Identifikation (kurz)
Titel
Kriegsspiel des Wandervogel e.V. im Tegeler Forst bei Berlin
Laufzeit
17. Mai 1919
Vermerke
Enthält
18 Fotografien
Sachverhalt
Sachverhalt
Spätestens seit 1907 veranstalteten Wandervögel Kriegsspiele. Eine ganzheitliche Bildung (körperliche Abhärtung, Schärfung der Sinne, Förderung des selbständigen Handelns, Charakterprägung) sollte hierbei im Vordergrund stehen, die negativen Seiten wie Zerstörung und Tod wurden weitestgehend ausgeblendet. Seitens des deutschen Staates beobachtete man die Entwicklung positiv; ergab sich doch so die Möglichkeit, Kinder und Jugendliche unbewusst an das Kriegswesen heranzuführen. Deshalb unterstützte dieser die Wandervögel und ermöglichte es ihnen, in Kasernen zu übernachten sowie verbilligt Militärmaterial und Bahnfahrkarten zu erwerben. Auch ein Jahr nach dem Ersten Weltkrieg führte man diese Tradition fort. Am Samstag, den 17. Mai 1919, trafen sich Potsdamer und Zehlendorfer Wandervögel, um gemeinsam, unterteilt in eine rote und eine blaue Gruppe, ein Kriegsspiel im Tegeler Forst nördlich von Berlin abzuhalten.
Informationen / Notizen
Zusatzinformationen
Originaltitel: siehe Serientitel
Quellen u. Literatur: Joachim Wolschke-Bulmahn: Kriegsspiel und Naturgenuß. Zur Funktionalisierung der bürgerlichen Jugendbewegung für militärische Ziele, in: Jahrbuch des Archivs der deutschen Jugendbewegung, Bd. 16, 1988, S. 251-270.