HHStAW Bestand 40 Nr. U 528

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Beschreibung: Urkunde

Identifikation (Urkunde)

Kurzregest 

Jakob von Diebach ('Dippach'), Dekan des St. Georgenstifts in Limburg, Trierer Diözese, macht, körperlich schwach, doch seines Geistes mächtig, das Jenseits bedenkend ('quasi homo racionabilis in mente pervolvens, que post hanc vitam sint futura') und von der Überlegung geleitet, daß er nicht weiß, zu welcher Stunde der Herr kommt und von ihm Rechenschaft verlangt, zu seinem Seelenheil, um den Tag des Herrn sicher zu erwarten, sein Testament. Zu Testamentaren, Treuhändern und Vollstreckern seines letzten Willens bestellt er die Herren: Heinrich, seinen Bruder; Peter, Pleban zu Manubach; Konrad von Diebach, Johannes Rolczo von Steeg ('Stege') und Johannes, den Sohn seiner Schwester, seine Blutsverwandten ('consanguineos') und Freunde, Priester und Vikare im Limburger Stift. Er vermacht zu den allgemeinen Präsenzen des Limburger Stifts 3 Malter Korngülte Limburger Maß, die zwischen dem 15. August und 8. September dem Kämmerer des Stifts auf dessen oder das von diesem gewiesene Haus in Limburg durch die Besitzer von 3 Weinbergen zu liefern ist, von denen einer an der 'Aspen', der andere hinter dem Garten der Frau ('vir') Agnes und der dritte an dem Schulpfad ('Scuoilpade') liegt. Die Gülte soll je zur Hälfte am Tage der Translatio des heiligen Nikolaus (= Mai 9), damit dies Fest im Chor und mit Orgelmusik ('cum organis'), wie dort üblich, gefeiert wird, und an seinem Jahrtag, damit seine Memorie mit Vigilien und dem Totenamt ähnlich begangen wird, unter die mitwirkenden ('deservientes') Kanoniker und Vikare verteilt werden. Die Gebrüder Johannes und Heinrich, Kinder seiner Schwester, haben das Recht, diese Gülte jeweils vor dem Pfingstfest beim Dekan und Kapitel zu Limburg von den Weingärten mit 30 Mark Pfennig Limburger Währung abzulösen, für die dann wieder eine Gülte zu demselben Bestimmungszweck zu kaufen ist. Doch sollen seine Testamentare, falls seine übrigen beweglichen und unbeweglichen Güter zur Zahlung seiner Schulden und Ausführung seiner übrigen Legate nicht ausreichen, auf die Besserung, die etwa über die 30 Mark von den Weingärten beansprucht werden kann, zurückgreifen dürfen. Die Güter und Weingärten, die er den Laien unter den Kindern seiner Schwester bestimmt hat, sollen Erbgut sein, über das jene niemandem Rechenschaft zu legen brauchen. Seine übrigen beweglichen und unbeweglichen Güter, die er zu Limburg, Oberdiebach ('Dyppach') und andernorts hinterläßt: Weingärten, Gärten, Äcker, Zinse, Pächte oder anderes, sowie seine Forderungen ('debita a personis quibuscumque michi solvenda') sollen seine Testamentare an sich nehmen und damit zuerst seine Schulden begleichen und die Legate nach seinem Willen und nach den Verhältnissen der Güter ausführen, worüber der genannte Konrad, Johannes Rolczo und Johannes, der Sohn seiner Schwester, von ihm genau unterrichtet sind. Sie sollen alles zu seinem Seelenheil so verwalten, wie sie es vor dem Höchsten verantworten wollen und können. Dies Vermächtnis soll, wenn nicht nach Testamentsrecht, so doch nach dem Recht der Kodizille oder irgend einer andern letztwilligen Verfügung gelten. Er behält sich vor, dies Testament zu widerrufen und zu ändern. - Siegel des Ausstellers. - Vor Berno von Hartenfels ('Harthinvilz'), Vikar im Limburger Stift, Bruno und Werner, Gebrüdern von Wolfhagen ('-han'), Klerikern Mainzer Diözese. - Gunthard von Ehlen ('Elhen'), Kleriker Mainzer Diözese, wohnhaft in Limburg, Trierer Diözese, kaiserlicher Notar, bekundet seine Anwesenheit, die Niederschrift auf Verlangen des Testators und die Beifügung seines Zeichens.

Datierung 

Limburg, 1381 Januar 14

Originaldatierung 

Acta sunt hec in opido Lympurg in stupa domus habitacionis mee, 1380 iuxta stilum Treverensem, indictione quarta, de mense Januarii quartadecima die, pontificatus sanctissimi in Christo patris ac domini nostri, domini Urbani divina providencia pape sexti anno tercio

Vermerke (Urkunde)

Formalbeschreibung 

Ausfertigung, Pergament mit dem Zeichen des Notars und versehrtem Siegel. - Rückvermerk (15. Jh.): 'Testamentum domini Jacobi de Dyeppach'

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Struck, Chorherrenstift St. Georg Limburg, Nr. 676

Repräsentationen

Aktion Typ Bezeichnung Zugang Info
Detailseite Original Urkunde