HStAM Bestand Urk. 18 Nr. 394

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Beschreibung: Urkunde

Identifikation (Urkunde)

Kurzregest 

Vergleich Ditmar Borhochs mit Abt und Konvent von Cappel über seine Schulden

Datierung 

1369 Mai 16

Originaldatierung 

briff ... der gegeben ist off den mittewochen vor deme heylgen pingist tage noch gots gebord dryczenhundirt iar in deme nun vnd seyszigistin iare

Alte Archivsignatur 

Urk. A II Kl. Cappel 1369 Mai 16

Vermerke (Urkunde)

(Voll-) Regest 

Ditmar Borhoch, von Krankheit gezeichnet (daz ich ... han angesehin daz ich krang bin vnd artzcyge nemin wil), bekundet, daß er auf Rat seines Beichtvaters (noch rade mines bichtirs) alles, was er mit Abt und Konvent von Cappel zu schaffen hat, um des Friedens seiner Erben willen in dieser Urkunde darlegen will. Zum ersten haben Abt und Konvent ihm nach Aussage von Urkunden, die Ditmars verstorbener Vater, sein Schwiegervater Werner Balhorn und andere zusammen mit ihm besiegelt haben, 200 lb. Hessischer W. (heschir were) geliehen und für ihn bezahlt, wovon er noch Hauptgeld und Zinsen schuldig ist. Weiterhin ist er dem Stift von seinem Vater her 22 mr. Aachener W. (zwo vnd zwenczig marg esch) und seitens seines Bruders Wigand, des Deutschordensherren (des dutschen herren), 24 mr. Aachener W. für seinen Teil des Gutes zu Ascherode (Echenrodern) schuldig, wie ebenfalls in Cappeler Besitz befindliche Urkunden ausweisen. Für 300 lb.d. Hessischer W. und 20 mr. Aachener W. (eschir were) hat Ditmar Abt und Konvent sein Erbteil zu Treysa (alles daz mir zu Treyse worden ist von mime vater selige) verkauft. Der Abt von Cappel bezahlte für ihn außerdem Wasmud Ahausen (Ahusen) von Homberg, Johann Lantfoyde von Kassel und Wigand Schorgen von Frankenberg aus, worauf Ditmar drei Pferde abgelöst hat (vnd han abegeslan dry pherd), die er von seinem Herrn hatte. Eines von ihnen gehörte dem genannten Wasmud, die anderen gingen an den Herrn von Eberstein und den Cappeler Siechenmeister (So wart er eyns mime herren von Ebirstein, so wart er eyns deme sichemeister von Cappel), so daß Ditmar wegen der genannten Wasmud, Lantfoyd und Wigand Schorgen dem Abt noch 61 fl schuldig ist. Die 61 fl. hat er dem Stift angewiesen ohne die 32 mr. Silbers, die ihm die von Gemünden (Gemunden) schulden und die für seinen Herren, den Herzog (den herczogen) versprochen sind. Dieser soll Cappel 12 mr. und Wasmud 20 mr. geben. Weiterhin gestattet Ditmar dem Abt, die folgenden Schulden einzufordern: an den Landgrafen 20 mr. Silbers für ein Pferd, das dem Abt von Cappel gehörte, an Groppen 17 mr. Silbers, an Blumenstein (Blumsteyn) 11 mr. Silbers, wofür Groppe und Dyle von Uschlag (Vslacht) Bürgen sind, ferner an Werner Boden 5 mr. Silbers, an Hermann von Schartenberg 5 s. turn. (funf schillinge turnoz), an Dyle Wolf 6 lb.d. und 8 s., an die Frau von Mansbach 31 fl., an Buchholz 6 mr. Silbers sowie an Eckehard Riedesel 24 lb.d. Außerdem gibt Ditmar dem Abt den Acker, der Hennchen Lachmann (Lagman) gehörte. Altmanns Haus soll Eigentum seines Schwiegervaters Balhorn sein, da dieser für dieses seiner 'jungfrauwen von Zcigenhain' zu Kaufungen (Kouffungen) 4 Malter Korngeldes versetzt hatte, mit denen er, Ditmar, das Haus kaufte.

Rückvermerk 

(15.Jh.) Borhoch de Treyse. (Um 1525) Recognicio). (Um 1525) Borhoch von Treisz. Recognicio. 6 littera

Zeugen 

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Siegler 

der Ausst.

Formalbeschreibung 

Ausf. Perg., größtenteils stark verblaßt. - RundSg. Ditmar Borhochs (besch.) anh., Abb. Küch: Siegel (wie Nr.5) S.293 Nr.2

