HStAM Bestand Urk. 14

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Aktiv- und Passivlehen [ehemals: Urkunden A I u]

Laufzeit 

1257-1867

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

Bestand 17c [Landgräflich Hessische Regierung Kassel: Lehnhof]; 17 I [Alte Kasseler Räte]; 17 II [Herrschaftliche Repositur der Regierung Kassel (1708-1821)]; 17 e [Ortsreposituren der Regierung Kassel]; 17 d [Adels- und Familienrepositur der Regierung Kassel]; Urk. 13 Generalrepertorium [ehemals Urk. A I f]; Urk. 100 Urkundenabschriften [ehemals: Urkunden Z]

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Die Urkunden gelangten über die landgräfliche Kanzlei und das Kasseler Regierungsarchiv ins Staatsarchiv Kassel und von dort ins Staatsarchiv Marburg, wo sie nach Ausstellungsdatum chronologisch aufgestellt wurden. Der Bestand ist aufgegliedert in Passivlehen und Aktivlehen der Landgrafen von Hessen, also Lehen, die die Landgrafen von anderen Personen und Institutionen erhielten und Lehen, die sie ihrerseits an ihre Vasallen zur Nutzung vergaben. Den weitaus größten Teil des Bestandes nehmen die Aktivlehen ein, während insgesamt nur rund 350 Urkunden mit Passivlehen überliefert sind. Die Masse der Urkunden besteht aus Lehnsreversen, also der Gegenurkunde des bzw. der Belehnten zum Lehnsbrief. Die eigentlichen Lehnsbriefe verblieben i. d. R. bei den Lehnsnehmern. Dennoch weist der Bestand einen hohen Anteil von Lehnsbriefen auf, was u. a. darauf zurückzuführen ist, dass nach Aussterben von Familien die dort aufbewahrte Überlieferung wieder an die landgräfliche Kanzlei übergeben wurde. Die Lehnsurkunden sind zentrale Quellen für die Untersuchung des Ausbaus des Territoriums der Landgrafen von Hessen(-Kassel). Darüber hinaus lässt sich anhand der Lehnsurkunden die Besitz- und Statusentwicklung bedeutender Adelsfamilien und Dynasten und deren Vernetzung untereinander verfolgen. Im Falle der hessischen Landgrafen und ihrer weitreichenden Verbindungen geben die Lehnsurkunden tiefe Einblicke nicht nur in die hessische Landesgeschichte, sondern auch in die der angrenzenden Regionen. Zu nennen sind hier u. a. die Grafen von Schaumburg, eine ursprünglich holsteinische Familie mit Gütern in Niedersachsen, am Niederrhein und in Westfalen, deren nach dem Dreißigjährigen Krieg aufgeteilte Grafschaft, seit 1619 Fürstentum, zu einem Drittel an Hessen-Kassel fiel, sowie die Grafen von Hohenlohe und Gleichen, ein altes fränkisches Adelsgeschlecht mit Besitzungen in Bayern, Baden-Württemberg, Thüringen und Hessen, die 1450 in den Reichsgrafenstand erhoben wurden.
In den Jahren 2007-2016 wurden die einzelnen Überlieferungen vereinzelt und umverpackt, die Siegel wurden mit Siegeltaschen versehen und die Signaturen wurden auf Numerus Currens umgestellt.
Die Urkunden wurden 2019-2023 im Rahmen des von der DFG geförderten Projekts HeLaUrOn erschlossen.

Enthält 

Lehnsreverse, Lehnsbriefe, Lehnsauflassungen, Lehnskäufe und –verpfändungen, Vollmachten zum Lehnsempfang, einige Lehnsregister

Literatur 

Casemir, Kirstin, Ohainski, Uwe, Udolph, Jürgen: Die Ortsnamen des Landkreises Göttingen, Bielefeld 2003 (Niedersächsisches Ortsnamenbuch Teil IV; Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen Band 44).

