StadtA KS Bestand K

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Karten und Pläne

Laufzeit 

1720-2007

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Wann der Bestand Karten und Pläne im Stadtarchiv Kassel angelegt wurde, ist nicht bekannt. Die Archivalien stammen aus unterschiedlichen Provenienzen und wurden im Stadtarchiv nach einem groben Ordnungsschema in unterschiedlichen Planschränken, Schubkästen und Regalen gelagert. Die meisten der Stadtpläne waren nach Zeiträumen geordnet. Bei den Architekturplänen existierte eine grobe Einteilung nach Stadtgebieten, die Sammlung der Rathauspläne war dagegen größtenteils zusammengefasst. Allerdings waren diese Einteilungen oftmals nicht konsequent umgesetzt und nicht ganz stimmig. Dies führte dazu, dass bei der Erschließung im Nachhinein immer wieder Karten und Pläne zu Gebäuden oder Stadtteilen auftauchten, welche eigentlich bereits bearbeitet waren. Letztlich ist daher auch unklar, welche Karten und Plänen noch in den unbearbeiteten Beständen lagern, da eine komplette Vorsortierung nicht zu bewältigen war. Dies ist auch ein Grund für die schwierige Schätzung der Größe der gesamten Sammlung.
Die geschilderte Ausgangslage warf bei der Verzeichnung einige Probleme auf. Oftmals konnten die Provenienzen nicht mehr festgestellt werden. Zudem waren den Schubladen häufig Kopien von Archivalien unterschiedlichster Herkunft beigefügt worden, bei denen der Lagerort der Originale oder die Herkunft aus einer Veröffentlichung nicht genannt wurden. Ein anderes Problem bereiteten die unklaren Begrifflichkeiten bei der Erfassung der Karten und Pläne, hier finden sich oftmals keine klaren und allgemeingültigen Definitionen. Die in diesem Findbuch benutzten Begriffe sind bei den Stadtplänen:
Übersichtsplan (Darstellung der Stadt und des näheren Umlandes)
Stadtplan (Darstellung der Stadt mit eingetragenen Straßennamen)
Plan (Einfachere Darstellung der Stadt ohne Straßennamen etc.)
Bebauungsplan (Darstellung der Bebauung in einem bestimmten, abgegrenzten Gebiet)
Lageplan (Darstellung der Lage z.B. eines bestimmten Bauwerks/Stadtteils in seinem nächsten Umfeld)
Brouillon (Kartenentwurf, erste Geländeaufnahme, Konzept)
Vedute (Weitgehend naturgetreue Wiedergabe der Stadt oder Landschaft aus der Vogelschau in Ansicht)
Vereinzelt tauchen spezifische Bezeichnungen wie Flächennutzungsplan auf, falls diese im Originaltitel vorhanden und einer Beschreibung am zuträglichsten sind.
Bei den Gebäuden waren dies folgende Bezeichnungen:
Gesamtansicht (Ansicht des gesamten Gebäudes)
Teilansicht (Ansicht nur eines Teils des Gebäudes)
Detailansicht ( Ansicht von Details wie Türen, Verzierungen etc.)
Lageplan ( Darstellung der Lage z.B. eines bestimmten Bauwerks/Stadtteils in seinem nächsten Umfeld)
Skizze
Schnitt
Grundriss
Die Richtlinien für die Katalogisierung wurden aus den HADIS-Regeln zur Verzeichnung von Karten und Plänen übernommen. Die verwendeten Kategorien sind Signatur, Klassifikation, Titel, Originaltitel, Datierung, Format, Blattzahl, inhaltliche Beschreibung, Urheber, Maßstab, Ausführung und interne Notizen. Abschließend ist zu sagen, dass aus arbeitsökonomischen Gründen auf das Umrechnen von veralteten Maßstäben wie 'Schuh', 'Kasseler Fuß' u.ä. verzichtet wurde. Des Weiteren wurden Namensabkürzungen von Urhebern 1:1 übernommen, falls der ausgeschriebene Name nicht sicher bekannt war. Extrem unleserliche Unterschriften konnten ebenfalls nicht aufgenommen werden und wurden für das Urheberfeld ignoriert. Bei den zu erfassenden Daten musste teilweise zwischen der Entstehungszeit der Karten und der dargestellten Zeit differenziert werden. Handelt es sich beispielweise um eine Karte, die im Jahr 1960 angefertigt wurde und die Kassel im Jahr 1130 zeigen soll, dann wurde dies extra vermerkt. Im Laufzeit-Feld steht in soch einem Fall die Angabe: Entstehungszeit: 1960, dargestellte Zeit: 1130.

Enthält 

Der komplette Umfang der Sammlung ist aufgrund der vorherigen uneinheitlichen Lagerung in Schubkästen, Kartenschränken und Regalen schwer abzuschätzen. Bisher wurden ca. 900 Verzeichnungseinheiten gebildet und damit ca. 3000 bis 3500 Karten und Pläne verzeichnet. Es ist damit zu rechnen, dass mindestens ebenso viele Karten und Pläne unverzeichnet sind. Die bisherigen Zahlen gingen von 1200 Karten und Plänen und 1650 Architekturzeichnungen aus.
Mit den erschlossenen Karten und Plänen ist bereits ein großer Zeitraum der Kasseler Stadtgeschichte abgedeckt. Die älteste Karte ist aus dem Jahr 1720 überliefert, die ersten Architekturzeichnungen stammen vom Opernhaus im Jahr 1769. Bei den Karten und Gebäudeplänen setzt sich der Bestand bis ins 20. Jahrhundert fort. Zu erwähnen ist hierbei, dass die Altstadtsanierung sowie die starke Zerstörung Kassels durch die alliierten Luftangriffe im Zweiten Weltkrieg zu einer besonderns dichten Überlieferung der 1930er und 1940er Jahre geführt haben. Dagegen sind aus dem 18. Jahrhundert nur wenige Stücke überliefert. Bei der Datierung ist zwischen der Entstehungszeit der Karten und der dargestellten Zeit zu differenzieren. Während die Archivalien aus der Zeit ab 1720 stammen, setzt der in den Karten behandelte Zeitraum viel früher ein. Bei den Laufzeiten wurden daher - wie oben beschrieben - in solchen Fällen beide Zeiträume angegeben.
Durch die große Anzahl und den zeitlich breiten Rahmen der Sammlung werden unterschiedlichste Themenbereiche abgedeckt. Bis zur Verzeichnungseinheit K 282 werden ausschließlich Stadt- und Umgebungspläne behandelt, anschließend folgen größtenteils Architekturzeichnungen von öffentlichen wie privaten Gebäuden. Die umfangreichsten zusammengehörenden Gruppen sind die Rathauspläne mit 34 eigenen Verzeichnungseinheiten, die Altstadtsanierung mit 26 Verzeichnungseinheiten und eine Sammlung von Stadtplanausschnitten mit den eingetragenen Zerstörungen des Zweiten Weltkrieges mit einem Umfang von 17 Verzeichnungseinheiten.

Weitere Angaben (Bestand)

Referent 

Dr. Alexandra Lutz

Bearbeiter 

Die Bearbeitung des Bestands erfolgte in der Zeit von Dezember 2010 bis April 2011 durch die studentischen Mitarbeiter Kevin Geilen und Olaf Lempa.