LWV-Archiv Bestand B 16

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Heil- und Pflegeanstalt / Psychiatrisches Krankenhaus Marburg: Sachakten

Laufzeit 

1876-2007

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

HStAM Bestand 230 (Landesheilanstalt Marburg)

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Nach Gründung des LWV-Archivs im Jahr 1986 wurde ein umfangreicher Aktenbestand beim damaligen Psychiatrischen Krankenhaus Marburg übernommen.

Geschichte des Bestandsbildners 

1876 wurde die "Irrenheilanstalt Marburg" eröffnet. Die Trägerschaft hatte der kommunalständische Verband Kassel, der ab 1885 Bezirksverband des Regierungsbezirks Kassel hieß. Die Anstalt diente vor allem der Behandlung psychiatrischer Patientinnen und Patienten aus dem Bezirk Kassel. 1877 bis 1919 wurde die Anstaltsleitung und die Professur für Psychiatrie der Universität Marburg in Personalunion wahrgenommen. Ab 1901 hieß die Einrichtung "Landesheilanstalt Marburg". Ab 1934 wurden Patientinnen und Patienten Opfer der nationalsozialistischen Zwangssterilisationen. 1940 bis 1945 wurden Patientinnen und Patienten der Anstalt im Rahmen der NS-"Euthanasie"-Aktion verlegt und anschließend ermordet. 1939 bis 1945 diente ein Teil der Anstalt als Unterbringung eines Wehrmachtslazaretts.

1945 bis 1947 wurden die Gebäude der Einrichtung durch US-Truppen genutzt. 1947 bis 1952 befand sich in einem Gebäude ein Landeserziehungsheim. Ebenfalls 1947 bis 1952 diente ein Gebäude als Gefangenenhospital. 1949 bis 1958 nutzte das Max-Planck-Institut für Hirnforschung ein Gebäude. 1953 übernahm der Landeswohlfahrtsverband Hessen die Trägerschaft der Einrichtung. 1957 wurde diese in "Psychiatrisches Krankenhaus Marburg" umbenannt. 1974 wurde auf dem Gelände zusätzlich die "Klinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie Lahnhöhe" eingerichtet. Seit 1998 heißen die beiden Einrichtungen "Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Marburg-Süd" bzw. "Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters Lahnhöhe". Ebenfalls 1998 bildeten sie zusammen das "Zentrum für Soziale Psychiatrie Marburg-Süd", gemeinsam mit dem "Wohn- und Pflegeheim für Menschen mit seelischer Behinderung Marburg" als dritter Einrichtung. 2002 erfolgte ein Zusammenschluss mit Gießener Einrichtungen des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen. Seitdem firmieren die Marburger Einrichtungen als "Zentrum für Soziale Psychiatrie Mittlere Lahn, Standort Marburg".

Literatur 

Jahrmärker, [Maximilian]: 55 Jahre Landesheilanstalt Marburg (Reg.-Bez. Kassel), Düsseldorf 1931.

Sandner, Peter / Aumüller, Gerhard / Vanja, Christina (Hg.): Heilbar und nützlich. Ziele und Wege der Psychiatrie in Marburg an der Lahn (= Historische Schriftenreihe des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen, Quellen und Studien Band 8), Marburg 2001.

Findmittel 

Arcinsys-Datenbank

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

16,6 lfm.