HHStAW Bestand 19 Nr. U 2

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Beschreibung: Urkunde

Identifikation (Urkunde)

Kurzregest 

Heinrich, Dekan zu Dietkirchen, macht gesunden Geistes folgendes Testament. Er vermacht sein Wohnhaus mit der Scheuer dem St. Lubentiusstift, damit der jeweilige Dekan es bewohnt und davon jährlich 3 Malter Weizen entrichtet, die er an die anwesenden Kanoniker ('fratres'), Scholaren und Armen jährlich bei der Vigil und Messe am Jahrtage des Ausstellers zu verteilen hat. Von 1/2 Malter sind 13 Semmeln herzustellen, die unter die 12 Kanoniker, soweit sie im Chor anwesend sind, und den Pleban zu verteilen sind. Von dem übrigen Weizen sollen 12 Hälblingswecke ('cunei obulorum') gebacken werden, von denen je einer den großen und älteren ('maioribus') Scholaren, zwei dem Glöckner und die übrigen den Armen gegeben werden sollen, die zur Kirche kommen, um Gott für ihn um Gnade zu bitten. Die Scholaren sollen jede Nacht 'De profundis' und 'Pater noster' für die Priester ('pro sacerdotibus') sowie die Kollekte und 'Fidelium deus omnium' für alle Wohltäter beten. Er vermacht ferner 1 Pfund Wachs und 1 Kölner Pfennig, die der Dekan zum Jahrtag des Ausstellers entrichten soll. Von den Einkünften des Gnadenjahrs, die dem Aussteller nach Gewohnheitsrecht zustehen, sollen seine Schulden bezahlt werden durch seinen Verwandten ('cognatum') Philipp, Pleban von Nauheim, und durch Dietrich, Bürger ('civem') von Limburg. Was dabei übrig bleibt, vermacht er seiner Nichte ('nepti') E. und seinen Blutsverwandten Peter, Heinrich und Philipp zu ihrer Tröstung. Den Minoriten vermacht er 3 Malter Korn und dem Abt zu Arnstein 1 Malter Erbsen. Das Gnadenjahr, das er im St. Paulinusstift zu Trier besitzt, vermacht er dem Propst zu Pfalzel zur Bezahlung seiner Schulden. Von den 50 Schilling Trierer Währung, die ihm Eberhard, Kanoniker zu Pfalzel, schuldet, vermacht er: dem Abt von Himmerod 12 Schilling; R., Pleban von Cochem ('Kogme'), ebensoviel und die restlichen Schilling dem St. Paulinusstift. Den Widerruf des Testaments behält er sich vor. - Siegel des Abts Arnold von Arnstein, des St. Lubentiusstifts und des Ausstellers.

Datierung 

1262

Originaldatierung 

1262

Vermerke (Urkunde)

Formalbeschreibung 

Ausfertigung, Pergament W 19,2 mit drei Siegeln: 1. Stark versehrtes Siegel des Stifts; spitzoval, etwa 6,3 cm lang, im Siegelfeld thronend der heilige Lubentius (der Kopf ist abgebrochen) als Priester, bekleidet mit Albe und Kasel, die in Nachahmung der erzbischöflichen Kleidung mit einem Pectorale und palliumartigen Streifen verziert ist, in der Linken ein Buch, die Rechte segnend erhoben; von Umschrift nur (...)'I L'(...) erhalten. 2. Versehrtes Siegel des Abts, spitzoval, etwa 4,5 cm lang, im Siegelfeld der Abt thronend mit Buch in der Linken und Abtsstab in der Rechten, Umschrift: (...) 'ECCLESIE IN ARINSTEIN'. 3. Spitzoval; 2,7:4 cm, im Siegelfeld auf einem Ast ein Nest mit einem Pelikan, der seine drei Jungen mit seinem Blute nährt, Umschrift: + 'S(IGILLVM) HENRICI DECANI IN DITKIRGIN'. - Rückvermerk (18. Jh.) des Limburger Stiftsdekans Corden. - Kopie, Papier (18. Jh.) von Corden W 19,343

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Struck, St. Lubentiusstift Dietkirchen, Nr. 7

Repräsentationen

Aktion Typ Bezeichnung Zugang Info
Detailseite Mikrofiche Abzug des Rollfilms nach der Sicherungsverfilmung
Detailseite Original Urkunde
Detailseite Sicherungsfilm konvertierter Rollfilm (1993)