Identifikation (Urkunde)
Kurzregest
Erzbischof Siegfried von Mainz bestätigt, da es sich zieme, die den Kirchen freigebig gemachten Schenkungen vorsorglich zu bekräftigen, auf Bitte des Limburger Stifts und mit Zustimmung seines gesamten Domkapitels sowie Eberhards ('Ebberardi'), des jetzigen Propstes von Limburg, diesem Stift die zur Verbesserung der Stiftspfründen ('prebendarum') und der Dekanei gemachten Schenkungen von Lehen und Einkünften ('beneficia et reditus'), nämlich: die Kirche zu Bergen ('Berge') und den Pfarraltar in den Mauern der Stadt ('parrochiale altare infra muros oppidi') Limburg, die den Pfründen der Stiftsherren ('stipendiis fratrum') zuteil werden; die Kirche zu Neunkirchen ('Nukirke'), die der Dekanei gehören soll; ferner die Güter, die Hermann, vormals ('quondam') Propst zu Limburg, dem Stift übergab und die teils der Dekanei, teils den Stiftsherren zufallen, wie es von dem Kapitel ('ab eodem capitulo') geregelt ist. Die Ämter der Propstei, die in Händen von Laien sind, sollen diesen entzogen und künftig niemals Laien übertragen werden. Auch sollen die Pröpste gleich bei ihrer Einsetzung ('institutionis') in Gegenwart der vom Limburg Kapitel dazu bestimmten Personen sich eidlich verpflichten, die Güter des Stifts weder zu verkaufen noch zu verpfänden noch jemanden damit neu ('de novo') zu belehnen, auch das Entzogene nach Kräften wieder zu beschaffen und die Pfründen den Stiftsherren in rechter Weise zu reichen ('prebendas eciam fratribus modo debito ministrabunt'). Den dieser Urkunde Zuwiderhandelnden wird der Zorn Gottes und des heiligen Martin sowie strenge kirchliche Strafe angedroht. - Vor dem gesamten Domkapitel und dem Limburger Propst Eberhard, die nebst dem Aussteller ihr Siegel anhängen, ferner dem Dekan Walter und Scholaster Arnold von St. Peter; Dekan Arnold und dem gesamten Kapitel von St. Viktor in Mainz; Dekan Wigand und dem ganzen Kapitel von Limburg.
Datierung
Mainz, 1232 November 3
Originaldatierung
D. Maguntie, 1232, 3. non(as) Novenbris (!), pontificatus nostri anno secundo
Vermerke (Urkunde)
Formalbeschreibung
Ausfertigung, Pergament (= A). Von den drei Siegeln das 1. bis auf Rest der rotweißgrüngelben Seidenschnur und das 3. ganz ab, das 2. (das des Domkapitels) versehrt, an grünroter Seidenschnur. - Rückvermerk: 1. (13. Jh.): 'Littera de preposito Limpurgensi et prepositis laicis' (fortgesetzt im 14. Jh.:) 'decedentibus necnon de aliquibus libertatibus'. 2. (16. Jh.): 'Litterae a Sifrido episcopo Moguntinensi scriptae docent, quod dictus episcopus ius sibi usurpaverit disponendi de benefitiis et praebendis quibuscunque ecclesiae st. Georgii in Limpurg libertatibus et privilegiis anno... 1200' (!) - Vidimus der Stiftsdekane H. von St. Peter, C. von St. Stephan, A. von St. Victor zu Mainz und ihrer Kapitel (= B), welche bezeugen, jene Urkunde mit den Siegeln des Erzbischofs Siegfried von Mainz, des Mainzer Domkapitels und des + Herrn Eberhard, weiland Limburg Propsts, in gültigem Zustand gesehen zu haben, 1247 Februar 24 ('sexto kalendas Marcii'). Ausfertigung, Pergament, Hauptstaatsarchiv München, Mainzer Urkunde Nr. 2476a. - Rückvermerk: 1. (14. Jh.): 'Item littere transcripte domini Syfridi archiepiscopi Maguntinensis et domini Eberhardi prepositi ecclesie Limpurgensis'. 2. (15. Jh.): 'Confirmacio incorporacionum ecclesie Lympurgensis'. - - Druck: Mainzer Monatsschrift 4,1 (1788), 23 Anm. * (nach beglaubigter Kopie des Notars Georg Molitoris von B); Sauer Nr. 441 (aus A). - Regest: Böhmer-Will II,222 Nr. 72 und 73 (da er den Inhalt irrig in zwei Urkunden zerlegte). - Zur Sache: Götze 246 und 300; Struck, Georgenstift 57
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
Struck, Chorherrenstift St. Georg Limburg, Nr. 21
| Aktion | Typ | Bezeichnung | Zugang | Info |
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| Detailseite | Original | Urkunde |
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