden:
- Frankfurt, 1224 (Bl. 55r) - König Heinrich (VII.) wegen der Münze zu Worms.
- Worms, 1227 April 29 (Bl. 307r) - König Heinrich (VII.) bekennt, dass Bischof Heinrich von Worms ihm, mit Zustimmung des Wormser Kapitels, Wimpfen und die Burg Eberbach mit Zubehör, doch ohne die damit in Verbindung stehenden Vasallen, zu Lehen gegeben habe, und verspricht dagegen dem Bischof oder dessen Nachfolger in genannten Terminen 1300 Mark zu zahlen.
- 1233 (Bl. 45v-46r) - König Heinrich (VII.) vermittelt zwischen Heinrich Bischof von Worms und den Bürgern von Worms.
- Mainz, 1233 Juli 26 (Bl. 366r) - König Heinrich (VII.) erkennt an und übergibt Bischof Heinrich von Worms und dessen Nachfolgern sowie der Wormser Kirche das Dorf Neckarau, aus dem dieser durch den Herzog von Bayern, Pfalzgraf bei Rhein, vertrieben worden war. Der König befiehlt unter Androhung des Huldverlusts, dass niemand den Bischof und dessen Kirche entgegen dieser Schenkungs- und Anerkennungsurkunde belästigen oder stören darf.
- Wimpfen, 1234 Mai 10 (Bl. 366v) - König Heinrich (VII.)] bezeugt, dass Bischof Heinrich von Worms zu Wimpfen in Gegenwart des Königs und der Großen des Reichs mit Urteil den Besitz des Ortes Neckarau für seine Kirche erstritten hat, weshalb der König beschließt, diesen in den Besitz einzusetzen, und den Schultheiß Siegfried von Kaiserslautern beauftragte ihn in den Besitz der Güter einzuführen.
- Esslingen, 1234 (Bl. 331v-332r) - König Heinrich (VII.) bestätigt die Wormser Rechte und Freiheiten zu Ladenburg.
- Esslingen, o. D. (Bl. 54rv) - König Heinrich (VII.) beurkundet die zugunsten des Wormser Bischofs ergangenen Rechtssprüche, bezüglich des Abrisses der Häuser auf dem Bischofshof.

Privileg von König Richard von 1269 (Bl. 30r-31v):
- Worms, 1269 April 20 (Bl. 30r-31v) - König Richard bestätigt, dass die Wormser Räthe vor versammeltem Reichstage auf die fernere Erhebung des Ungeldes eidlich verzichtet haben.

6 Privilegien von König Rudolf I. von 1283 (Bl. 54v) und 1288 (Bl. 28r-29r; 327v-328r; 329rv; Bl. 332rv; Bl. 355v-356r):
- 1283 (Bl. 54v) - König Rudolf I. bestätigt der Kirche zu Worms die königliche Münze, das Königsmaß sowie alle Einkünfte der Stadt Worms.
- Worms 1288 (Bl. 327v-328r) - König Rudolf I. bestätigt dem Wormser Bischof Simon und der Wormser Kirche ihre Rechte in Ladenburg und im Odenwald, die ihnen bereits durch König Otto I. verliehen worden waren.
- Worms 1288 (Bl. 28r-29r) - König Rudolf I. bestätigt dem Wormser Bischof Simon die Rechte, die König Konrad II. am 14. Februar 1026 dem Bischof Azecho von Worms verliehen hat.
- Worms 1288 (Bl. 355v-356r) - König Rudolf I. bestätigt dem Wormser Bischof Simon die Rechte, die König Heinrich II. in früherer Zeit dem Bischof Burchard von Worms für dessen treue Dienste an dem Wildbann, innerhalb genau angeführter Grenzen, über den Forst Forehahi verliehen hat.
- 1288 (Bl. 332rv) - König Rudolf I. an den Wormser Bischof Simon wegen des Odenwaldes.
- 1288 (Bl. 329rv) - König Rudolf I. bestätigt dem Wormser Bischof die Rechte und Privilegien von König Heinrich II. vom 18. August 1012.

