docA Bestand 2.5.

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Beschreibung: Bestand

Identifikation (kurz)

Titel 

Sammlung Künstler-Nekropole Kassel

Laufzeit 

1973-2015

Bestandsdaten

Bestandsgeschichte 

Die Künstler-Nekropole im Kasseler Habichtswald nahe dem Bergpark Wilhelmshöhe liefert neue Impulse für die Friedhofskultur. Hier realisieren zeitgenössische Künstler/innen von „documenta-Rang“ bereits zu Lebzeiten ihr eigenes Grabmal. Diese Kunstwerke sind frei zugänglich und stehen mitten im Wald, nur locker verbunden durch einen Weg rund um den Blauen See. Initiator dieser einzigartigen „kleinen documenta“ ist der 1997 verstorbene Kasseler Kunstprofessor Harry Kramer. „Sein Traum scheint in Erfüllung zu gehen: einen Ort im Wald zu schaffen, an dem Monumente des Todes der Kunst im öffentlichen Raum eine neue Bedeutung geben“, wie es Angela Landgrebe in ihrer Publikation „Künstler-Nekropole Kassel“ 2004 formuliert.
Derzeit finden sich auf dem Gelände im Habichtswald Kunstwerke von Rune Mields, Timm Ulrichs, Werner Ruhnau, Heinrich Brummack, Blalla W. Hallmann, Fritz Schwegler, Karl Oskar Blase, Ugo Dossi und Gunter Demnig. Der Initiator Harry Kramer wurde 1997 ohne Grabmal anonym beerdigt. Außerdem befindet sich am Grabmal Karl Oskar Blases das Grab seiner Frau Marga, die dort 2006 beerdigt wurde. Die Bestattung erfolgt als Urnenbegräbnis. Der Künstler Blalla W. Hallmann verstarb, bevor er seinen Beitrag für das Gelände fertig stellen konnte, so dass er dort nicht beerdigt ist, zu seinem Gedenken aber eines seiner Kunstwerke dort aufgestellt ist.
Neben dem Initiativkreis, der die Nekropole betreut, steht der Stiftungsrat, der die Genehmigung an Künstler erteilt, ihr Grabmal auf dem Gelände aufzustellen. Er ist Teil einer Stiftung, die aus dem Privatvermögen Harry Kramers hervorging, und deren Träger die Stadt Kassel ist. Die Kosten für die Erstellung des Grabmals werden vom Stiftungsrat aus dem Stiftungsvermögen bezahlt.
Die abgegebenen Unterlagen stammen fast ausschließlich aus dem Privatbesitz Angela Landgrebes und umfassen schwerpunktmäßig die Jahre 2005 bis 2015. Der letzte Zuwachs erfolgte im September 2015. Neben privatem Schriftgut finden sich vereinzelt Schriftstücke, die aufgrund des Briefkopfes dem Initiativkreis Künstler-Nekropole zuzuordnen sind.
Die verzeichneten Archivalien behandeln in ihrer überwiegenden Mehrheit die Tätigkeit Landgrebes für die Künstler-Nekropole Kassel. Eine exakte Trennung zwischen privatem und Vereinsschriftverkehr lässt sich allerdings nicht feststellen. So finden sich im Vorlass vermischt Unterlagen zur offiziellen Organisation der Öffentlichkeitsarbeit, privates Sammlungsgut der Vorlasserin, darunter v.a. Fotografien und Notizen, sowie Dokumente und Fotografien zu Veranstaltungen des Initiativkreises der Künstler-Nekropole. Zu jedem in der Nekropole vertretenen Künstler liegen Informationen, Korrespondenzen und Fotosammlungen vor, die meist nach Künstler getrennt gelagert wurden. Darüber hinaus befinden sich im Bestand zahlreiche Bild- und Filmaufnahmen, Audiodateien auf CDs sowie weitere AV-Formate wie Disketten, Kassetten und ein USB-Stick.

Geschichte des Bestandsbildners 

Angela Landgrebe rief 2006 den „Initiativkreis Künstler-Nekropole“ ins Leben und arbeitete aktiv im Stiftungsrat des Projektes „Künstler-Nekropole Kassel“ mit. Insbesondere in dieser Funktion stand und steht sie in reger Korrespondenz mit Kunstschaffenden und Kunstbetreuenden auch über die Stadtgrenzen Kassels hinaus. Darüber hinaus ist Angela Landgrebe Vorsitzende des Freundeskreises der Stadtbibliothek Kassel. Für ihr ehrenamtliches Engagement erhielt sie im März 2013 die silberne Ehrennadel der Stadt Kassel.

Literatur 

Landgrebe, Angela, Künstler-Nekropole Kassel: Karl Oskar Blase, Heinrich Brummack, Ugo Dossi, Blalla W. Hallmann, Rune Mields, Werner Ruhnau, Fritz Schwegler, Timm Ulrichs, Kassel 2014.