AdJb Bestand F 1 Serie 78

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Beschreibung: Stück-Serie

Identifikation (kurz)

Titel 

Volksfest des Wandervogel e.V. in Ilmenau

Laufzeit 

1921

Vermerke

Enthält 

28 Fotografien

Sachverhalt

Sachverhalt 

Am 4. und 5. Juni 1921 organisierte die Wandervogelgemeinschaft Ilmenau ein Volksfest. Einer der Veranstalter, Fritz Lippold, beschrieb in 'Der Zwiespruch' letzte Vorbereitungen für das Fest und die Ankunft der über 300 Teilnehmer und Teilnehmerinnen:
'Die Ankommenden wurden durch unsere Musik vom Bahnhof abgeholt und es dauerte nicht lange, da zeigte der Markt ein buntes Bild. Abends gegen 8 Uhr versammelte sich alles Volk auf dem Markt, der Oberbürgermeister begrüßte uns herzlich und dann ging's in langem Zuge fähnleingeschmückt nach der Sturmheide. Das war ein beschwerlich Stück Arbeit; nach vielem Kraxeln waren wir oben. [...] Manchen Bürger, der sonst kaum einmal zur Sturmheide steigt, zog es an diesem Abend zu uns und als es dunkelte, war eine tausendköpfige Menschenmenge versammelt. Wir sangen unser altes 'Flamme empor' und hoch loderten die Flammen in den Abendhimmel. Die Ilmenauer führten einen Feuertanz vor und darauf ging's den steilen Berg hinunter zum Felsenkeller und von da mit den Fackeln und Singsang durchs Städtchen wieder zum Markt.'
Erst um Mitternacht, nach einem Laienspiel ('Die heilige Feme'), ging es in die Unterkünfte, die von Bürgern und Bürgerinnen der Stadt Ilmenau für die Wandervögel bereitgestellt wurden. Einer Versammlung auf dem Marktplatz am Sonntagmorgen folgte eine Waldandacht (Predigt: Emil Engelhardt). Einige besuchten im Anschluss den Kickelhahn und das Goethehaus. Nachmittags musste der Festumzug aufgrund eines Gewitters ausfallen, stattdessen wurden in der Turnhalle in Ilmenau ein Kasperle-Theater sowie ein Laienspiel von Hans Sachs aufgeführt; zudem konnten die Angereisten in einer Buch- und Kunstgewerbe-Ausstellung die literarischen und ästhetischen Ausdrucksformen der Jugendbewegung näher betrachten. Im Resümee der Ilmenauer Wandervogel-Gruppe war das Volksfest ein voller Erfolg: 'Wir freuen uns, daß unser Fest dazu beigetragen hat, die allgemeine Ansicht über 'Wandervögel' und unsere Art Feste zu feiern, zu klären. Unsere Arbeit und Mühe hat sich reichlich gelohnt.'
Die Fotografieserie umfasst insbesondere Gruppenbilder in der Innenstadt, vorzugsweise am Bleibenamt am Marktplatz, sowie bei einer Vorführung auf der Festwiese, auch Waldbühne genannt.

Erst um Mitternacht, nach einem Laienspiel ("Die heilige Feme"), ging es in die Unterkünfte, die von Bürgern und Bürgerinnen der Stadt Ilmenau für die Wandervögel bereitgestellt wurden. Einer Versammlung auf dem Marktplatz am Sonntagmorgen folgte eine Waldandacht (Predigt: Emil Engelhardt). Einige besuchten im Anschluss den Kickelhahn und das Goethehaus. Nachmittags musste der Festumzug aufgrund eines Gewitters ausfallen, stattdessen wurden in der Turnhalle in Ilmenau ein Kasperle-Theater sowie ein Laienspiel von Hans Sachs aufgeführt; zudem konnten die Angereisten in einer Buch- und Kunstgewerbe-Ausstellung die literarischen und ästhetischen Ausdrucksformen der Jugendbewegung näher betrachten. Im Resümee der Ilmenauer Wandervogel-Gruppe war das Volksfest ein voller Erfolg: "Wir freuen uns, daß unser Fest dazu beigetragen hat, die allgemeine Ansicht über 'Wandervögel' und unsere Art Feste zu feiern, zu klären. Unsere Arbeit und Mühe hat sich reichlich gelohnt."

Die Fotografieserie umfasst insbesondere Gruppenbilder in der Innenstadt, vorzugsweise am Bleibenamt am Marktplatz, sowie bei einer Vorführung auf der Festwiese, auch Waldbühne genannt.

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Originaltitel: [Bundestag in Ilmenau]

Quellen u. Literatur: Der Zwiespruch. Zeitung für die Wanderbünde, amtl. Nachrichtenblatt des Bundes der alten Wandervögel, Anzeigenblatt unseres wirtschaftlichen Lebens, 3. Jg., H. 16, 1921, S. 1 sowie ebd., 3. Jg., H. 19, 1921, S. 5; Fritz Lippold: Das Volksfest der Ilmenauer Wandervogelgemeinschaft, in: ebd., 3. Jg., H. 25, 1921, S. 3.