Privileg König Adolf 1294 (Bl. 390rv):
- Oppenheim, 1294 Januar 17 (Bl. 390rv) - König Adolf erklärt, dass ihm der Bischof Emich, der Dompropst Landolf, der Domdekan Johann und das ganze Domkapitel von Worms alle Güter, die dieses Hochstift bisher bei Weilburg besessen und die Adolf, von seinen Vorfahren in der Grafschaft Nassau her, mit Ausnahme der ausdrücklich bei der Kirche verbliebenen Patronatsrechte, bis jetzt für 550 Mark Silber im Pfandbesitz gehabt habe, um den Betrag der Pfandsumme und einen Aufschlag von 400 Pfund Heller verkauft und zu eigen übertragen hätten, doch mit Ausschluß der erwähnten Patronatsrechte und der Lehen, Vasallen und Dienstmannen dieser Kirche, an denen ihm kein Recht zustehen solle und an denen daher weder er noch seine gräflich nassauischen Nachkommen sich vergreifen würden.

5 Privilegien von Kaiser Ludwig IV. dem Bayer von 1330 (Bl. 341r), 1332 (Bl. 184v-186v; Bl. 329v-331v) und 1333 (Bl. 31r-32r) und 1345 (Bl. 135r):
- Hagenau, 1330 Juli 21 (Bl. 341r) - Kaiser Ludwig IV. der Bayer verpfändet Bischof Gerlach von Worms und Ritter Hartmann von Kronberg und dessen Erben auf die Juden der Stadt Ladenburg für 1200 Pfund guter Heller je 60 Pfund Heller jährliche Gült, die die jetzt oder in Zukunft in der Stadt Ladenburg ansässigen Juden leisten, unter Vorbehalt der Wiedereinlösung durch ihn oder seine Nachfolger im Reich um 1200 Pfund Heller.
- Frankfurt am Main, 1332 Januar 8 (Bl. 184v-186v) - König Ludwig IV. der Bayer bestätigt Bischof Gerlach von Worms die inserierte Urkunde Kaiser Heinrichs VI von 1196 bezüglich der Gerichtsrechte zu Dirmstein.
- Frankfurt am Main, 1332 Januar 8 (Bl. 329v-331v) - König Ludwig IV. der Bayer bestätigt Bischof Gerlach von Worms die Rechte im Odenwald gegenüber der Abtei Lorsch durch die wörtliche Wiedergabe der Urkunde Kaiser Otto I. von 970 und mit Bezug auf die Urkunde Dagoberts und seiner Nachfolger sowie der wörtlichen Insertion einer Urkunde von Heinrich VI. von 1200.
- 1333 (Bl. 31r-32r) - Kaiser Ludwig IV. der Bayer bestätigt - unter Einrückung der Originalurkunde von König Richard von 1269 - die Vereinbarungen bezüglich des Verzicht der Wormser Räte auf die Erhebung des Ungelds.
- München, 1345 (Bl. 135r) - Kaiser Ludwig IV. der Bayer verschreibt seinem Getreuen Gotfried von Randeck 30 Malter Kongeld und fünf "dinen hunischs" Weingeld, Wormser Maß, die ihnen die Wormser Domherren als järliche Gülte reichen sollen.

