HHStAW Bestand 40 Nr. U 763

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Beschreibung: Urkunde

Identifikation (Urkunde)

Kurzregest 

Im Jahre 1441, in der 4. Indiktion, im 11. Jahre Papst (Eugens) IV., macht Frau Meckel 'Siboldis', in ihrem Hause zu Limburg, Trierer Diözese, in der Fleischgasse, auf ihrem Totenbette liegend, nachdem sie mit dem heiligen Sakrament und dem heiligen Öl versehen ist, vor Notar und Zeugen ihr Testament, das auf einem Blatt ('czed(el)') verzeichnet stand und sie durch jenen Notar verlesen ließ. Sie vermacht: der Präsenz des St. (Georgenstifts zu Limburg ...) Gulden, die der Kantor ('senger') des Stifts, Herr Wigant Hyldebolt, ihr schuldig ist wegen eines Weingartens, (...) gelegen, damit ihre Jahrzeit und die ihrer Verwandten ('frunde') und aller ihrer Vorfahren ('alderen') Seelen dafür begangen wird gemäß einem früheren Testament; (...) Mußer auf Lebenszeit 2 Malter Korn- und 1 Malter Hafergülte von den Gütern um Ella(r), die nach dessen Tod an das Kloster der Barfüßer (in Limburg) fallen soll; den Nonnen ('junffrauwen') im Kloster Bärbach ('zu der Berp-') ihren Garten (...) 'Krutsteyn'; den Kindern Peter Hildebolds für immer: 2 Morgen ('in der Eppen)auwe', ihr Haus unter den (Fleischschirnen), das sie jetzt bewohnt, nebst Garten und Zubehör darum, 4 Tournosen ewiger Gülte von dem Garten bei ('gen') den 'probenstrengen' der Stiftsherren, die Johann von Siege(n), Schultheiß, gibt; 1 Schilling ewiger Gülte von der Ölmühle, die 'Tylchin' von Mühlen ('Molen') inne hat; 1 Schilling vom Haus des Hermann Fett am Kornmarkt. 3 Satel Weingarten am Hamm soll man verkaufen und von dem Erlös 10 Gulden Herrn Johann Sibolt zu Marienstatt geben und das übrige Geld zu Gottes Ehre und ihrem Seelenheil verwenden. Den Morgen Weingarten an dem roten Berge vermacht sie halb ihrem Schwager Tyle. Wenn er die andere Hälfte auch haben will, soll er ihren Testamentaren 25 Gulden zahlen, die zu Gottes Ehre und ihrem Seelenheil zu verwenden sind. Ferner vermacht sie: ihrem Schwager Tyle ihren Anteil des Hauses am Kornmarkt, den sie gekauft hat; dem Kaplan Gerhart, der ihr das heilige Sakrament gab, eine Flasche ('flesse') von 1/2 Viertelmaß; 'Gelchin' einen Pelzmantel ('tappartßbeltze'); der 'Mußerschin' einen grauen täglichen Mantel ('tappart'), ein grobes Oberkleid ('eynen sarrag'), 1 Pfännchen, 1 Kännchen und 1 Viermaßflasche; der 'Riichtendischen' 1 Kopfkissen und einen täglichen Mantel; ihrer Magd Agnes 1 Untergewand ('eyn suckeny') und 1 Hemd; Herrn Konrad von Weilburg 1 Flasche von 1/2 Viertelmaß, 1 Handfaß, 1 zinnerne Platte, ein Paar der besten Laken ('lylachen') und 1 Decklaken; den Brüdern und Herren im Kloster Windsbach ('zu der Wints-') zu Limburg 1 Faß voll Rotwein; Herrn Friedrich von Weilburg ein Bankpfühl nebst allen andern großen und kleinen Nachlaßgütern, über die sie nicht verfügt hat. Die 'Hanpussen' ist ihr 7 Gulden schuldig; Katherine, Witwe des Otto Eschenauer, schuldet ebenfalls 7 Gulden und hat bisher 2 Achtel Korn und 8 Engl. entrichtet. Zu Testamentaren bestellt sie Herrn Friedrich, ihren Vetter Peter Hyldebolt und Herrn Bernhard, beide Kanoniker im St. Georgenstift zu Limburg, und wen sie dazu einsetzen, die ihr Testament so ausführen sollen, wie sie es gegen Gott den Allmächtigen verantworten können. Sie behält sich das Recht vor, bei Besserung ihrer Gesundheit das Vermächtnis teilweise oder ganz zu ändern. - Geschehn in dem Jahre, der Indiktion, dem Monat und Tag, zu der Stunde und an der Stätte, wie oben gesagt, in Gegenwart Herrn Gerhards, Kaplans; Johanns, Glöckners des vorgenannten Stifts; 'Clais' Zigenbart, 'Clais' Kumman, Peter Richtendisse und vieler anderer ehrbarer Leute. - Johann Dietrich Heyner, Trierer Diözese, kaiserlicher Notar, bekundet seine Anwesenheit, die Niederschrift durch einen andern wegen eigener Verhinderung auf Verlangen der Erblasserin und auf seine Veranlassung sowie die Beifügung seines Zeichens.

Datierung 

Limburg, 1441 [April 6]

Originaldatierung 

des dunresdages uff den sesten dag des mandes zu latine g(enannt April), umbe vespercziit

Vermerke (Urkunde)

Formalbeschreibung 

Ausfertigung, Pergament durch Mäusefraß in der rechten oberen Hälfte sehr beschädigt, mit Signet des Notars. - Rückvermerk (15. Jh.): 'Megkel Sybolts testamentum'. - Nr. 991 als Transfix

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Struck, Chorherrenstift St. Georg Limburg, Nr. 990

Repräsentationen

Aktion Typ Bezeichnung Zugang Info
Detailseite Original Urkunde