HHStAW Bestand 19 Nr. U 70 a

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Beschreibung: Urkunde

Identifikation (Urkunde)

Kurzregest 

Johannes von Attendorn, Kanoniker und Thesaurar des St. Lubentiusstifts in Dietkirchen, Trierer Diözese, macht - da nichts sicherer als der Tod und nichts unsicherer als dessen Stunde ist und es daher sich empfiehlt, dem mit guten Werken zuvorzukommen, die allein dem Menschen nachfolgen - zu seinem Seelenheil und dem seiner Wohltäter, Vorfahren und Freunde sein Testament. Zuerst sollen seine Schulden aus seinen beweglichen Gütern bezahlt werden. Was dann verbleibt, schenkt er zur Hälfte den Nonnen des Klosters Bärbach ('Berp-'), Trierer Diözese, und seiner Schwester Grete. Von dem Hof ('curia') im Dorf Offheim mit allem Zubehör, den er einesteils von den Erben des + Conczo genannt Neyde, Schöffe zu Limburg, und andernteils von dem + Herrn Johann von Montabaur, Scholaster zu Dietkirchen, gekauft hat, sollen 12 Malter Korn Limburger Maß erhoben werden. Davon vermacht er 9 Malter zu den Präsenzen des Stifts Dietkirchen, die gleichmäßig unter die anwesenden und Dienst tuenden Kanoniker und Vikare verteilt werden sollen, und 3 Malter für die Armen, und zwar soll je 1 Malter an seinem Jahrtag, seinem Siebten und Dreißigsten verteilt werden. Diese 3 Malter soll der Kaplan der Kapelle St. Trinitatis erheben, verbacken lassen und unter die Armen austeilen; er soll dies so besorgen, als ob er vor dem Allerhöchsten Rechenschaft ablegen will. Von den vorgenannten 9 Malter sollen je 1 Malter an seinem Jahrtag, den er auf den 12. September ('secundo idus Septembris') festsetzt, an seinem Siebten, dem 18. September ('quartodecimo kalendas Octobris'), und am Dreißigsten, dem 11. Oktober ('quinto idus Octobris'), je 4 Achtel Korn am Jahrtag seines Vaters Johannes, der am 10. September ('quarto idus Septembris') begangen werden soll, und am Jahrtag seiner Mutter Adelheid, der am 11. September ('tercio idus Septembris') gehalten werden soll, verteilt werden, wobei sein Gedächtnis und das seiner Eltern mit Vigilien, Messen und dem Totenamt im vorgenannten Stift nach dessen Gewohnheit begangen werden soll, ferner je 4 Achtel in der zweiten Messe des 4. Dezember ('diei nativitatis domini) Lux fulgebit', am 4. Mai ('in crastino invencionis sancte crucis'), wobei feierlich 'De spinea corona' gesungen werden soll, am 29. Juni ('in festo beatorum Petri et Pauli apostolorum'), am 30. November ('in die beati Andree apostoli'), am 24. August ('in die beati Bartholomei apostoli'), am 24. Juni ('in die nativitatis sancti Johannis baptiste') und am 5. Juni ('in die beati Bonifacii et sociorum eius'). Diese Feste sollen zum Lobe des Allmächtigen und zu Ehren der vorgenannten Heiligen feierlich begangen werden. Er behält sich vor, dies Testament durch Transfixe zu mehren und zu mindern. Es soll durch Veränderung, Widerruf, Tod und Neubestellung der noch von ihm zu erwählenden Testamentsvollstrecker nicht entkräftet werden. - Siegel des Herrn Dietrich von Güls ('de Gulsa'), Archidiakons im Trierer Domstift, und des Ausstellers - Trierer Diözese, in der Stube des Abts und Konvents des Klosters Rommersdorf vom Prämonstratenserorden in der Judengasse ('in vico judeorum'), 1377, im 8. Jahr Papst Gregors XI. vor Herrn Heynmann, Priester, Glöckner des Stifts Dietkirchen, Johann von Bonn, Notar aus kaiserlicher Vollmacht und geschworenem Notar der Koblenzer Kurie, und Jakob, Goldschmied ('aurifabro'), Bürger ('opidano') zu Koblenz. - Cono genannt Englender von Nassau, Kleriker Trierer Diözese, Notar aus kaiserlicher Vollmacht und geschworener Notar der Koblenzer Kurie, bekundet seine Anwesenheit und die Niederschrift auf Veranlassung des Testators durch Unterschrift und sein Zeichen.

Datierung 

Koblenz, 1378 Februar 8

Originaldatierung 

Acta sunt hec in opido Confluen(cie) secundum stilum scribendi in dyocesi Treverensi, indictione prima, octava die mensis Februarii, hora primarum vel quasi

Vermerke (Urkunde)

Formalbeschreibung 

Ausfertigung, Pergament W 19,70 mit dem Signet des Notars. Von beiden Siegeln das 1. nebst Pressel ab. 2. Durchmesser 2,3 cm, im Siegelfeld ein Dreiecksschild, der drei Wolfsangeln und oben dazwischen einen sechsstrahligen Stern zeigt, Umschrift: '(..)OH(ANN)IS DE ATTENDERNE'. - Rückvermerk: 1. (14. Jh.): 'Testamentum confirmatum per dominum Treverensem'. 2. (um 1500): 'Testamentum domini Jo(hannis) de Attenderne'. Rückvermerk des 17. und 18. Jh. - Dabei Transfix von 1378 März 18 (Nr. 121). - Beglaubigte Kopie (18. Jh.) des kurfürstlich trierischen Archivalkanzlisten F. Anschütz W 19,70a. - Kopie, Papier (18. Jh.) W 19,344

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Struck, St. Lubentiusstift Dietkirchen, Nr. 120

Repräsentationen

Aktion Typ Bezeichnung Zugang Info
Detailseite Mikrofiche Abzug des Rollfilms nach der Sicherungsverfilmung
Detailseite Original Urkunde
Detailseite Sicherungsfilm konvertierter Rollfilm (1993)