12 Privilegien von König/ Kaiser Karl IV. von 1349 (Bl. 118rv; Bl. 118v-119v), 1355 (Bl. 119v-120r), 1359 (Bl. 96r-97v), 1360 (Bl. 61rv), 1364 (Bl. 32r-34v; 76v-77v; Bl. 187rv), 1366 (Bl. 59v-60v; Bl. 184v) und 1367 (Bl. 78r-79r; 79rv):
-Speyer, 1349 Mai 3 (Bl. 118rv) - König Karl IV. nimmt das Domkapitel zu Worms in seinen und des Reichs Schutz und bestätigt dessen Privilegien.
- 1349 Juni 14 (Bl. 118v-119v) - König Karl IV. befiehlt Ruprecht dem Älteren, Pfalzgraf bei Rhein, und den Grafen Eberhard und Ulrich von Württemberg sowie dem Landvogt im Speyergau, für den Schutz der Wormser Leute zu sorgen.
- Nürnberg, 1355 Dezember 6 (Bl. 119v-120r) - Kaiser Karl IV. schreibt an Erzbischof Gerlach von Mainz, Ruprecht den Älteren und Ruprecht den Jüngeren, Pfalzgrafen bei Rhein, die Grafen Walram von Sponheim, Friedrich und Emich von Leiningen und Johann von Katzenelnbogen, an Philipp von Bolanden und den Schultheißen zu Oppenheim, sowie an alle Städte, Ortschaften und Untertanen des Reiches, besonders diejenigen, die dem Landfrieden am Rhein unterworfen sind. Karl IV. teilt mit, daß er durch die schlechte Verwaltung im Hochstift Worms in seinen Temporalien übermäßig beeinträchtigt worden ist.
- Karlstein, 1359 Juli 20 (Bl. 96r-97v) - Kaiser Karl IV. bestätigt Bischof Dietrich von Worms die Besitzungen und Rechte seines Hochstifts, investiert ihn mit seinen Reichslehen und nimmt ihn, das Domkapitel und das ganze Bistum in seinen Schutz auf.
- Reutlingen, 1360 September 12 (Bl. 61rv) - Kaiser Karl IV. vergleicht eine Auseinandersetzung zwischen dem Bischof Dietherich von Worms und der Stadt Worms.
- 1364 (Bl. 32r-34v) - Kaiser Karl IV. bestätigt Bischof Diethrich von Worms die Urkunden von Heinrich (VII.) von 1231 und 1234, Kaiser Friedrichs II. von 1232, von König Richard von 1269 bezüglich des Ungelds.
- Prag, 1364 (Bl. 187rv) - Kaiser Karl IV. verleiht dem Bischof Diethrich von Worms das Recht, das Dorf Laumersheim zu einer Stadt zu erheben.
- Prag, 1364 August 9 (Bl. 76v-77v) - Kaiser Karl IV. verfügt auf Klagen der Kanoniker und Priester der Kirchen und der Stadt und der Diözese Worms, daß sie und ihre Kirchen von Angriffen und Belästigungen der Feinde und Gläubiger der Wormser Bischöfe unbelästigt bleiben sollen.
- Frankfurt am Main, 1366 (Bl. 184v) - Kaiser Karl IV. bestätigt, dass er Ruprecht, Pfalzgraf bei Rhein, mit der Einsetzung von Richtern in Dörfern und auf Märkten betraut habe, ausgenommen die, die dem Bischof Johann von Worms zugehören. So verfügt Karl IV., Bischof Johann von Worms in seinem Herrschaftsgebiet dieses Recht ausüben soll.
- 1366 Februar 27 (Bl. 59v-60v) - Kaiser Karl IV. bestätigt auf Bitten des Bischofs Johann von Worms - unter Einrückung der Originalurkunde vom 25. Januar 1466 - die Rachtung bezüglich der Freiheiten der Stadt Worms.
- Prag, 1367 (Bl. 78r-79r) - Kaiser Karl IV. erklärt und bestätigt gemeinsam mit Erzbischof Gerlach von Mainz, Erzbischof Engelhard von Köln, Ruprecht dem Älteren, Pfalzgraf bei Rhein, dem Wormser Bischof Johann - unter Einrückung einer Urkunde von 1367 - die lehnsherrlichen Rechte der Wormser Kirche.
- Prag, 1367 (Bl. 79rv) - Kaiser Karl IV. bestätigt die Lehnsrechte der Wormser Kirche.

