HStAM Bestand Urk. 34 Nr. 115

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Beschreibung: Urkunde

Identifikation (Urkunde)

Datierung 

1495 Oktober 30 und November 03

Originaldatierung 

Acta sunt hec Fritzlarie, in loco consistoriali, sub anno 1495, ind. 13., pontificatus Alexandri pape VI. anno 4., die Veneris penultima mensis octobris.

Alte Archivsignatur 

A II, Kassel Martinsstift

Vermerke (Urkunde)

(Voll-) Regest 

Der Offizial der Propstei Fritzlar bekundet, daß vor seinem Gerichte die Herren Werner Muntebur und Michael Richeling, Vikare der St. Martinskirche in Kassel, auch im Namen ihrer Mitvikare, Klage geführt haben, daß einige Urkunden enthaltend die Statuten des Dechanten und Kapitels der gen. Kirche an bestimmten Stellen zu ihrem Schaden ohne ihr Wissen und ihre Zustimmung radiert und geändert worden seien, und daß sie deshalb verlangt haben, er solle die Herren: Hermann, Pater, und Bruder Andreas vom Weißenhofe in Kassel darüber notariell als Zeugen vernehmen. Diesem Wunsche habe er entsprochen, und es haben die gen. Zeugen unter dem Eide ausgesagt. Aussage des Hermann: Am letzten Michaelistage, als sie, die Brüder vom Weißenhofe, zum Kapitel versammelt waren, sei Johannes Schickeberg, Dr. legum, Dechant und Kanoniker der St. Martinskirche, zum Weißenhofe gekommen mit einer Urkunde über die Statuten der Martinskirche, und er, der Zeuge, sei vom Pförtner aus dem Kapitel zum Dechanten gerufen und von diesem gebeten worden, in 2 Statutenbriefen eine Rasur und Änderung vorzunehmen, und zwar die Worte 'missam ebdomedalem' in 'missas ebdomedales' zu ändern. Der Zeuge habe dies in gutem Glauben, ohne an einen Betrug zu denken, ausgeführt. Auf Befragen erklärt der Zeuge, daß ihm bisweilen (nonunquam) Urkunden der Martinskirche durch den gen. Dechanten zum Andern übergeben worden seien. Er wisse aber nicht mehr, wie und wann das geschehen sei. - Aussage des Andreas: Als am vergangenen Michaelistag die Brüder vom Weißenhof im Kapitel versammelt waren, habe der Pförtner den Pater Hermann herausgerufen und gesagt, der Dechant Johannes Schickeberg, der einige Urkunden trage, wolle ihn sprechen, darauf habe er und einige Brüder vermutet, daß der Dechant eine Rasur oder Korrektur begehre. Nach seiner Rückkehr habe Hermann dem Zeugen die Änderung der gen. Worte in den Statuten mitgeteilt, und da der Zeuge und einige Brüder Mißfallen an dieser Änderung nahmen, weil es verdächtig erschien bei der zwischen Dechant, Kapitel und Vikaren bestehenden Uneinigkeit, habe Pater Hermann den Verdacht abgewiesen mit dem Hinweis auf den ehrenhaften und rechtliebenden Charakter des Dechanten. - Am Dienstage den 3. November darauf habe am selben Orte der gen. Herr Michael im Namen seiner Mitvikare den Bruder Heinrich, Pförtner im Weißenhofe, gleichfalls als Zeugen vorgeführt, der in gleicher Weise über den Besuch des Dechanten im Weißenhofe am Michaelistage und den dem Pater Hermann dabei gegebenen Auftrag ausgesagt hat, und daß Hermann die Rasur auf dem Stuhle des Zeugen ausgeführt habe.

Zeugen 

Johannes Alsfeldt und Johannes Berwig, Priester der Mainzer Diözese [1495 Oktober 30]. [ - ] Heinrich Holscherer von Alsfeld (Alsfeldia), Kleriker, und Happelo Nuenstadt, Laie [1495 November 03].

Siegler 

Der Aussteller.

Formalbeschreibung 

Not.-Instr. des kaiserl. Notars und Schreibers der Fritzlarer Propstei Conrad Steynwarten von Wolfhagen, Pergt. mit dem Signete des Notars, Siegel an Pergamentstreifen anhängend.

Druckangaben 

Regest: Schultze Nr. 1077.

Repräsentationen

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