UniA DA Bestand 911

  • Zugeordnete Objekte zeigen
  • Drucken
  • Verlinken
  • Versenden
  • Verbessern

Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Nachlass Stephan von Kékulé

Laufzeit 

1879 - 1896

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Der Nachlass des Chemikers August v. Kekulé (1829-1896) wurde von 1927 bis 2008 vom Fach Chemie verwahrt und befindet sich seit Sommer 2008 im Deutschen Museum München. Provenienz: Teilnachlass August von Kekulé in der Obhut von Prof. Dr. Klaus Hafner. Die Sammlung war 1927 auf Initiative des Kekuléschülers Richard Anschütz mit finanzieller Hilfe von Stadt und Land sowie privater Sponsoren im Rahmen einer umfassenden Liebig/Kekulé-Gedächtnispolitik eingerichtet worden. Der Professor für Chemische Technologie und Elektrochemie Ernst Berl stellte im Institut für Organische Chemie für die Aufstellung des Nachlasses einen Raum zur Verfügung. Am 25.06.1927 wurde das Zimmer feierlich eingeweiht.
Alt Signatur TH 72/01.

Geschichte des Bestandsbildners 

Friedrich August Kekulé (ab 1895 August Kekule von Stradonitz) wurde am 07.09.1829 in Darmstadt geboren und starb am 13.04.1896 in Bonn. Er war ein Chemiker und Naturwissenschaftler. Er begann ein Architekturstudium in Gießen, wo ihn jedoch die Chemie-Vorlesungen Liebigs faszinierten. Vor dem Studiumswechsel erlegte ihm seine Familie eine Bedenkzeit in Darmstadt auf, die er 1848/49 für den Besuch der "Höheren Gewerbeschule" nutzte. In Darmstadt hörte Kekulé in der gemischt-technischen Klasse den Chemiker Karl August Moldenhauer. Nachdem Ende der Bedenkzeit in Darmstadt wechselte er zum Studium der Chemie in Gießen. Er studierte von 1849 bis 1851 als Schüler von Liebig in Gießen. Kekulé promovierte 1852 in Heidelberg, wo er auch als Privatdozent lehrte. Im Jahr 1858 erhielt er eine Professur in Gent und 1867 den Lehrstuhl in Bonn, den er bis zu seinem Tode innehatte. August Kekulé revolutionierte die organische Chemie mit seiner Valenztheorie und seinem Benzolmodell. Er legte den Grundstein für die moderne Farbindustrie.

Stephan Karl Kekulé (ab 1895 Stephan Kekule von Stradonitz) wurde am 01.05.1863 in Gent geboren und starb am 05.05.1933 in Berlin. Er war ein Jurist, Privatgelehrter, Heraldiker und Genealoge. Studiert in Bonn, Straßburg und Berlin Jura und Geschichte. Er trat in den juristischen Staatsdienst ein und wurde Referendar am Berliner Kammergericht. Stephan Kekulé wurde zum Kammerherrn ernannt. Er wurde beeidigter Sachverständigter für Fragen der Heraldik beim Landgericht Berlin und Sachverständiger der Kommission des Zeughauses der Staatlichen Museen zu Berlin.

Enthält 

Briefwechsel zwischen August von Kékulé und seinem Sohn Stephan von Kékulé

Literatur 

Andreas Göller: Kekulé-Archiv jetzt im Deutschen Museum München; in: Archivnachrichten 9/1, 2009, S. 50-51.

Richard Anschütz: August Kekulé. 2 Bände, Berlin 1929.

Wolfgang Göbel: Friedrich August Kekulé (= Biographien hervorragender Naturwissenschaftler, Techniker und Mediziner. Bd. 72, Leipzig 1984.

Klaus Hafner: August Kekulé. Dem Baumeister der Chemie zum 150. Geburtstag (= Darmstädter Schriften. Bd. 46), Darmstadt 1980.

Dieter Neubauer: Kekulés Träume – Eine andere Einführung in die Organische Chemie, 2014.

Ottfried Neubecker: Kekulé von Stradonitz, Stephan. In: Neue Deutsche Biographie (NDB). Band 11, Berlin 1977, S. 426 (https://www.deutsche-biographie.de/gnd119489279.html#ndbcontent).