7 Privilegien von König Wenzel von 1384 (Bl. 26v-27r; Bl. 71v-72r; Bl. 73-75r; Bl. 77v-78r; 79v-80r; Bl. 186v-187r) und 1397 (Bl. 182v):
- Mainz, 1384 (Bl. 26v-27r) - König Wenzel bestätigt - unter Einrückung der Originalurkunde von König Heinrich I. vom 3 Oktober 1002 - den in der Stadt Worms gelegenen Besitz mit allem Zubehör, den er von seinem Verwandten Herzog Otto (von Kärnten) rechtsgültig erworben hatte.
- Mainz, 1384 (Bl. 71v-72r) - König Wenzel bestätigt den Vergleich zwischen Bischof Erhard und der Wormser Geistlichkeit auf der einen und der Stadt Worms auf der anderen Seite.
- Worms, 1384 (Bl. 186v-187r) - König Wenzel verleiht dem Bischof zu Worms das Recht in den Dörfern Dirmstein, Lummersheim, Heuchelheim, Hochheim, Pfiffligheim, Leiselheim und dem Domstift in Niederflörsheim die Richter, Schultheißen und Schöffen einzusetzen.
- Worms, 1384 Juli 28 (Bl. 73v-75r) - König Wenzel teilt dem Mainzer und Trierer Erzbischof von Mainz sowie dem Pfalzgrafen mit, dass er den Wormser Bischof, das Domkapitel, die Welt- und Ordensgeistlickeit der Stadt und des Bistums Worms in seinen Schutz genommen hat.
- 1384 (77v-78r) - König Wenzel bestätigt der dem Wormser Bischof, der Kirche und der Stadt Worms die von seinen Vorfahren zugestandenen Privilegien und Freiheiten.
- Prag, 1384 (79v-80r) - König Wenzel bestätigt und erläutert die lehnsherrlichen Rechte der Wormser Kirche.
- 1397 Oktober 14 (Bl. 182v) - König Wenzel bestätigt der Wormser Kirche ihre Rechte und Freiheiten, die sie in der Stadt Oppenheim haben.

5 Privilegien von König Ruprecht 1401 (Bl. 82r-82r), 1404 (Bl. 97v-99r; Bl. 398r), 1407 (Bl. 66v-71r; Bl. 71rv):
- 1404 (Bl. 398r) - König Ruprecht an Dekan und Kapitel zu Worms wegen des Zehnten.
- Heidelberg, 1404 Juni 10 (Bl. 97v-99r) - König Ruprecht bestätigt auf Bitte des Bischofs Eckard von Worms und des Wormser Domkapitels alle Ihre Privilegien und Rechte und nimmt sie gemeinsam mit den anderen Kirchen der Stadt und Diözese Worms in seinen und des Reiches Schutz.
- 1407 (66v-71r) - König Ruprecht vergleicht gemeinsam mit Erzbischof Johann von Mainz eine Auseinandersetzung zwischen Bischof Matthias von Worms gemeinsam mit der Geistlichkeit auf der einen und der Stadt Worms auf der anderen Seite.
- 1407 (71rv) - König Ruprecht fasst gemeinsam mit Erzbischof Johann von Mainz den Vergleich zwischen Bischof Matthias von Worms gemeinsam mit der Geistlichkeit auf der einen und der Stadt Worms auf der anderen Seite zusammen.
- Heidelberg, 1401 Juli 26 (81r-82r) - König Ruprecht erklärt alle von König Wenzel erteilten Privilegien, insbesondere die unbeschriebenen Briefe, die man Membranen nennt, für ungültig, insoweit König Wenzel deren erster Aussteller gewesen war.

