HHStAW Bestand 74 Nr. U 512 a

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Beschreibung: Urkunde

Identifikation (Urkunde)

Datierung 

1379 Juli 19

Originaldatierung 

Acta sunt hec in opido Andernacensi, (ubi recubuit in cathedra) anno incarnacionis domini Mo CCCo LXXIXo, indictione secunda, die decima nona mensis Julii

Vermerke (Urkunde)

(Voll-) Regest 

Vor Notar und Zeugen, die unten genannt sind, macht Johann genannt Joriis, Schöffe zu Andernach, Trierer Diözese, im Hinblick darauf, daß die Tage des Menschen kurz sind und nichts sicherer als der Tod und nichts unsicherer als dessen Stunde ist, schwachen Körpers, aber gesunden Geistes ein Testament über seinen Nachlaß. Zuerst befiehlt er seine Seele dem allmächtigen Gott, der Jungfrau St. Maria, den heiligen Aposteln Petrus und Paulus und allen Heiligen im Himmel (omnibus sanctis totius collegii superioris), damit sie auf Grund seiner großen Barmherzigkeit und ihrer Fürsprache in der Stunde der Trennung vom Körper durch Gott angenommen wird und in ewiger Freude wohnen kann (collocare in gaudio sempiterno). Er erwählt sich sein kirchliches Grab in Marienstatt (in monasterio sancte Marie) bei dem Abt und dem Konvent des Cistercienserordens, die seine Leiche dorthin überführen sollen. Er vermacht diesem Kloster folgende Weingärten, damit sein und seiner Eltern Gedächtnis ständig an den Quatembern des Jahres mit Vigilien, Messen und allen übrigen dazu erforderlichen Gebeten begangen wird: einen Weingarten (an dem Pansdal) gegenüber der Stadt (ex opposito opidi) Andernach beim Weingarten des Dietrich Honuldi, der früher dem Johann genannt Sluter von Leutesdorf (Ludenstorff) gehörte; einen Weingarten, den er von Konrad Dummeler kaufte und von dem der Frau (domine) Christina, Nonne in Vallendar (Valinder), Tochter des + Hermann von (Scheuen), Ritters, eine Gans und ein Pfennig, genannt (hellinck), als jährliche Gülte zu geben sind; einen Weingarten (an der Rechterhelden) am unteren Teil bei dem Weingarten des + Dietrich von Mendig, der frei vom Zehnten ist, wie die Urkunden darüber beweisen; einen Weingarten (an der Rechterhelden) am oberen Teil bei dem Weingarten des Herrn Wilhelm Rupach. Das Kloster soll Christina, Magd des Testators, auf Lebenszeit den dritten Teil vom Ertrag dieser Weingärten liefern. Christina darf die Weingärten nicht verkaufen oder in fremde Hände geben. Diese letztwillige Verfügung für das Kloster soll unwiderruflich sein. Er vermacht ferner jener Christina auf Lebenszeit einen Weingarten (an dem Engeweder) nebst dem Taubenhaus (cum domo columbarum), den er von Sophia von Hadamar (-demair) kaufte, zwischen dem Weingarten des Vaters des Testators und dem Weingarten der Nonnen im Kloster außerhalb der Mauern von Andernach gelegen; nach ihrem Tode soll der Weingarten an das Kloster Marienstatt fallen. Er vermacht sodann dem Lentzemann Surmair und dessen Frau Christina einen Weingarten (an dem Airsbuorg) bei dem Weingarten des Sifrid genannt Kennichgin. Zu seinem Testamentsvollstrecker und Nachlaßverwalter ernennt er den Abt von Marienstatt, der alles an die Stellen geben soll, für die es der Testator mit dem Rat des Priesters, der ihm das Sakrament reicht, oder seines Beichtigers (confessoris) bestimmt, und das übrige zum Nutzen seines Konvents verwenden soll. Hat dies nicht nach Testamentsrecht Gültigkeit, so soll es doch nach dem Recht der Kodizille oder einer Schenkung für den Todesfall oder eines andern letzten Willens gelten. - Siegel der Kirche der heiligen Maria zu Andernach und des Dietrich Honuldi und Johann von Hammerstein, Schöffen zu Andernach. Der Testator hat mit Halm und Mund anerkannt, alles einzuhalten. - Trierer Diözese, im Wohnhaus des Testators, wo er im Sessel lag, um die Mittagsstunde vor den Herren Jakob von Leutesdorf, Priester, Dietrich Walpode, Ritter, Emmerich Ar(istote)le, Boten der Koblenzer Kurie, Heinrich Vinculini, Konrad Constantini, Peter von Irlich, Klerikern, Gerhard Snarre und Johann Werrekin, Schöffen von Leutesdorf, und Lentzemann genannt Surmair, Laien. - Mathias genannt vom Berg (de Monte), Kleriker von Andernach, Trierer Diözese, bekundet seine Anwesenheit und Niederschrift mittels Unterschrift und Zeichens.

Formalbeschreibung 

Ausfertigung Pergament mit dem Signet des Notars und drei Sieglen: 1. Spitzoval, 2,4 zu 4,2 cm, in einem mit Krabben verzierten gotischen Gehäuse die gekrönte Muttergottes mit dem Jesuskind auf dem rechten Arm, in der Linken eine Lilie, unter der Fußleiste in einem Torbogen ein Betender kniend, Umschrift: sigillu(m) ec(...)e andern(acensis). 2. Siegel des Hunoldi. 3. (aus rotem Wachs) versehrt, Durchmesser 2,3 cm, im Siegelfeld im Dreipaß mit Zwickeln ein Schild mit drei schrägen Hämmern (2:1), Umschrift: (..) IOH(...)STEI(N) SCABI(..). - Rückvermerk (15. Jh.): De vinea an dem Panstel et Engweder et Rechthelden inferiori et superiori et Airsberg Johannes Georgii. - Kopie Papier (18. Jh.) ebenda

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Struck, Kloster Marienstatt, Nr. 642

Repräsentationen

Aktion Typ Bezeichnung Zugang Info
Detailseite Original Urkunde