HStAM Bestand 604 Serie

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Beschreibung: Bestand-Serie

Identifikation (kurz)

Titel 

Agenturen für Arbeit ( bis 2003: Arbeitsämter)

Laufzeit 

1900-1999

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Bestand des Landesarbeitsamtes Frankfurt/Main im Hessischen Hauptstaatsarchiv (Abt. 940)

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Mit Gesetz vom 16. Juli 1927 (RGBl. I S. 187) wurde die 'Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung' als Körperschaft des öffentlichen Rechts geschaffen. Ihr oblagen neben der Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung ebenfalls die öffentliche Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung. Sie gliederte sich in eine Hauptstelle mit dem Sitz in Berlin, 13 Landesarbeitsämter und diesen nachgeordnete (1937: 354) Arbeitsämter. Der preußische Regierungsbezirk Kassel fiel in den Zuständigkeitsbereich des 'Landesarbeitsamtes Hessen' mit dem Sitz in Frankfurt am Main, die Exklaven Kreis Grafschaft Schaumburg (bis 1932) und Kreis Herrschaft Schmalkalden (bis 1944) in die des 'Landesarbeitsamtes Niedersachsen' (Hannover) bzw. des 'Landesarbeitsamtes Mitteldeutschland' (Erfurt). Arbeitsämter wurden eingerichtet in Korbach, Fulda, Hanau, Hersfeld, Kassel, Marburg, Treysa (später Nebenstelle des Arbeitsamtes Marburg). Die beiden Exklaven wurden den Arbeitsämtern Stadthagen sowie Suhl und Eisenach zugeordnet.
1933 wurde die Selbstverwaltung der Reichsanstalt mit dem Ziel des allgemeinen, vom Staat gelenkten Arbeitseinsatzes (z.B. Arbeitsdienst) beseitigt. Nach 1945 organisierte sich die Arbeitsverwaltung zunächst auf Landesebene, noch ehe durch Gesetz vom 8. September 1948 (GVBl. des Wirtschaftsrates) eine Arbeitsverwaltung für das Vereinigte Wirtschaftsgebiet errichtet wurde. Das Gesetz vom 10. März 1952 über die Errichtung einer Bundsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung (BGBl. I S. 123) schuf eine auf der Reichsanstalt von 1927 aufbauende Arbeitsverwaltung als Selbstverwaltungskörperschaft des öffentlichen Rechts für das gesamte Bundesgebiet in drei Stufen: Bundesanstalt (seit 1. Januar 2004: Bundesagentur), Landesarbeitsamt (seit 1. Januar 2004: Regionaldirektion), Arbeitsamt (seit 1. Januar 2004: Agentur für Arbeit).
In Hessen unterstanden dem Landesarbeitsamt Frankfurt/Main ab 1952 13 Arbeitsämter, im heutigen Sprengel des Staatsarchivs Marburg lagen die Arbeitsämter Fulda, Hersfeld, Kassel, Korbach und Marburg. Die Bezirke richteten sich im wesentlichen nach den zugehörigen Landkreisen. Ab 1.1.2004 existieren im Sprengel des Staatsarchivs Marburg die Agenturen für Arbeit Kassel, Korbach, Hersfeld-Fulda und Marburg.
Als untere Behörde der Landesarbeitsverwaltung obliegt den Agenturen für Arbeit die konkrete Arbeitsvermittlung, Berufsberatung und Lehrstellenvermittlung, Ausführung der Arbeitslosenversicherungsleistungen sowie Zahlung von Kindergeld und Ausbildungsbeihilfen als Auftragsangelegenheit.
Für die Überlieferung des Arbeitsamtes Hanau ab 1944 ist das Hessische Hauptstaatsarchiv zuständig (Abt. 943 Arbeitsamt Hanau). In Marburg ist kein Schriftgut des Arbeitsamtes Hanau aus der Zeit vor 1944 überliefert.

Literatur 

Hue de Grais, Peters: Handbuch der Verfassung und Verwaltung in Preußen und dem Deutschen Reiche, 24. veränderte Auflage, Berlin 1927

Handbuch über den Regierungsbezirk Kassel 1930, (Druck und Verlag des reformierten Waisenhauses), Kassel 1930

Verzeichnis der Dienststellen der Reichsanstalt für Arbeitsvermittlung und Arbeitslosenversicherung, Berlin 1937