13 Privilegien König Sigismund von 1413 (Bl. 149r-150r); 1415 (Bl. 150r-151v: Bl. 151v-152v; Bl. 153rv; 153v-154r; Bl. 154v-155r; Bl. 155v-156v; Bl. 156v-158v; Bl. 159r-160r; Bl. 160v-161v; Bl. 162r-163r; Bl. 163r-164r; Bl. 165r-166r)
davon eine nähere Erläuterung zu zwölf Urkunden:
- Konstanz 1415 (Bl. 150r-151v) - König Sigismund bestätigt auf Bitten des Wormser Bischofs Johann ihm und seinem Domstift alle Rechte und Freiheiten und des Reiches Schutz.
- 1415 (Bl. 151v-152v) - König Sigismund bestätigt dem Bischof Johann von Worms die von Urkunde von König Richard von 1269.
- 1415 (Bl. 153rv) - König Sigismund bestätigt dem Bischof Johann von Worms die von Urkunde von König Heinrich II. von 1002.
- 1415 (Bl. 153v-154r) - König Sigismund bestätigt dem Bischof Johann von Worms die von Urkunde von König Ludwig dem Frommen und Lothar I. von 829.
- 1415 (Bl. 154v-155r) - König Sigismund bestätigt dem Bischof Johann von Worms die von Urkunde von König Arnulf von 889.
- 1415 (Bl. 155v-156v) - König Sigismund bestätigt dem Bischof Johann von Worms die von Urkunde von König Ludwig dem Deutschen von 856.
- 1415 (Bl. 156v-158v) - König Sigismund bestätigt dem Bischof Johann von Worms die von Urkunde von König Ludwig IV. der Bayer von 1332 und die von Kaiser Heinrichs VI. vom 10. Juni 1196.
- 1415 (Bl. 159r-160r) - König Sigismund bestätigt dem Bischof Johann von Worms die von Urkunde von König Karl IV. von 1364.
- 1415 (Bl. 160v-161v) - König Sigismund bestätigt dem Bischof Johann von Worms die von Urkunde von König Karl IV. von 1366.
- 1415 (Bl. 162r-163r) - König Sigismund schreibt an den Erzbischof von Mainz.
- 1415 (Bl. 163r-164r) - König Sigismund schreibt an den Erzbischof von Trier.
- 1415 (Bl. 165r-166r) - König Sigismund schreibt an den Herzog von Bayern.

14 Pästliche Privilegien von Papst Lucius von 1182 (Bl. 95v-95av), Papst Bonifatius VIII. um 1300 (Bl. 43r-44v); Papst Innozenz [?] (Bl. 44v-45r); (Bl. 99r), Papst Gregor XII. (Bl. 90v-91r; Bl. 105r), Papst Alexander III. (Bl. 94rv), Papst Clemens IV.?] (Bl. 99r-99v), Papst Clemens IV. von 1268 (Bl. 167v), Papst Alexander (Bl. 175v; Bl. 203rv) von 1258 (Bl. 263v-264r) und 1260 (Bl. 286v), Papst Bonifatius (Bl. 191-192v)
davon eine nähere Erläuterung zu fünf Urkunden:
- Rom, (Bl. 43r-44v) - Papst Bonifatius VIII. erteilt der Wormser Kirche die von Kaiser Friedrich und Karl IV. verliehenen Rechte und Freiheiten.
- Rom (Bl. 44v-45r) - Papst Innozenz bestätigt die durch Bonifatius erteilten Rechte und Freiheiten
- Rom, 1406 Dezember 19 (Bl. 90v-91r) - Papst Gregor XII. bestätigt rückwirkend ab dem 11. November 1404 die damals von seinem Vorgänger Papst Innozenz VII. auf Bitten des Dekans und des Kapitels der Wormser Kirche erteilte Bestätigung der alten Gewohnheit, keinen Bürgersohn der Stadt Worms, weder als Kanoniker noch zu irgendeiner Pfründe dieser Kirche aufzunehmen, die auch in Zukunft gegenüber allen dagegensprechenden allgemeinen rechtlichen Bestimmungen in Kraft bleiben soll, da diese Bestätigung infolge des Todes seines Vorgängers nicht ausgefertigt und ausgehändigt wurde.
- Rom, 1171/1172 (Bl. 94rv) - Papst Alexander III. an den Wormser Dekan und das Domkapitel.
- Velletri, 1182 Mai 14 (Bl. 95v-95av) - Papst Lucius III. nimmt Dekan Megenard von Worms und seine Brüder aufgrund der Bitten des Bischofs Konrad von Worms in den päpstlichen Schutz, bestätigt ihren Besitz in Wattenheim und die von Bischof Konrad zu ihren Gunsten getroffenen Maßnahmen, gewährt das Recht, den von ihren Klerikern testamentarisch vermachten beweglichen und unbeweglichen Besitz unbeschadet des Einspruchs von deren Verwandten anzunehmen, sofern nicht vernünftige Gründe dagegen sprechen.

