StadtA KS Bestand C 67

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Otto Schönemann

Laufzeit 

1814-1909

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Die Anfänge des Kasseler Hoftheaters gehen bis in das siebzehnte Jahrhundert zurück, wo Landgraf Moritz das Ottoneum gründete und dort Schauspiele aufführen ließ. Die Stücke wurden von den Zöglingen der landgräflichen Ritterschule vorgeführt, deren Schauspiel dem Hofstaat vorbehalten war. Im Jahr 1620 wurden die Darsteller durch englische Komödianten ersetzt. Zudem konnte den Vorstellungen ein größeres Publikum beiwohnen. Durch den dreißigjährigen Krieg wurde 1621/22 der Theaterbetrieb eingestellt. 1696 wurde das Ottoneum unter Landgraf Karl zum Kunsthaus umgebaut. Die Nutzung des Ottoneums beschränkte sich auf die Ausstellung von naturkundlichen Exponaten. Zudem ließ der Landgraf die erste italienische Oper in Kassel aufführen und vergrößerte die Zahl der Musiker erheblich. Das Ottoneum ist heute in stark verändertem Zustand Sitz des Naturkundemuseums und befindet sich unmittelbar neben dem Staatstheater.
Im Jahr 1760 richtete Landgraf Friedrich II. das Kasseler Hoftheater ein, das sechs Jahre später eröffnet wurde. Für die Aufführungen engagierte er französische Schauspieler.
Nach dem Tod Friedrichs II. 1785 hob Wilhelm IX. zur Verringerung der Hofkosten Oper, Orchester und Ballett auf. Für die nächsten 20 Jahre bestimmten deutsche Wanderbühnen die Szene.
Unter Kaiser Wilhelm II. entstand in den Jahren von 1907–1909 ein Theaterneubau. Das neue Hoftheater wurde an der Südostseite des Friedrichsplatzes errichtet. Es verfügte über 1450 Sitzplätze und war somit eine der größten Bühnen Deutschlands. Während des zweiten Weltkrieges wurde es am 22. Oktober 1943 schwer beschädigt.

Geschichte des Bestandsbildners 

Otto Schönemann wurde in Floh bei Schmalkalden geboren. 1893 zog die Familie nach Kassel, wo er die Realschule besuchte. Bereits während seiner Schulzeit fühlte er sich zur Bühne und zum Theater hingezogen. In seiner Freizeit nahm er Sprech- und Gesangsunterricht. Zudem trat Otto Schönemann von 1920 bis 1930 als Rezitator an Vortragsabenden auf und schrieb eigene Märchen- und Schauspiele. Er leitete von 1923 bis 1944 die Rentnerkonzerte und war als Laienspieler in Kassel bekannt. Neben der aktiven Teilnahme am kulturellen Leben sammelte er Bilder, Aufsätze und Theaterprogramme, die heute in der Murhardbibliothek einzusehen sind und von Studenten für wissenschaftliche Arbeiten genutzt werden.