ISG FFM Bestand H.06.21

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Feme, Feme-Nachträge, Ehrmannsche Femesachen

Laufzeit 

1387 - 1550

Bestandsdaten

Geschichte des Bestandsbildners 

Die in Westfalen verbreiteten Femegerichte (auch Freigerichte, heimliche Gerichte genannt) waren Königsbanngerichte, d.h. die Stuhlherren suchten beim Herrscher direkt um die Bannleihe nach. Die Gerichtsbarkeit unter Königsbann bezog sich in ihrer Zuständigkeit auf die Verurteilung von femerügigen Straftaten in einem weiten Gerichtsbezirk, sofern die regional zuständigen Gerichte sich dem Kläger versagten. Die Strafbestimmung bei der Feme zeichnete sich durch Einfachheit und Unmißverständlichkeit aus: Der des schweren Rechtsbruchs Überführte wurde "verfehmt", d.h., des Todes durch den Strang für schuldig befunden. Die Rechtsfindung beruhte auf alten Rechtssatzungen (z.B. Sachsenspiegel) und die Verhandlungen über schwere Kriminalfälle fanden unter Ausschluß der Öffentlichkeit in der "heimlichen Acht" statt.

Enthält 

Feme I-CCCII (1395-1535), Feme Generalia 1-10, Feme Specialia 161
Feme Nachträge: 62 Faszikel (1393-1523)
Ehrmannsche Femesachen: 55 Faszikel (1397-ca. 1550)
Der Bestand enthält Schriftverkehr zwischen westfälischen Freigrafen und Stuhlherren und der Stadt, Vollmachtschreiben für Gerichtsverhandlungen, Gesandteninstruktionen, Botenberichte etc.
Die Ehrmannschen Femesachen wurden 1896 vom Stadtarchiv Straßburg käuflich erworben.

Literatur 

Gimbel, Richard: die Reichsstadt Frankfurt am Main unter dem Einfluß der Westfälischen Gerichtsbarkeit (Feme), Frankfurt am Main 1990 (S. 252 Konkordanz der drei Femegerichtsbestände); Usener, F. Ph.: Die Frei- und heimlichen Gerichte Westphalens, Frankfurt am Main 1832

Findmittel 

Rep. 139

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

335 Verzeichnungseinheiten, 2,5 Regalmeter; Feme-Nachträge: 62 Faszikel/4 Kartons (1393-1523); Ehrmannsche Femesachen: 55 Faszikel/2 Kartons (1397-ca. 1550)

Benutzung 

Lagerort: TM;
Bestellung: Bitte nutzen Sie die oben genannten Findmittel (im Lesesaal einsehbar). Um einzelne Archivalien aus diesem Bestand in den Lesesaal zu bestellen, klicken Sie bitte oben auf "Zugeordnete Objekte zeigen". So gelangen Sie zum "Bestelldummy". Dieser muss zunächst in den Bestellkorb gelegt werden. Anschließend dort bitte im Feld "Notizen" die Bestandssignatur und die Nummern der Archivalien angeben, die Sie einsehen möchten (Bsp.: H.06.21 Nr. 5 und 84).

Informationen / Notizen

Zusatzinformationen 

Der Frankfurter Mediziner Johann Christian Ehrmann (1749-1827) war ein Archivaliensammler, dessen Goethe in seiner "Reise an Rhein, Main und Neckar" gedenkt. Da viele Sachen, die vor die Feme kamen, auch dem Rottweiler Hofgericht (Bestand H.06.17 Hofgericht Rottweil) vorlagen und umgekehrt, empfiehlt es sich beide Bestände zu benutzen.