HHStAW Bestand 19 Nr. U 76 c

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Beschreibung: Urkunde

Identifikation (Urkunde)

Kurzregest 

Im Jahre 1383, in der 6. Indiktion, im 5. Jahr Papst Urbans VI., am 5. April, 'hora prime vel quasi, in sacrario ecclesie Treverensis', in Gegenwart von Notar und Zeugen, die unten genannt sind, erschienen die Adligen Egidius von Milberg, Propst, Gerlach von Limburg, Dekan, Herbrand von Differdingen, Johannes von Hammerstein, Scholaster, Johannes von Daun, Dietrich von Hammerstein, Propst des St. Florinstifts zu Koblenz, Johannes von Hammerstein der Jüngere, Wilhelm von 'Lussey', Kellerer, Arnold von 'Brucken', Rupert von Hoheneck, Arnold von Hoheneck, Friedrich von Schleiden und Winand Bock, Kantor, Kanoniker des Domstifts Trier, die das Kapitel daselbst darstellen, und bestellten Berwin von 'Emmelde', Kleriker, Notar der Trierer Kurie, zu ihrem Prokurator in der folgenden Appellationssache. Berwin erklärte daraufhin in einem inserierten Papierblatt, daß diese sehr schöne ('venustissima'), höchst vornehme ('nobilissima') und uralte Domkirche zu Ehren Christi und des Apostelfürsten St. Petrus begründet und für eine gewisse Anzahl von Kanonikaten und Pfründen bestimmt war, die studierten ('litteratis') und tauglichen Personen zu übertragen sind, die von beiden Eltern, den Großeltern und Vorfahren her aus dem Adelsstand sind, damit von diesen Adligen und Mächtigen und deren hochherzigen Verwandten und Freunden das vorgenannte Domstift - dessen alte Gebäude vor der Weihe der Kirche den Palast ('palacium hereditarium') des Kaisers Konstantin darstellten, des Vaters der heiligen Helena, deren Haupt im Stift aufs kostbarste verwahrt und aufs innigste verehrt wird - um so kräftiger verteidigt und dessen Einkünfte umso sicherer erhalten bleiben, je mehr die bepfründeten Kanoniker durch Gelehrsamkeit, Redegabe, Sitten und edle Herkunft ('nobilitate generosi sanguinis') ausgezeichnet sind. Auch waren vom Zeitpunkt der Begründung an Propst, Dekan und Kapitel des Stifts im friedlichen Besitz des Rechts, zu den Kanonikaten und Pfründen allein solche adligen, qualifizierten Personen zuzulassen. Trotzdem hat Jakob genannt 'Huntschwiin' von Lahnstein, Kanoniker des St. Lubentiusstifts zu Dietkirchen und Rektor der Pfarrkirche von Frücht ('Fruchten'), Trierer Diözese, der weder in der heiligen Theologie noch im kanonischen oder bürgerlichen Recht einen Grad besitzt, auch nicht durch die vorgenannten Eigenschaften qualifiziert ist, durch seine zudringlichen Bitten und die seiner Freunde den Erzbischof von Trier, dem der Papst Urban VI. das Recht gewährte, für eine nicht graduierte Person ein bepfründetes Kanonikat im Trierer Domstift zu reservieren, hintergangen, indem er behauptete, er sei durch edle Abkunft ('generositate et nobilitate sanguinis') und andere vorgenannte Eigenschaften qualifiziert. Darauf soll der Erzbischof ihm ein Kanonikat verliehen und der vorgenannte Jakob ein Vollstreckungs- und Strafmandat gegen das Stift erlangt haben, wodurch das Stift in seinem seit der Gründung besessenen Recht behindert ist. Der Prokurator protestierte namens des Domstifts hiergegen und appellierte an den Heiligen Stuhl. Er bat den unten genannt Notar um ein Zeugnis über die zeitig geschehene Einwendung ('apostolos michi dare peto'). - 'Acta sunt hec' vor den Herren Magister Thomas von St. Johann, Lic. beider Rechte, Kleriker, Johannes von Büren, Vikar, Eberhard von Remagen, Glöckner des Trierer Domstifts, und Michael von Remagen, Pfründner der Marienkirche ('ecclesie beate Marie maioris') zu Trier, Priestern. - Johannes Musel, genannt Rotback, von Straßburg ('de Argentina'), Kleriker, Notar aus kaiserlicher Vollmacht und der Trierer Kurie, bezeugt seine Anwesenheit und die Niederschrift durch Unterschrift und sein Zeichen.

Datierung 

Trier, 1383 April 5

Vermerke (Urkunde)

Formalbeschreibung 

Gleichzeitige Kopie, Pergament - Rückvermerk (14. Jh.): 'Copia appellacionis'. Rückvermerk des 17. Jh.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Struck, St. Lubentiusstift Dietkirchen, Nr. 134

Repräsentationen

Aktion Typ Bezeichnung Zugang Info
Detailseite Mikrofiche Abzug des Rollfilms nach der Sicherungsverfilmung
Detailseite Original Urkunde
Detailseite Sicherungsfilm konvertierter Rollfilm (1993)