Auswahl an 9 Urkunden der Bischöfe von Worms:
- 1263 September 14 (Bl. 167r) - Bischof Eberhard von Worms bewilligt die Übertragung des Ius Patronatus der Kirche St. Johannes in Worms vom Kustos Wilhelm an das Domkapitel.
- 1298 Oktober 31 (Bl. 172r-173r) - Bischof Emicho von Worms erhebt die Kapelle St. Maria in der Wormser Vorstadt neben dem Rhein gelegen, ehemals das alet Münster genannt, zu einer Kollegiatkirche.
- 1300 (47v-49v) - Bischof Eberwin von Worms, der Rat und die Sechzehn von Worms treffen ein Übereinkommen zur Regelung der Fragen der Stadtschulden und der Verwaltung des Ungelds.
- 1312 Juli 25 (Bl. 92r-94r) - Bischof Emmerich von Worms vergleicht gemeinsam mit Dekan Jakob von Worms vergleicht eine Auseinandersetzung zwischen dem Domstift einerseits und der Wormser Judengemeinde andererseits. (Verfassung der Judengemeinde in Worms)
- (Bl. 333rv) - Bischof Emerich von Worms bekennt, dass er eine Auseinandersetzung mit Rennewart von Strahlenburg bezüglich des Bachs, der durch Ladenburg fließt, hatte.
- 1393 November 10 (Bl. 50rv) - Bischof Eckhard von Worms bestätigt den Vertrag zwischen dem Rat und den Zünften.
- 1411 (Bl. 72rv) - Bischof Johann bestätigt, gemeinsam mit dem Dekan und Stift zu Worms, die in früherer Zeit erteilten Rechte und Freiheiten der Stadt Worms.
- Ladenburg, 1443 Februar 14 (Bl. 25r-25v) - Bischof Friedrich von Worms reversiert, dass der Wormser Hof in der Sandgasse in der Neustadt Heidelberg mit seinem Zubehör, den er früher von Pfalzgraf Ludwig gekauft hatte, nun durch denselben befreit wurde.
- o.D. (187v-188r) - Auseinandersetzung zwischen Bischof Dietherich von Worms und Friedrich dem Älteren und Friedrich dem Jüngeren zu Leiningen, bezüglich des Dorfs Laumersheim.

