UniA DA Bestand 973

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Nachlass Erasmus Kittler

Laufzeit 

1872 - 2002

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Alte Bestandsnummer TH 71/16

Geschichte des Bestandsbildners 

Erasmus Kittler wurde am 28.06.1852 im fränkischen Schwabach als Sohn des Schneiders Phillip Michael Kittler geboren. Kittler hatte mit seiner Gemahlin Dorothea Buhl acht Kinder- Erasmus war der sechste/siebte.
Neben seiner Vorbereitung aufs Abitur arbeitete er von 1871-1874 als Volksschullehrer in Nürnberg. Nach dem bestandenen Abitur 1875 begann er noch im selben Jahr an der TH München bis 1876 Mathematik und Physik zu studieren.
Die TH Da gründete 1882 den weltweit ersten Lehrstuhl für Elektrotechnik ein. Kittler, der sich in der Wissenschaft bereits u.a. durch seine Arbeit zur im selben Jahr stattgefundenen internationalen Elektrizitätsausstellung einen Namen machte, wurde vom Physikprofessor Ernst Dorn an die TH eingeladen und nahm an. In Darmstadt wurde er nun zum weltweit ersten Lehrstuhlinhaber des Studienganges. Im Studienjahr 1887-1888 hatte er zudem das Amt des Rektors inne.
Durch seine praxisnahen Lehrmetoden erwarb sich Kittler vor allem bei seinen Studenten einen guten Ruf, und auch international gelangte er durch seine Forschungen schnell zu Anerkennung. Dadurch wurde die TH zum Magneten für viele angehende Elektrotechniker, und nicht nur aus dem Inland kamen schon bald hunderte Studenten, die an der TH studieren wollten (1892: 166 eingeschriebene Elektrotechnikstudenten; 1899: mehr als 600 Elektrotechnikstudenten).
Durch diesen schnellen Zuwachs an Studenten war die TH gezwungen, neue Gebäude zu errichten: Zwischen 1892 und 1903 wurden mehrere Bau- und Erweiterungsprojekte abgeschlossen.
Erasmus Kittler beteiligte sich neben seiner Funktion als Professor auch an anderen Projekten: 1888 wurde mit der „Centralstation für elektrische Beleuchtung“ das erste Darmstädter Elektrizitätswerk eingeweiht, bei dem er mitplante. Auch veröffentlichte er mit seinem zweiteiligen „Handbuch der Elektrotechnik“ (1886/1890) ein Standartwerk über die Elektrotechnik.
1882 heiratete Kittler Karoline Hüttlinger. Sie bekamen zwei Töchter und einen Sohn. Jedoch forderten sein hohes Arbeitspensum sowie der damit einhergehende Stress sowohl gesundheitlich als auch im Privaten einen Tribut, weswegen er 1915 seinen aktiven Dienst an der TH aufgab und emeritiert wurde. Am 14.03.1929 starb Erasmus Kittler mit 76 Jahren in Darmstadt.
Auch heute wird noch an Erasmus Kittler und seine Dienste erinnert: So wurden die „Kittlerstraße“ (1919), die Erasmus-Kittler-Schule, der Erasmus Kittler Preis der Entega-Stiftung (Verleihung alle zwei Jahre) sowie die Erasmus Kittler Medaille (1977) und der Hörsaal der Elektrotechnik (2002) der TU nach ihm benannt.
Aaron Gütlich

Weitere Angaben (Bestand)

Bearbeiter 

Frau Holtmann-Mares

Herr Gütlich