Identifikation (Urkunde)
Datierung
1633-04-05
Originaldatierung
Datum zue Hadamar des 5 . Monatstag Aprilis Im Jahr Nach Christi unsers einigen erlösers und seligmachers Gehurth im 1633
Vermerke (Urkunde)
(Voll-) Regest
Johann Ludwig, Graf zu Nassau, Katzeneinbogen (Catzenelnbogen), Vianden und Diez (Dietz), Herr zu Beilstein, römisch kaiserlicher Majestät Kämmerer bekundet, dass der verstorbene Joachim von Hoenberg und seine Vorfahren zunächst von dem fürstlichen Haus Hessen und nach dem zwischen diesem Haus und dem gräflich nassau-katzeneinbogischen Haus geschlossenenen katzenelnbogischen Vertrag im Jahre 1557, aufgrund dieses Vertrages, von dem gräflich nassau-katzenelnbogischen Haus Lehen und Gerechtigkeiten in und bei der Dorfschaft Dorndorf (Dorndorff) besaßen, die nach dem Tod von Jochims Tochter Juliane auf deren Sohn Philips Erasmus von Langenbach übergingen. Zu den mit diesem Lehen verbundenen Gerechtigkeiten gehörten auch 12 Wagen Brennholz, die die nassauischen Untertanen zu Dorndorf jährlich aus ihrem Gehölz, das heißt, zu jeder Fronfasten 3 Wagen, nach Hadamar (Oberhadamar) in Langenbachs Hoffronweise zu liefern hatten, gegen die Verabreichung von angemessenem Essen und Trinken. Außerdem hatten die Langenbachs das Recht, die sonst auf den geschworenen Montagen vorgetragenen Rechtshändel im Bereich Dorndorf selbst zu schlichten. Beim Heimfall des Lehens geht es laut Testament seines Vaters an den Mannesstamm des Grafen Johann Ludwig über. Daher hat der Graf mit Philips Erasmus von Langenbach den folgenden Erbtausch und Vergleich geschlossen: Der Graf überträgt Philipp Erasmus von Langenbach 3 Malter Korn jährlich von den 4 Maltern, die dieser von dem Wasserfall bei seiner Mühle zum Ziegenfuhrt oberhalb von Oberzeuzheim (Oberzeutzheimb) bisher jährlich an den Grafen liefern mußte, dazu die Fischerei im Mühlgraben als nutzbares Eigentum oder utili dominium. Dagegen verzichtet Philips Erasmus von Langenbach auf die Lehen zu Dorndorf, die an den Grafen und das Haus Nassau zurückfallen. Ausgenmmmen davon sind nur die 12 Wagen Holz, die die Dorndorfer Bauern weiter zu den alten Bedingungen in das Langenbachsche Haus zu Hadamar zu liefern haben. Diese Holzfuhren, die 3 Malter Korn und die Fischerei im Mühlgraben erhält Philipp Erasmus von Langenbach als Erblehen. Er wie seine Erben haben dem Grafen und seinen Erben von der Mühle beim Ziegenfuhrt jährlich 1 Malter Korn als Wasserpacht zu liefern und die Mühle mit den Mahlgästen instand zu halten. Der Graf verpflichtet sich, für sich und seine Nachkommen die Dorndorfer Bauern mit obrigkeitlichen Mitteln zur Leistung der Holzfuhren zu zwingen, wenn sie diese verweigern sollten. Dieser letzte Passus soll in jeden künftigen Lehnsbrief neu aufgenommen werden. Über diesen Tausch sind zwei Urkunden angefertigt und den Parteien ausgehändigt worden.
Rückvermerk
Gleichzeitig: Wegsel und tauschhriff in ao 1633 Mitt ih[rer] g[naden] g[nedigen] h[ern] grawe Johan Ludtwig zu Naßaw volnzogen betreffentt die gerechtigheitt zu Dorndorff und ubergebene drey malter Korn uff der alten Mulen uffm Ziegenffurt zu Erblehen neben den Zwölf wagen Holz die die Gemeinde Dorndorff jhorlich mit ihrer fron aus ihrem gewältte nach Hadamar zu lieffern schultich NB das ih. g. vorbehalten Malter Korn uff der Mulen uffm Ziegenfhurt, haben ih. g. hernach wiedirumb erblich uberlaßen und hierin die Malgäste wie voralters dabey zu laßen versprochen.
Siegler
Unterschrift und Siegel beider Vertragspartner
Formalbeschreibung
Ausfertigung Pergament mit 2 Unterschriften: Johann ludwich grave zu Naßaw, Philips v.Langenbach, und zwei anhängenden Siegeln in Holzkapseln 1 nassau-katzenelnbogisches Siegel, Deckel der Holzkapsel fehlt 2.) Siegel, im mit Schindeln belegten Schild ein schräger Rautenbalken, Helm mit Helmzier aus 3 Rauten zwischen 2 mit Rauten belegten Flügeln
Weitere Überlieferung
Abschrift Papier Mitte 17. Jh. beglaubigt von Philipp Henrich Hanger, Notar und Stadtschreiber zu Dillenburg
| Aktion | Typ | Bezeichnung | Zugang | Info |
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| Detailseite | Original | Urkunde |
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Arcinsys