Weitere Überlieferung 

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Druckangaben 

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Literatur 

List: Stift Spieskappel (wie Nr.1) S.275 Anm.3

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Der Text der Urkunde ist folgender (in Klammern die Zeilenangaben): (1) Kunt sie allen luden, die dysin briff sehin odir horen lesin, daz ich Dytmar Borhoch han angesehin daz ich krang bin vnd (2) artzcyge nemin wil mit godes hulffe vnd mit miner frunde rade, vff daz daz ich min lebin moge gefristin vnd min sunde (3) gebuszen. Wand nu nicht sichirs ist dan der doyt vnd nicht vnsichirs dan daz lebin so han ich noch rade mines bichtirs (4) vnd dez yz bilche dun beschryben in dysme briue allis daz ich zu schaffende han mit deme erbern geystlichem herren, mime herren (5) deme apte zu Cappel vnd sime conuent, durch frydis vnd bescheydis willen miner erben, vnd daz ich gerne sehe daz sie bicza (6) lit werden vor aller menlich. Zum erstin bekennen ich daz min herre der appt vnd sin conuent geluwen hat (7) mir zwey hundirt phund phennige heschir were vnd vor mich beczalit als die briue sprechin, dy min fater selige, min swe (8) hir Wernher Balhorn vnd anders mine frunde mit mir besigelt han, dye bin ich yn noch schuldig hobit gelt vnd gulde als dye (9) selben briue sprechin. Anderwerbe bin ich yn schuldig von mines vater seligin wegen zwo vnd zwenczig marg esch von schulde (10) wegin minis vaters, dy mich an rurte als andir myne geswistere, vnd von mines bruder Wigandes wegin, des dutschen herren, (11) vyr vnd zwenczig marg esch vor min deyl des gudes zu Eschenrodern als andir yclich min geswistere noch sage der briue, dye (12) min herre von Cappel dar ubir hat. Mit den vorgenanten seys vnd vyrczig markin hat min herre von Cappel vor mich beczalt daz mir (13) nuczlich vnd gancz worden ist vnd daz ich an min vnd miner erben scholt gekeret han, daz ich eme vnd sime conuent virkoufft (14) han alles daz mir zu Treyse worden ist von mime vater selige, mit namen vor dry hundirt phunt phenninge heschir werunge vnd (15) zwenczig marg eschir were als die briue wisent, dye er dar ubir hat, dye ich vnd min swehir vorgenant vnd myne frunde besigelt (16) han. Dar ubir bin ich en schuldig daz mir min herre von Cappel an gereydem gelde geluwen hat vnd vor mich beczalit, mit namen (17) Wasmude Ahusen von Homberg, Johanne Lantfoyde von Cassel vnd Wigande Schorgen von Franck[enberg ?], daz ich han gerechint vnd han (18) abegeslan dry pherd, dye ich von mime herren hatte. Der pherd waz eynis Wasmudes vorgenant. So wart er eyns mime herren (19) von Ebirstein. So wart er eyns deme sichemeister von Cappel. Vnd han abegeslan scholt an scholt, daz ich eme der vorgenanten dryer (20) scholt Wasmudes, Lantfoydes vnd Wigand Schorgen scholt noch schuldig bin eyn vnd seszig gulden. Der eyn vnd seszig gulden (21) han ich en bewisit vnd bewisen en in disme offin briue vnd sinen conuent an dye zwo vnd dryszig marg silbirs, dye mir (22) dye von Gemunden schuldig sin vnd antheisze wvrden vor minen herren den herczogen, der mit namen solle mime herren von (23) Cappel zwelff margk vnd Wasmude vorgenant zwentzig margk, dy ich eme sundirlichen schuldig bin ubir dye erstin mines (24)herren rechenunge. Wand ich nu auch deme vorgenanten mime herren in guden truwen an eydes stad globit han er solle alle mine scholt (25) vff hebin vnd sich da vone zu beczalen vor aller menlich als daz bilche vnd mogelich ist vnd yz eme von rechte schuldig (26) bin so geben ich eme vnd bewisin en dyese nochgeschriben scholt vff zu heben vnd inczufordern: an mime herren dem lantgreben (27)zwenczig margk silbirs vor eyn pherd, daz mins herren von Cappel waz, an Groppen sybinzehin marg silbirs, an Blumsteyn (28) eylff margk silbers, da for burge ist Groppe, Dyle von Vslacht, wolfeyl vnd wenest, anderwerbe an Wernher Boden funff margk (29) silbirs, an Herman von Schartinberg funf schillinge turnoz, an Dyele Wolffe seys phunt phennige vnd achte schillinge, an der frau (30) wen von Manspach eyn vnd dryszig gulden, an Buchholcze seys margk silbirs, an Eckeharde Rydesel vir vnd zwenczig (31) phund phenninge, dye sint fl<...>en halb. Auch geben ich eme den ackir, der Hennichens Lagman waz, den ich kouffte, den (32) er behalden sal an deme gelde, daz zu lest Wasmude wart an der scholt, dye ich galt (?) vor Lagman. Was nu der vorgenanten scholt (33) mime herren von Cappel vnd sime conuent wirt vnd yngefordern mogen, daz sal man mir abeslan an der vorgenanten scholt, dye (34) ich en schuldig, da myne frunde mit mir vore gered han. Auch vmbe daz hus, daz Altmans waz, da sal sich min swehir (35) Balhorn zu halden vnd sal sin sin wand er vor daz selbe hus versatzt hat miner jungfrauwen von Zcigenhain zu Kouffungen (36) vyr malder korngeldes, da ich daz selbe hus mydde kouffte. (Folgen Siegelankündigung und Datierung).

[Fortsetzung des Regestentextes:] Weiterhin gestattet Ditmar dem Abt, die folgenden Schulden einzufordern: an den Landgrafen 20 mr. Silbers für ein Pferd, das dem Abt von Cappel gehörte, an Groppe 17 mr. Silbers, an Blumenstein (Blumsteyn) 11 mr. Silbers, wofür Groppe und Thiele (Dyle) von Uschlag (Vslacht) Bürgen sind, ferner an Werner Bode 5 mr. Silbers, an Hermann von Schartenberg 5 s. turn. (funf schillinge turnoz), an Thiele (Dyle) Wolf 6 lb.d. und 8 s., an die Frau von Mansbach 31 fl., an Buchholz 6 mr. Silbers sowie an Eckehard Riedesel 24 lb.d. Außerdem gibt Ditmar dem Abt den Acker, der Hennchen Lachmann (Lagman) gehörte. Altmanns Haus soll Eigntum seines Schwiegervaters Balhorn sein, da dieser für dieses seiner 'jungfrauwen von Zcigenhain' zu Kaufungen (Kouffungen) 4 Malter Korngeldes versetzt hatte, mit denen er, Ditmar, das Haus kaufte.

Repräsentationen

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