Demandt, Karl E. (Bearb.): Regesten der Grafen von Katzenelnbogen 1060-1486 Band I: 1060-148, Wiesbaden 1953 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Nassau Band XI)

Diestelkamp, Bernhard: Das Lehnrecht der Grafschaft Katzenelnbogen (13. Jahrhundert bis 1479). Ein Beitrag zur Geschichte des spätmittelalterlichen deutschen Lehnrechts, insbesondere zu seiner Auseinandersetzung mit oberitalienischen Rechtsvorstellungen. Freiburg 1966, Habil.-Schr., Maschinenschr. vervielf.

Dolle, Josef: Die Lehnsauftragung der Eigengüter der Herren von Plesse an den Landgrafen von Hessen im Jahre 1447. In: Arnd Reitemeier, Uwe Ohainski (Hrsg.): Aus dem Süden des Nordens: Studien zur niedersächsischen Landesgeschichte für Peter Aufgebauer zum 65. Geburtstag, (Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen 5), Bielefeld 2013, S. 121-158.

Eckhardt, Karl August (Bearb.): Quellen zur Rechtsgeschichte der Stadt Eschwege Band 1, Marburg 1959 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen und Waldeck Band 13, 5).

Fleck, Michael, Engel, Martin, Deiß, Albert: Die territoriale Entwicklung der Reichsabtei Hersfeld, Bad Hersfeldd 2017 (Hersfelder Geschichtsblätter Band 8/2017).

Gerbing, Luise (Bearb.): Die Flurnamen des Herzogtums Gotha und die Forstnamen des Thüringerwaldes zwischen der Weinstraße im Westen und der Schorte (Schleuse) im Osten, Jena 1910.

Husmeier, Gudrun: Geschichtliches Ortsverzeichnis für Schaumburg, Bielefeld 2008 (Schaumburger Studien Band 68).

Laur, Wolfgang: Die Ortsnamen in Schaumburg, Rinteln 1993 (Schaumburger Studien Heft 51; Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Niedersachsen und Bremen Band 239).

Lehfeldt, Paul (Bearb.): Großherzogthum Sachsen-Weimar-Eisenach. Verwaltungsbezirk Apolda. Amtsgerichtsbezirke Jena, Allstedt, Apolda und Buttstädt, Jena 1892 (Bau und Kunstdenkmäler Thüringens Bd. 1, Heft 13 und 14).

Meineke, Birgit (Bearb.): Die Ortsnamen des Kreises Lippe, Bielefeld 2010 (Westfälisches Ortsnamenbuch [WOB] Band 2).

Ohainski, Uwe, Udolph, Jürgen: Die Ortsnamen des Landkreises Osterode, Bielefeld 2000 (Niedersächsisches Ortsnamenbuch Teil II; Veröffentlichungen des Instituts für Historische Landesforschung der Universität Göttingen Band 40).

Reimer, Heinrich (Bearb.): Historisches Ortslexikon für Kurhessen, Marburg 1974 (Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Hessen Bd. 14).

Schoof, Wilhelm: Straßennamen als Geschichtsquelle, mit besonderer Berücksichtigung der Hersfelder Straßennamen. In: Zeitschrift des Vereins für Hessische Geschichte und Landeskunde 64 (1953) S. 18-28.

Tiesbrummel, Reinhard: Das Lehnrecht der Landgrafschaft Hessen (Niederhessen) im Spätmittelalter: 1247–1471. Darmstadt 1990 (Quellen und Forschungen zur hessischen Geschichte 76).

Werneburg, Adolf: Die Namen und Ortschaften und Wüstungen Thüringens, Erfurt 1884 (Jahrbücher der Königlichen Akademie gemeinnütziger Wissenschaften zu Erfurt, Neue Folge, Heft XII).

Wintzingeroda-Knorr, Levin Freiherr von (Bearb.): Die Wüstungen des Eichsfeldes. Verzeichnis der Wüstungen, vorgeschichtlichen Wallburgen, Bergwerke, Gerichtsstätten und Warten innerhalb der landrätlichen Kreise Duderstadt (Provinz Hannover), Heiligenstadt, Mühlhausen (Land und Stadt) und Worbis (Provinz Sachsen), Halle 1903 (Geschichtsquellen der Provinz Sachsen-Anhalt und angrenzender Gebiete Bd. 40).

Findmittel 

Arcinsys-Datenbank

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

14.919 Urkunden

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Letzte Aktualisierung: 21.11.2023