Auswahl an 7 Urkunden von Ruprecht dem Älteren, Ruprecht dem Jüngeren und Ludwig, Pfalzgrafen bei Rhein:
- 1349 (Bl. 121v-122r) - Ruprecht der Ältere, Pfalzgraf bei Rhein, verspricht das Wormser Domstift und dessen Besitzungen zu schirmen.
- 1366 Januar 25 (Bl. 56v-59r) - Ruprecht der Jüngere, Pfalzgraf bei Rhein stiften eine Sühne zwischen Bischof Johann von Worms und der Stadt Worms.
- 1385 (Bl. 348) - Ruprecht der Ältere schließt mit Bischof Eckhard von Worms einen Burgfrieden zu Ladenburg und Stein.
- 1386 Juni 24 (Bl. 61v-63v) Ruprecht der Jüngere, Pfalzgraf bei Rhein und Graf Heinrich von Sponheim vergleichen die Auseinandersetzung zwischen Bischof Eckard und der Geistlichkeit zu Worms auf der einen Seite mit der Stadt Worms auf der anderen Seite.
- 1387 (Bl. 123r-124r)- Ruprecht der Ältere und Rprecht der Jüngere, Pfalzgrafen bei Rhein, versprechen das Wormser Domstift, von dem sie belehnt sind, und dessen Besitzungen zu schirmen.
- 1400 (Bl. 248v-251r) - Ruprecht, Pfalzgraf bei Rhein, führt aus, dass er die Hälfte der Rechte an dem Dorf Flörsheim, bei Dalsheim gelegen von dem Wormser Domstift erhalten hat und lässt eine genaue Beschreibung folgen.
- Germersheim, 1413 (Bl. 296r-297r) - Ludwig, Pfalzgraf bei Rhein, vergleicht eine Auseiandersetzung zwischen Dekan und Kapitel des Stifts auf der einen und Jeckel Lerkel von Dirmstein auf der anderen Seite, bezüglich des "Wurzehnts" zu Kolgenstein.

1234 (Bl. 99v-102v) - Testament des Gerlacus Kantor der Speyrer Kirche und Kanoniker zu Worms.

1261 Dezember (Bl. 128v) - Propst Walramus von Worms schenkt dem Kanoniker Wernher - mit Zustimmung des Wormser Bischofs Eberhard - ein Stück Land zur Erweiterung seines Hofs.

1335 (Bl. 215r) - Äbtissin Mechthild und der Konvent des Klosters Rosenthal übergeben dem Dekan und Kapitel des Domstifts zu Worms 1000 Pfund Heller und 30 Pfund vom Zehnt zu Nitenßheim[?].

1335 (Bl. 314v-315r) - Die Brüder Ritter Blicker und Knecht Diether von Landschad schreiben an Erzbischof Balduin von Trier bezüglich des Bergs Schadeck und den daran angrenzenden Wald.

1343 April 22 (Bl. 25r) - Agnes von Friesenheim und der Konvent hinter St. Stephan in Worms gelegen, verpflichten sich, einen Kanal zu bauen.

1350 (Bl. 271v-272v) - Raugraf Ruprecht von der alten Bemburg verkündet, dass die Irrungen zwischen ihm und dem Domstift zu Worms wegen des Kirchensatzes zu Westhofen beigelegt sind.

1353 (Bl. 239v-240v) - Das Wormser Domkapitel belehnen Nikolaus Segebudel und Gudel seine Ehefrau, Einwohner zu Herlesheim, mit einem Gut zu Herlßheim[?].

1365 (321v-322r) - Diether, Vogt zu Heidelberg, bestätigt, dass der Dekan und das Kapitel zu Worms dem Schultheiß und der Gemeinde zu Nußloch 25 Gulden zum Bau der Kirche gegeben haben.

1380 März 14 (Bl. 129r-130r) - Gerichtverhandlung bezüglich einer gemeinsamen Wand zwischen dem Garten des Hofs zum Rosenberg und dem Hof zum alten Kaiser.

1384 (Bl. 278v) - Johann Wormßberg und seine Ehefrau Irmel verzichten zgunsten des Wormser Domstifts auf die Erbschaft an einer Mühle zu Osthofen, genannt die "Furtmule".

1388 (Bl. 241rv) - Graf Emich von Leiningen bestätigt die Einigung mit dem Wormser Domstift bezüglich des vorangegangenen Streits über das Faselvieh zu Wißenheim[?].

1398 Juli 12 (66r-66v) - Der Wormser Dompropst Friedrich Schaffart, der Ritter Friedrich von Meckinheim der Ältere, der Edelknecht Hennel von Laudenburg und die Wormser Bürger Richer Bonne, Bechtel Bone und Peter Cronberger bestätigen, dass die Stifte zu Worms der Stadt Worms wegen deren großen Geldschuld für sechs Jahre dem Klerus den Ausschank des Weins mit kleinem Maß - außer an einem bestimmten Termin - bewilligt haben.

