ISG FFM Bestand A.45.08

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Städtische Galerie / Liebieghaus

Laufzeit 

1970-1987

Siehe

Korrespondierende Archivalien 

A.02.01 Magistratsakten Nr. S 1.527: Galerie-Deputation. Lokal. Heinrich von Liebieg, Nachlass, Liegenschaft Schaumainkai 71, 1904-1930.

A.02.01 Magistratsakten, Az. 6.342, Städtische Galerie - Liebieghaus, 1930-1954.

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Der Bestand besteht aus Inventarbüchern (Mikrofiches) und der Dienstregistratur 1970-1987.

Seit 1990 erfolgten durch das Museum folgende Abgaben:
Städtische Galerie / Liebieghaus: II/1990-35 (Mikrofiches, unverzeichnet);
Städtische Galerie / Liebieghaus: III/1997-3 (unverzeichnet).

Wegen der Personalunionen in der Leitung von Städel und Städtischer Galerie blieben die Registraturen bis 1981 ungetrennt im Städel und unterstehen der dortigen Verwaltung.

Die Personalunion auf der Leitungs- und Verwaltungsebene hat dazu geführt, dass die älteren Registraturteile vor dem Amtsantritt von Prof. Dr. Herbert Beck als Leiter des Liebieghauses im Jahr 1981 zusammen mit den übrigen Unterlagen der Städtischen Galerie und des Städel im Verwaltungsgebäude des Städelschen Kunstinstituts aufbewahrt werden. Die hier verzeichneten Akten sind als Abteilungsregistratur anzusehen und werden durch die og. Hauptregistratur ergänzt bzw. ergänzen diese.

Geschichte des Bestandsbildners 

Im Jahr 1905 wurde auf der Grundlage einer namhaften Stiftung für die Pflege der zeitgenössischen Kunst die Städtische Galerie eingerichtet. Die Galerie wurde im Gebäude des 1815 ebenfalls durch Stiftung entstandenen Städelschen Kunstinstituts untergebracht. Im 1909 erworbenen Liebieghaus befindet sich seitdem die der städtischen Galerie angegliederte städtische Skulpturensammlung.

Seit 1909 beherbergt das Liebieghaus die Skulpturensammlung der Frankfurter Städtischen Galerie. Das im Stil des Historismus gehaltene Gebäude wurde 1896 von dem Münchner Architekten Leonhard Romeis für den aus Reichenberg (tschechisch Liberec) in Nordböhmen stammenden und 1904 in Frankfurt verstorbenen Großindustriellen und Kunstliebhaber Heinrich Freiherr von Liebieg errichtet. Dieser verfügte letztwillig, dass die Stadt Frankfurt a.M. über ein Vorkaufsrecht das Haus samt Park spätestens nach dem Tod seiner Schwester für einen unter dem Verkehrswert liegenden Preis von M 500.000.- erwerben konnte, wenn sich die Stadt verpflichtete, in ihm für alle Zeiten ein öffentliches Kunstmuseum zu unterhalten. Die Stadt erwarb das auch innen kunsthandwerklich und mit Kunstgegenständen reich ausgestattete Gebäude im Jahre 1908 und ließ 1909 einen Erweiterungsbau für die Sammlungen errichten.

Die Frankurter Museumslandschaft bestand im Bereich der Museen für Kunst und Kulturgeschichte um die Jahrhundertwende aus dem 1815 durch Stiftung entstandenen Städelschen Kunstinstitut als Gemäldegalerie, dem 1878 begründeten Historischen Museum, das seinerseits Mutter weiterer Museumsgründungen wurde, und dem im Jahr zuvor vom Mitteldeutschen Kunstgewerbeverein ins Leben gerufenen Kunstgewerbemuseum, das 1921 von der Stadt übernommen wurde.

Als im Jahr 1905 der Stadt die reiche Stiftung des Fabrikanten Ludwig Josef Pfungst in Form seiner Gemäldesammlung und eines Stiftungsvermögens zum Ankauf von Werken zeitgenössischer Künstler zufiel, wurde ein entsprechendes Museum eingerichtet, das in eine Zeit lebhafter Museumsgründungen fiel. Eine zunächst zwischen diesem Museum und dem Städel sich abzeichnende Konkurrenzsituation konnte schon 1905 durch Abgrenzung der Sammelgebiete beigelegt werden. Während das Städel nur noch ältere Kunst erwerben sollte, war die neuere und die Frankfurter Kunst der Städtischen Galerie, wie das neue Museum hieß, vorbehalten. Das neue Museum zog als Mieter in das Gebäude des Städel ein. Seitdem besteht eine enge und durch Personalunionen auf der Leitungsebene deutlich sichtbare Verbindung zwischen dem Städel und der Städtischen Galerie. Erster Direktor war Städtischen Galerie war Georg Swarzenski (1876-1957), von 1906 bis 1933. Er wurde wegen seiner jüdischen Abstammung von den Nationalsolizalisten aus dem städtischen Dienst entlassen, blieb bis 1937 jedoch noch Direktor des Städel.

Das Liebieghaus wurde ebenfalls Teil der Städtischen Galerie und beherbergte neben anderem die von Swarzenski ab 1907 ausgebaute Skulpturensammlung, auch wenn er die heute weitgehend verschwundenen Einbauten des Historismus und des Neobarock für nicht sonderlich geeignet hielt, andererseits aber den Charakter des Hauses erhalten wollte. Als er 1928 zum Generaldirektor der Frankfurter städtischen Museen ernannt wurde, setzte er eine Umstrukturierung der Museumsgegenstände mit dem Schwerpunkt einer Schaffung von überregionalen reinen Kunstmuseen in Frankfurt durch, bei der das Liebieghaus als Abteilung der Städtischen Galerie die Funktion des Museums alter Plastik von der Antike bis zum 18. Jahrhundert erhielt, die es jetzt noch hat.

Literatur 

Martin Sonnabend, Zur Gründung des Liebieghauses, hrsg. v. Herbert Beck u. a., Frankfurt 1990.

Liebieghaus - Museum alter Plastik Frankfurt am Main = Schriftenreihe des Hochbauamtes zu Bauaufgaben der Stadt Frankfurt am Main, 19, Frankfurt 1990 (zur Errichtung des neuen Galerieflügels).

Petra Johanna Krause, Das Frankfurter Liebieghaus und die Gründung einer städtischen Skulpturensammlung, Magisterarbeit Berlin 1994.

Findmittel 

Rep. 795.

Weitere Angaben (Bestand)

Umfang 

28 Verzeichnungseinheiten
? Mikrofiches (2.347?)

Benutzung 

Lagerort: TM