HHStAW Bestand 170 I Nr. U 1095

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Beschreibung: Urkunde

Identifikation (Urkunde)

Datierung 

1430-08-01

Vermerke (Urkunde)

(Voll-) Regest 

Der unten genannte Notar bekundet, dass 'des dinstages sant Peters dag genant ad vincula 1430 bei den Dilnberger fort' zwischen Breitscheid und Rabenscheid im Namen der Brüder Johann und Engelbrecht, Grafen von Nassau und Vianden, Junker Emmerich Wolfskehl von Fetzberg und Friedrich von Eisenhausen (Yssenhusen), Schultheiß zu Herborn, mit anderen dazu aufgebotenen Freunden und Leuten der Grafen, nämlich von jungen und alten Männern von Breitscheid und Langenaubach (Ubach), erschienen, um eine Landweisung und -scheidung mit den Amtleuten von Driedorf vorzunehmen, und zwar mit Junker Eckhard von Elkerhausen genannt Klüppel (Klop-) im Namen Lg. (Ludwigs) von Hessen und Daniel von Mudersbach im Namen Graf (Johanns) von Katzenelnbogen, gemäß der mit diesen getroffenen Übereinkunft, zu Heiligenborn (Heilge-) am heutigen Dienstag morgens um sechs Uhr bei dem Dilnberger forte zum Zwecke dieser Landscheidung zusammenzutreffen. Die genannten nassauischen Amtleute und Freunde warteten jedoch an der genannten Malstatt bis neun Uhr vergeblich auf die Driedorfer Partei, obwohl diese nicht abgesagt hatte. Daraufhin forderte der Herborner Schultheiß den alten Kunz Backhäuser (Baghuser) zur Aussage über den Grenzverlauf zwischen den beiden Gebieten (landen) von Herborn und Briedorf auf, worüber dieser in Übereinstimmung mit seinen Nachbarn Henne Lange und Kunz Rumpf (Romp) folgendes aussagte: 'Die Grenze verläuft von eyme holczappelbaume ane, der da stet by der Hoenstraße abendig Rabenscheit, der da ist genant der dyrbaum, und von dem bayme aben in dy Hachelbach und danne vort als decz floß dy Hachelbach herabeget bit in den egenanten Dilnberger fort und danne die Ubach uffhene biz an daz floß, genant die dorre Ubach, und dazselbe floß uffhene und danne zu eyme steyne czu, der da lige an dem Rabenscheider wege und sedden, da sy crutze in den selben stein gehauwen, und danne vort von dem steine ane czu deme Habichbayme zu und von dem bayme gein Gunsternhen dorch dez alden Roden hab hinder deme kirchabe hene und vort zu Gysenhen zu, von Gysenhen czu dem Hergraben zu und danne vort zu des Beghartis huse hinder der Grebenstrot dorch dazu hobichen und danne zu dem floße genant die Dredenbach.' Nach dieser Aussage hieß der Schultheiß den alten Backhaus auf der Malstatt warten, während sich alle übrigen zu dem genannten dyrbaym begaben. Auf Geheiß der Amtleute gingen die Männder von Langenaubach vor und zwar Henne Henkel, Kunz Junge und Heine Junge mitsamt ihren alten und jungen Nachbarn und wiesen die Grenze 'von dem dyrbayme ane strag zu eyme steyne zu in den wiesen aben in der Hachelbach und sedden der mann eyn deil, wy daz iz eyn marstein sy, und vort von dem steine daz floß dy Hachelbach hernedir bit an den Dilnberger fort.' Nach eindringlicher Ermahnung durch den Schultheißen, unter Eid nach bestem Wissen Wahrheit und Recht zu bekennen, sagten sie, daß sie diesen Grenzzug von ihren Eltern übernommen hätten. Auf Verlangen des Junkers Emmerich Wolfskehl von Vetzberg wurde hierüber das vorliegende Instrument durch den unten genannten Notar bei dem Dilnberger forte ausgefertigt.

Zeugen 

Zugegen waren: die Junker Johann Riedesel, Johann von Sottenbach, Henne Spriekast von Waldmannshausen, Dietrich Krone, Thielmann Scheppe von Olpe und Heinrich Beust von Wittzenhen, von denen die drei ersten siegeln.

Formalbeschreibung 

Ausfertigung. Signet und Unterschrift des kaiserlichen Notars Johannes Wert von Staufenberg, Klerikers der Mainzer Diözese

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Regest: Demandt, Katzenelnbogener Regesten 3482

Repräsentationen

Aktion Typ Bezeichnung Zugang Info
Detailseite Original Urkunde