LWV-Archiv Bestand Stöffler

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Dr. Friedrich Stöffler (1894-1982): Nachlass

Laufzeit 

1918-2002

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

LWV-Archiv, P 100-11 Nr. 3094 (Personalakte Friedrich Stöffler)

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Der Nachlass konnte im Jahr 2002 erworben werden.

Geschichte des Bestandsbildners 

Friedrich Stöffler - Kommunalpolitiker, Philologe und Stellvertretender Landesdirektor des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen. Stöffler wurde am 3. Juni 1894 in Wiesbaden geboren. Nach bestandener Abiturprüfung am Wiesbadener Realgymnasium studierte er Germanistik, Anglistik, Romanistik und Geschichte in München, Frankfurt und Marburg. Das Studium schloss er mit dem Ersten Staatsexamen ab und promovierte anschließend mit einer Arbeit über den lutherischen Theologen und Barockdichter Andreas Heinrich Buchholtz. Von 1914 bis 1918 nahm Stöffler am ersten Weltkrieg teil und wirkte dann für kurze Zeit im öffentlichen Schuldienst. Im Mai 1921 wechselte er zum Bezirkskommunalverband Wiesbaden, wo er als Landeserziehungsrat für das Landesjugendamt sowie die Landeserziehungsheime im Regierungsbezirk Wiesbaden zuständig war. Nach Machtübernahme der Nationalsozialisten wurde Stöffler 1934 als politisch dem Zentrum nahestehender Katholik zwangsweise in den Ruhestand versetzt. In der Folgezeit unterrichtete er an verschiedenen Privatschulen. Nach Kriegsende war er als Studienrat an einem Koblenzer Gymnasium beschäftigt. 1947 trat er erneut in den Dienst der Wiesbadener Kommunalverwaltung ein. Dort wurde er Landesrat und übernahm die Dezernate Landesfürsorgeverband und Landeswohlfahrtsamt sowie die Allgemeine Anstaltsverwaltung. Nach Gründung des Landeswohlfahrtsverbandes im Jahr 1953 wurde der Christdemokrat Stöffler von der Verbandsversammlung zum Stellvertretenden Landesdirektor gewählt. Bis zu seiner Pensionierung im Jahr 1959 engagierte er sich für den Aufbau des neu gegründeten Verbandes und seiner über 50 sozialen Einrichtungen.
Stöffler, der immer wieder auch publizistisch hervortrat, hat sich in besonderer Weise um die Aufarbeitung der nationalsozialistischen Krankenmorde verdient gemacht. Ihm ist es zu verdanken, dass bereits 1953 - noch zu Zeiten des Bezirkskommunalverbandes Wiesbaden - in Hadamar ein Relief zum Gedenken an die "Euthanasie"-Opfer angebracht wurde. Zum 40-jährigen Dienstjubiläum erhielt Stöffler die Freiherr-vom-Stein-Plakette des Landes Hessen; anlässlich seiner Pensionierung 1959 wurde ihm das Große Bundesverdienstkreuz verliehen. Stöffler starb am 1. Januar 1982 im Alter von 87 Jahren in Wiesbaden.

Enthält  u.a.

Persönliche Dokumente (Promotionsurkunde, Entlassungsurkunde etc.)

Maschinenschriftliche Abschriften von Ansprachen, Reden

Dienstliche Unterlagen

Sonderdrucke, Publikationen

Literatur 

Peter Sandner, Eine Personalakte - Spiegel eines (Berufs-)Lebens und zeitgeschichtliches Dokument - Die Personalakte Dr. Friedrich Stöffler, in: Christina Vanja (Hg.), Reichtum der Quellen. Vielfalt der Forschung. 30 Jahre Archiv des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen (Historische Schriftenreihe des Landeswohlfahrtsverbandes Hessen 17), Petersberg 2016, S. 72-74.

Christina Vanja, Friedrich Stöffler, in: Magistrat der Landeshauptstadt Wiesbaden (Hg.), Wiesbaden. Das Stadtlexikon. Darmstadt 2017, S. 880.

Findmittel 

Arcinsys-Datenbank

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

0,3 lfm.