HHStAW Bestand 484

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Gausippenamt Hessen-Nassau

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Zugang 1948 über das Offenbach Archival Depot. Früher in Abt. 1118 (Offenbacher Depot
inzwischen aufgelöst).

Geschichte des Bestandsbildners 

Auf Anordnung des Gauleiters Jakob Sprenger wurde im Februar 1943 ein Gausippenamt für den NSDAP-Gau Hessen-Nassau eingerichtet. Obwohl formell eine Einrichtung der NSDAP, nahm das Gausippenamt auch staatliche Aufgaben wahr und unterstand insofern dem Reichssippenamt, das seinerseits zum Geschäftsbereich des Reichsministeriums des Innern gehörte. Bis November 1943 hatte das Gausippenamt seinen Sitz in Frankfurt-Sachsenhausen, dann in Frankfurt-Rödelheim und schließlich von Mai 1944 bis Kriegsende in Schotten.

Enthält 

11 m Akten (1790-1942) 1943-1945. Von den 978 Aktenbänden stammen lediglich 35 Bände (1943-44) aus dem Gausippenamt Hessen-Nassau (zu parteiamtlichen Zwecken erstellte Ahnen- und Sippschaftstafeln und deren Verkartung, Nachweis der 'deutschblütigen Abstammung', Bearbeitung von Abstammungsnachweisen von Juden und 'jüdisch Versippten', Auszüge aus Judenregistern, Erfassung von Kirchenbüchern). Bei weiteren 15 Bänden (1935-44) handelt es sich um einen versprengten Rest des Schriftguts des Reichssippenamts (Instandsetzung, Verfilmung und Verkartung von Kirchenbüchern, Sportgemeinschaft und Personalsachen der Reichsstelle für Sippenforschung). Den größten Teil des Bestandes - 780 Bände (1935-44) - stellen Einzelfallakten des Universitätsinstituts für Erbbiologie und Rassenhygiene in Frankfurt a.M., die von dem im selben Gebäude untergebrachten Gausippenamt übernommen worden sind (erbbiologische Gutachten zur Feststellung der Vaterschaft (538 Bde.)
[erb- und] rassenkundliche bzw. anthropolgische Abstammungsgutachten, 242 Bde.). Bei den übrigen 148 Bänden (1790-1944) handelt es sich um genealogische Aufzeichnungen und Materialsammlungen aus dem Besitz des Gausippenamtsleiters Heinz F. Friederichs (1905-1991), darunter: Stammtafeln, Ahnen- und Nachfahrenlisten und -tafeln (34 Bde.), Stammbücher zu jüdischen Familien (21 Bde.), familienkundliche Materialsammlungen zu verschiedenen Orten (Bermbach, Blessenbach, Delkenheim, Griedel, Heftrich, Lab ach, Leihgestern, Mainflingen, Ober-Wöllstadt, Sossenheim
14 Bde.), Erfassung der unter Schutz gestellten Schriftdenkmäler im Besitz der Kommunen und Kirchengemeinden (14 Bde.), Materialsammlung zu Veröffentlichungen in den 'Rhein(-Main)ischen Sippen' (3 Bde.), genealogisches Schrifttum (37 Bde.), Zeitungsausschnittsammlungen (13 Bde.).

Literatur 

Rhein-Mainische Sippen. Mitteilungsblatt des Gausippenamtes Hessen-Nassau und des Forschungsdienstes 'Rhein-Mainische Sippen', Bd. 7, Frankfurt a.M. 1943.

Findmittel 

Kartei

Online-Datenbank (Arcinsys)

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

11,38 lfm (Nr. 1-983)

Deskriptoren 

Frankfurt

Schotten

Sachsenhausen

Rödelheim

Bermbach

Blessenbach

Delkenheim

Griedel

Heftrich

Labach

Leihgestern

Mainflingen

Ober-Wöllstadt

Sossenheim