1403 (Bl. 181v-182r) - Philipp von Falkenstein, Herr zu Münzenberg übergibt dem Wormser Domstift die Burg und den Hof zu Pfeddersheim mit allem Zubehör.

1414 (Bl. 298v) - Konrad von Eyloffstein, Deutschordensmeister und Bruder Heinrich von Eger, Hauskomthur des Deutschordenshauses zu Weinheim verleihen ihren Hof zu Oppau an das Wormser Domstift für einen Zins von zehn Schilling Heller.

Darin auch 

Formalbeschreibung:
Pergamentlibell, 2°(30 x 21 cm), Holzdeckel mit Pergamentüberzug, Schließen verloren, Metallbeschläge (sehr beschädigt, restauriert), auf Innenseiten mit Handschriftenfragmenten beklebt (teilweise abgelöst); 410 Bl.

Deskriptoren 

Worms, Domstift

Worms, Bischöfe

Wildenburg

Bobenheim

Battenberg

Bissersheim

Blödesheim

Biebesheim

Colgenstein

Kriegsheim

Kirrweiler

Dossenheim

Duttenberg

Edingen

Eppelsheim

Freudenheim

Ober-Flörsheim

Flomborn

Freinsheim

Freimersheim

Guntersblum

Hangen-Weisheim

Heidelberg

Hahn (in Rheinhessen)

Handschuhsheim

Heppenheim a. d. Wiese

Herrnsheim

Schweinheimer Wald

Hausen

Keuchelheim

Immesheim

Kaderloch (zu Worms)

Kirschgarten

Käfertal

Kriegsheim

Liedersheim

Laumersheim

Leiselheim

Uelversheim

Walldorf

Wattenheim

Westhofen

Wieblingen

Wollenberg

Wimpfen

Weinolsheim

Weisenheim am Sand

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Pressemitteilung vom 5. Mai 2015: „Mittelalterliche Handschrift in neuem Gewand!“
– Privilegienbuch des Domstifts Worms kehrt nach aufwändiger Restaurierung nach Darmstadt zurück –
Aus der Urkunden- und Handschriftenabteilung des Hessischen Staatsarchivs Darmstadt, die insgesamt rund 42.000 Urkunden und etwa 1.000 historische Handschriften (Codices) des Mittelalters umfasst, wurde Anfang des Jahres 2015 das sogenannte „Privilegienbuch des Domstifts Worms“ (HStAD, C 1 A Nr. 156) zur fachmännischen Restaurierung an einen externen Papierrestaurator gegeben. Bei der um 1420 angelegten Pergament-Handschrift handelt es sich um ein spätmittelalterliches Kopialbuch im Umfang von 410 Seiten, in dem mehr als 400 Urkunden abschriftlich überliefert sind. Dazu zählen etwa 50 Kaiser- und Königsurkunden des Hoch- und Spätmittelalters sowie die Überlieferung zu Stiftsgütern von insgesamt 69 Orten, was die Handschrift zu einer zentralen Quelle auch der Regionalgeschichte über Ländergrenzen hinweg werden lässt (Hessen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg).
Mit gewährten Finanzmitteln durch die Walther und Erika von Dietrich-Dr. med. Elfriede Burger-Stiftung in Höhe von 5.000 € wurde das Privilegienbuch einer Vollrestaurierung unterzogen. Dabei wurden insbesondere die Holzdeckel, der stark beschädigte Ledereinband, die Metallbeschläge und die fast vollkommen zerstörte Bindung aufwendig restauriert. Als Maßnahme der archivischen Bestandserhaltung wurde somit nicht zuletzt ein aktiver Beitrag zur Erhaltung des kulturellen Erbes in Hessen geleistet. Nach viermonatiger Bearbeitungszeit kehrt die Handschrift nunmehr nach Darmstadt zurück und wird „in neuem Gewand“ der Öffentlichkeit präsentiert.

Repräsentationen

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